Ich drückte meinem Bruder einen Kuss auf die Wange und sprang aus dem Auto.
Ich wusste dass er mir sonst ständig weitere Vorträge halten würde, wie naiv ich sei, mich mit den Jungs vertragen zu haben und dass ich mir einen besseren Umgang suchen sollte.Mir wehte ein angenehmer Oktoberwind durch die Haare, als ich zu meinen einzigen Unterrichtsstunden am Tag aufbrach. Die Blätter der Bäume färbten sich allmählich bräunlich rot und ließen einige Sonnenstrahlen hindurch schimmern. Ich war mir sicher die anderen waren bereits seit morgens da, während ich einen längeren Schlaf genießen durfte.
Auf unserem großflächigen Schulgebäude entdeckte ich abseits wie immer die Gruppe an der Vollidioten, die ich wohl wieder zu meinem kleinen bescheidenen Freundeskreis zählen würde. Ich musste unwillkürlich anfangen zu lächeln als ich auf sie zu ging.
Noah und Jacob saßen auf der breiten Mauer, welche die Gruppe meistens in Anspruch nahm. Zwischen Jacobs Beinen lehnte Ruby und winkte mir von weitem zu. Ich freute mich für die beiden auch wenn mir nach einem ausführlichen Telefonat mit ihr klar wurde dass sie nicht zusammen sind sondern abwarten wollen was passiert.
Noah hatte nach wie vor diese Wirkung auf mich. Wie konnte ein Mensch so viel Ruhe und Gelassenheit ausstrahlen?
Er war wie üblich dunkel gekleidet. Schwarze Lederjacke auf schwarzer gerissener Jeans in schwarzen Stiefeln.
Ich nahm ihm dieses Bad Boy-Gehabe nicht übel, immerhin konnte er diesen Style mehr als gut tragen und strahlte ein derartiges Selbstbewusstsein aus, dass man entweder nicht wegschauen konnte , oder sich nicht traute ihm in die Augen zu schauen.Marlon nahm mich in den Arm als ich sie erreichte und gab mir somit ein sicheres Gefühl willkommen zu sein. Wie sehr ich das vermisst hatte.
"Hallo Süße" Ruby küsste mich auf eine Wange und begann sofort mich über den neusten Klatsch und Tratsch zu informieren.Im Augenwinkel bemerkte ich wie David und Colin mehrere Mädchen begrüßten, die mir nicht wirklich bekannt waren. Eine von ihnen war Alice. Davids Cousine. Mikes kleines Flittchen.
Sie hatte kurze schwarze Haare und sah leider verdammt gut aus. Nach zehn Stunden Aufstyle Investitionen vielleicht.Ich versuchte ihre Anwesenheit größtenteils zu ignorieren indem ich alibimäßig Jacob zuhörte, der aufgeregt von dem letzen Footballspiel erzählte, als ich plötzlich sah wie sich ein Mädchen mit unnatürlichen blonden Locken Noah näherte.
Er schnipste seine Zigarette weg und grinste als sie ihm ein Kuss auf die Wange drückte und irgendetwas sagte, was nur er hören konnte. Auf sein nicken reagierte sie mit einem noch breiteren grinsen und drückte sich an ihn. Mir wurde übel, ich wusste dass ich keinerlei Anspruch auf ihn hatte aber das konnte er doch nicht ernsthaft bringen. Mein Bruder hatte recht ich war zu naiv. Diesem Mädchen sagte er hallo und mich ignorierte er vollkommen, nach allem ?
Ruby sah mich mitleidig an, nahm mich bei der Hand und wollte mich zum Gebäude führen, als ich plötzlich einen Griff an meiner Schulter spürte.
"Amelia Donovan, na sieh mal einer an."
Alice schaute mich skeptisch von oben bis unten an und lächelte falsch. Hinter ihr standen zwei Mädchen die ich nicht zuordnen konnte, aber wohl auf unserer Schule waren, den Chearleeder Rucksäcken nach zu urteilen.Die Blicke der Gruppe richteten sich auf uns, als müssten sie gleich bei einer ausartenden Schlägerei eingreifen.
Ruby stellte sich neben mich und gab mir so den nötigen Halt, mich dieser falschen Schlange zu stellen."Was willst du?" Ich versuchte locker zu bleiben, innerlich bebte meine Stimme jedoch. "Ach sei doch nicht gleich so, ich wollte doch bloß mal hallo sagen."
"Na sicher." Ich zog die Augenbrauen hoch und machte kehrt.
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Maybe a little more
Dla nastolatków➺ "Ich habe mein Versprechen eben gebrochen, Lia!" brüllte er zurück. "Sie wollte mich, und du nicht. Warum stört es dich dann? "Weil du mir gehörst!", platzte es völlig unbeabsichtigt aus mir heraus. Die darauffolgende Stille erschien mir ohrenbetä...