Teil 31

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Teil 31
~Jenny's Sicht~

Während Andrea sich und Paul's Wunden kümmert, erzählen er und Semir uns alles was auf dem Friedhof passiert ist. Paul erzählte von dem Kampf und dem Schuss, der glücklicher Weise ins Nichts ging. Alleine bei dem Gedanken an den Schuss, zieht sich in mir alles zusammen...hastig presse ich meine Hand vor den Mund, stehe von Paul's Schoß auf, laufe eilig ins Badezimmer und  klammer ich mich würgend an die Toilette...

Mir geht es furchtbar, mir ist das alles zu viel, die ganze Ungewissheit, die ganze Angst und die Tatsache das wir nichts mehr machen können. Eigentlich bin ich nicht so, im Gegenteil eigentlich versuche ich mit Mut und Verstand zu handeln, doch es geht nicht... Erneutes würgen zwingt mich auf dem Boden zu bleiben... Ich höre, wie die Badezimmertür geöffnet wird und sich Paul besorgt neben mich auf den Boden kniet. Liebevoll streicht er mir über den Rücken 
"Geht's wieder?"
stumm nicke ich und er hilft mir aufzustehen. Mit wackeligen Beinen stehe ich am Waschbecken und spritze mir kühles Wasser ins Gesicht, bevor Paul mich stützend in seine Arme nimmt und wir wieder zurück zu Semir und Andrea in die Küche gehen. 

Beide schauen mich besorgt an und Andrea gibt mir ein Glas Wasser 
"Jenny, morgen bringe ich dich zum Arzt!"
Ohne nur an eine Wiederrede zu denken, willige ich nickend ein. Paul legt mir einen zarten Kuss auf's Haar 
"Es ist wohl besser, wenn wir jetzt alle eine Mütze Schlaf bekommen oder?"
Semir und Andrea nicken und ich halte mich an Paul fest
"Bleibst du bei mir?"
"Wenn Andrea und Semir nichts dagegen haben?"
Wir schauen beide fragend an. "Aber die Tür bleibt offen Partner!" antwortet Semir breit grinsend.
"Ja Papa!"
Schön zu sehen das Werder Paul noch Semir der Humor in so angespannten Situationen fehlt. Zusammen gehen Paul und ich ins Gästezimmer, was bis vor kurzen mal Dana's altes Zimmer war.

Während Paul sich im Bad frisch macht, stehe ich gedankenverloren am großen Fenster und Blicke in die Dunkelheit. Immer wieder kommt mir ein bestimmter Gedanke in den Kopf.  ~Was wäre gewesen, wenn der Schuss Paul getroffen hätte?~ der Gedanke treibt erneute Tränen in meine Augen, die ich aber versuche schnell weg zu wischen. Plötzlich merke ich, wie Paul seine Arme um mich legt "Woran denkst du?"
Ich antworte nicht und versuche meine Tränen zu unterdrücken... "Hey... Jenny guck mich an. Warum weinst du?"
"Weißt du eigentlich, was ich für angst hatte?"
"Komm mal her!"
Paul schließt mich fest in seinen Arm und küsst sanft meine Stirn "Komm wir gehen schlafen..."
Eng aneinander gekuschelt liegen wir im Bett, doch meine Gedanken kreisen immernoch im Kopf, an Schlaf ist nicht zu  denken...

Früh am nächsten Morgen wache ich in Paul's Armen auf. Er schläft noch tief und fest, liebevoll streiche ich ihm über die Wunde an der Schläfe, die Andrea heute Nacht noch versorgt hat und sofort kommt mir wieder dieser eine Gedanke ~Was wäre gewesen, wenn der Schuss Paul getroffen hätte?~ nur wenige Sekunden nach dem der Gedanke wieder gekommen ist, kommt auch die Übelkeit zurück und ich laufe ins Badezimmer...
Als ich nach einer Weile zurück ins Zimmer komme, ist Paul nicht mehr da aber aus der Küche sind Stimmen zu hören, also gehe ich dort hin. In der Küche versorgt Semir gerade Paul mit einer Kopfschmerztablette und im selben Moment kommt auch Andrea aus dem Wohnzimmer in die Küche
"Ah Jenny, ich habe gerade beim Arzt angerufen und wir sollen am besten gleich vorbei kommen, bist du soweit fertig?"
Etwas überrumpelt nicke ich und kurze Zeit später machen wir uns auf den Weg. 

Ich muss gar nicht lange im Wartezimmer warten, bis mein Name aufgerufen wird und ein älterer Mann mir freundlich seine Hand entgegen streckt.
"Hallo Frau Dorn, ich bin Dr. Weber, was kann ich für sie tun?" Kurz beschreibe ich was los ist und der Arzt beginnt mich zu untersuchen. Er untersucht alles, Blutabnahme, Blutdruck, Ultraschall alles was seine Praxis so her gibt.
"So Frau Dorn, ich glaube ich weiß woran es liegt. Schauen Sie mal hier."
Dr. Weber dreht einen Bildschirm vom Ultraschallgerät zu mir. "Herzlichen Glückwunsch, sie sind Schwanger!"
Völlig überfordert schaue ich den Arzt an, der gerade dabei ist, mir das Gel vom Bauch zu wischen und mir anschließend das Ultraschallbild in die Hand gibt. Ungläubig starre ich das schwarz weiße Foto an....

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