Kapitel. 1

67 3 1
                                    


„Tagsüber bleiben die Temperaturen bei 27 Grad, nachts wird es leider nur wenig abkühlen und morgen kratzen wir dann vielleicht sogar schon an der 30 Grad Marke" ertönte die plärrende Stimme des Nachrichtensprechers, aus dem offen Wohnzimmerfenster. Anika hatte sich auf die Steinplatten zwischen den Blumenbeeten ihrer Großmutter gesetzt und lehnte nun mit dem Rücken gegen die kühle Backsteinmauer des Hauses. Es war das einzigste Fleckchen Schatten das man hier zu dieser Tageszeit hatte, wenn ihre Großmutter jetzt hier wäre würde Sie bei diesem Anblick aus der Haut fahren, ihre Sorge das Sie eine ihrer heißgeliebten Mohnblumen versehentlich umknicken könnte, wäre viel zu groß. Doch Anikas Großeltern waren zurzeit vereist, zwei Wochenin Italien mit Vollpansion in einem Vorort, nur wenige Minuten Fahrzeit von Rom entfernt. Ihr Vater hatte es inzwischen aufgegeben Sie zu einer gemeinsamen Unternehmung zu überreden und zog es nun stattdessen vor auf dem Sofa ein Nickerchen zu halten, immerhin war es dort angenehm kühl, durch den Ventilator und die runtergelassenen Rollos. Anika versuchte das laute Schnarchen ihres Vaters zu ignorieren um sich voll und ganz auf den aktuellen Tagespropheten konzentrieren zu können. Als Sie die letzte Seite  überflogen hatte, ereilte Sie ein Gefühl der Erleichterung. Von irgendwelchen Meldungen über schreckliche Vorfälle war nichts zu lesen, Sie rechnete seit Anfang des Sommers jeden Tag damit das im Tagespropheten oder auch in den Muggelnachrichten von schlimmen Gewalttaten und Morden die Rede war, doch bis jetzt gab es keine Hinweise auf Voldemorts Aktiviatäten. "Anika... Anika komm bitte mit, spielen!" rief eine allzu bekannte, kindliche Stimme, es war ihr kleiner Cousin Benji, er rannte lachend auf Sie zu, Anika legte schnell den Tagespropheten auf die Fensterbank über ihr. Benji fing nun an ihrem Arm zu zerren "Komm mit spielen, auf den Spielplatz"  seine Mutter, die eben noch damit beschäftigt gewesen war ihr Auto zu parken, lief nun lächelnd an ihnen vorbei und sagte nur "Sei doch so lieb, ja" dann verschwand ihre Tante durch die Haustür und Benji fing an, ungeduldig auf und ab zu hüpfen, dabei zerrte er so stark an Anikas Arm das Sie dachte er würde jeden Moment abfallen "Jaha, ich geh ja schon mit dir auf diesen bescheuerten Spielplatz" motzte Sie, riss sich los und stand ächtzend vom Boden auf.

