Alarm für Cobra 11 - Wenn ich dich kriege!

Teil 18

~Paul's Sicht~

Nachdem Semir die Tür geschlossen hat, schaue ich besorgt zu Jenny, die nachdenklich am anderen Ende des Sofas sitzt. So betrübt und in Gedanken habe ich sie noch nie erlebt, was ist bloß los? Ich will ihr ins Gesicht sehen, ihre Sorgen erkennen....doch als ich mich aufrichten will um näher zu ihr zu kommen durchzieht ein Schmerz sowohl die Wunde am Bein als auch meine Rippen und ich sinke zurück....
"....Sch.... aarrghh...."

Sofort dreht sie sich um und kommt zu mir...
"Paul!! Weißt du was, es reicht mir! Wir fahren jetzt ins Krankenhaus!"
Völlig überrumpelt von ihrer plötzlich so bestimmenden Art starre ich sie fragend an.... "Ähm...Nein, ich geh nicht ins Krankenhaus!" 
Kalt blinzelt sie mich an, bevor sie wütend ihre Sachen von Stuhl nimmt und zur Haustür geht...

"Dann seh zu, wie du klar kommst Paul! Ich halte es so nämlich nicht mehr aus und ich will nicht dran Schuld sein, wenn dir was passiert!"
Mit diesen Worten öffnet sie die Tür...

"Jenny.... jetzt...aarrghhh...."
Vor Schmerzen nur so stöhnend stehe ich vom Sofa auf und schwanke hinter ihr her zur Tür... "Hey...Hey Jenny jetzt warte doch mal!"
Sie bliebt stehen aber lässt mir den Rücken zugewandt. Langsam schließt sie die Tür wieder.... Jeder Schritt ist gerade eine Qual für mich aber es interessiert mich nicht, Stück für Stück gehe ich dichter zu ihr, bis ich nur wenige Zentimeter hinter ihr stehe.
Mit gedämpfter Stimme flüster ich ihr ins Ohr
"OK, ich komme mit , aber ich bleibe definitiv nicht da!"
Erst jetzt dreht sie sich langsam zu mir um, ein kleines erleichtertes Lächeln liegt auf ihrem Gesicht, als sie ihre Lippen zart auf meine Wangen legt und sie sanft küsst..... "Danke...."

Zusammen gehen wir zu Jenny's Auto und machen uns auf den Weg zum Krankenhaus. Dort angekommen suchen wir auf der Station nach dem Arzt, der nicht sonderlich freundlich auf meine Rückkehr reagiert. Die gesalzene Standpauke von ihm muss ich wohl oder übel hinnehmen aber das treumphierende Lächeln von Jenny ist schon hart.

Brav und ohne jeglichen Widerstand folge ich dem Arzt in eines der Behandlungszimmer und lasse alle Untersuchungen über mich ergehen. Nach einer Weile, kommt der Arzt mit den Ergebnissen zurück.
"So Herr Renner, sie haben Glück gehabt bei ihrem unvernünftigen Handeln. Die Nähte von der Operation sind nicht aufgegangen."
"Heißt das, ich darf wieder gehen?"
"Nur unter der Bedingung, dass sie sich an die ausdrücklich strenge Bettruhe halten und sie unter Beobachtung sind. Sie müssen alle zwei Tage die Wunden kontrollieren lassen und einen neuen Verband bekommen, aber das kann der Hausarzt machen. Ich gebe ihnen jetzt noch einen neuen Verband und Schmerzmittel und dann dürfen sie gehen. Aber Herr Renner? Halten sie sich an meine Anweisungen!"
Kleinlich nicke ich zum Verständnis und bedanke mich bei dem Arzt.

Nach dem Verbandswechsel verlasse ich das Zimmer und gehe zu Jenny, die die ganze Zeit auf dem Flur gewartet hat. 
"Und was hat der Arzt gesagt?" "Ich darf nach Hause, aber jemand muss ein Auge auf mich haben!"  Mit einem Lächeln schaut Jenny mich an
"Na, dass bekommen wir hin! Ich lasse dich nicht mehr alleine...." 

Liebevoll greife ich nach ihrer Hand und schaue ihr tief in die Augen, während ich ein leises "Danke" flüster. Unsere Blicke vertiefen sich und Jenny legt zögernd ihre Hand auf meine Wange... langsam nähen sich unsere Lippen, bis sie schließlich zärtlich aufeinander treffen.... Alles um uns herum scheint still zu stehen und so verfallen wir noch auf dem Krankenhausflur in einen intensiven und innigen Kuss.....