Der Spielplatz von Little Whinging, bestand lediglich aus zwei Schaukeln, einem Sankasten und einer rostigen Wippe "Kannst du mich anschupsen?" rief Benji der bereits auf einer der beiden Schaukeln Platz genommen hatte. Seufzend stellte Anika sich hinter ihn und gab ihm einen kräftigen Anschups, ihr Cousin lachte vergnügt und Anika fragte sich wie man bei dieser extremen Hitze so fröhlich und energiegeladen sein konnte. "Guck mal" sagte Benji wenige Augenblicke späte und zeigte zum Himmel, Anika hatte garnicht gemerkt wie schnell dieser sich verdunkelt hatte, graue Wolken zogen auf und es donnerte. "Komm wir gehen" entschied Anika und zog den protestierenden Benji von der Schaukel  "Ich will aber noch nicht"  "Halt den Mund und komm endlich" sagte Anika streng und packte ihn bei der Hand. Dieser aufziehende Sturm schien ihr ungewöhnlich, nicht nur das er erschreckend schnell gekommen war sondern auch dieses seltsame Gefühl das er ihr bereitete. Als es anfing zu regnen beschleunigte Anika ihre Schritte und Benji versuchte Schritt zu halten. Das seltsame Gefühl in Anikas Körper wurde stärker, als Sie in die Kurve zur nächsten Straße einbogen, inzwischen war es noch dunkler geworden und die Straßenlampen flackerten "Ich hab Angst" wimmerte Benji und presste sich an Anika "Wir sind bald Zuhause nur noch ein kleines Stück" versuchte Sie ihn zu beruhigen, doch als die Straßenlampen mit einem kurzen Zischen komplett ausgingen erschrak Sie etwas. Für einen Moment lang blieb Anika stehen und schaute sich um, doch niemand war zu sehen. Als Sie grade weiter gehen wollte erschien direkt vor ihr ein Dementor, noch bevor Sie regieren konnte, packte dieser Sie am Hals und hob Sie hoch, der eiskalte Atem des Dementors streifte ihre Wange  "Benji lauf...weg" keuchte Anika und sah aus dem Augenwinkel wie er sein angstverzehrtes Gesicht abwendete und davon lief, doch er kam nur bis zum Ende der Straße, denn dort erschien ein zweiter Dementor und fiel über ihn her. Anika spürte plötzlich wie ihr die ersten Funken ihres Lebenswillen entzogen wurden, ein dumpfes, kaltes Gefühl breitete sich in ihr aus, doch mit der Kraft die Sie noch hatte versuchte Sie verzweifelt an den Zauberstab in ihrer Hosentasche zu gelangen. Als Anika ihn endlich zu fassen kriegte, beschwörte Sie einen miekrigen Patronus herbei, er leuchtete nur schwach aber er musste genügen, Sie feuerte ihn mit einem kräftigen Schwung ihres Zauberstabs auf den Dementor ab. Es klappte, der Dementor wurde von dem Licht davon gerissen. Hektisch schaute Anika sich um, Benji lag auf dem Boden und wurde von dem zweiten Dementor bereits ausgesaugt, Anika feuerte ihren Patronus auf ihn ab und er verschwand ebenfalls. Sie rannte zu Benji und kniete neben seinem bewusstlosen Körper nieder, er wimmerte geqäult vor sich hin und Anika flüsterte nur immer wieder wie leid es ihr tat, doch dann näherte sich ein Quietschen, Sie schaute auf, es war der Gehwagen ihrer alten Nachbarin "Mrs. Flick?" fragte Anika und steckte den Zauberstab schnell wieder in ihre Hosentasche "Leg bloß den Zauberstab nicht weg Kindchen!" ermahnte Mrs Flick Sie "Falls Sie zurückkommen" fügte Sie rasch hinzu als Sie Anikas verwirrten Gesichtsausdruck bemerkte.

Anika hatte ihren kleinen Cousin Huckepack genommen und ging nun gemeinsam mit Mrs Flick den Rest des Weges nach Hause "Dementoren in Little Winging, was kommt als nächstes?" fragte Mrs Flick und redete  weiter ohne eine Antwort zu erwarten "Die ganze Welt steht vollkommen Kopf"  "Eins verstehe ich nicht, woher wissen Sie..." fragte Anika doch Mrs Flick unterbrach Sie "Dumbeldore hat mir gesagt ich möge etwas auf dich achten"   "Sie kennen Dumbeldore?" fragte Anika perplex, Mrs Flick nickte "Nachdem du weißt schon wer, letztes Jahr den Armen Diggori umgebracht hat, glaubst du da lässt er dich vollkommen allein durch die Weltgeschichte laufen, du lieber Gott?" Sie lachte "Er sagte mir du wärst intelligent, also geh jetzt rein und bleib drinnen, man nimmt sicher bald Kontakt zu dir auf" ihre knochige Hand täschelte Anikas Schulter "Und was auch passiert geh nicht aus dem Haus" flüsterte Sie ihr zum Abschied zu.

Die Zauberer Chroniken - Der geheime OrdenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt