Teil 48

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~Semir's Sicht~

Die ganze Fahrt über ins Krankenhaus halte ich Jenny's Hand. Die Sanitäter haben ihr etwas zur Beruhigung und etwas für den Kreislauf gegeben, so das sie jetzt ruhig auf der Trage liegt. "Geht es ihren gut?"
fragend guckt mich der Sanitäter an....
"Ja....ja mir geht es gut.... hören sie meine Kollegin ist schwanger..... und was wird mit unserem Kollegen jetzt gemacht?"  
"Ok gut danke dir die Information, ich werde es hier gleich vermerken. Ihr Kollege ist in guten Händen, er wird in die Uniklinik geflogen und dort sofort behandelt. Wir fahren auch dort hin. Wenn sie möchten gebe ich Ihnen auch etwas zur Beruhigung?"
"Danke...aber es geht schon." 

Während wir auf dem Weg sind überschlagen sich meine Gedanken und die Bilder in meinem Kopf bringen mich inner wieder aus der Ruhe....
~Paul in Jenny's Armen....Berger der beide mit seiner Waffe bedroht...Das ganze Blut.....Jenny wie sie so fertig ist....Die Sanitäter und Notärzte, die um Paul's Leben kämpfen.....~
Es ist der Sanitäter der mich aus meinen Gedanken holt.
"Herr Gerkhan wir sind da, kommen sie bitte mit, drinnen wird sich ein Arzt um sie kümmern."
"Danke...aber ich brauche keinen Arzt, kümmern sie sich um meine Kollegin. Ich bin in Ordnung."  Gemeinsam mit dem Sanitäter steige ich aus dem RTW aus und warte bis Jenny mit der Trage ins Innere der Notaufnahme geschoben wird.

Vor einer Tür mit der Aufschrift 'Schockraum' werde ich von einer Schwester zurück gehalten. "Warten sie bitte hier vor der Tür, sie können da nicht mit rein." "Ich.... was passiert jetzt mit ihr? Wo ist mein Kollege? Er wurde mit dem Helikopter her gebracht....wissen sie was von ihm?"
"Die Ärzte werden ihre Kollegin untersuchen. Ihr Kollege wird gerade operiert. Mehr kann ich ihnen leider nicht sagen. Tut mir leid. Warten sie bitte dort vorne auf dem Flur."
Mit diesen Worten verschwindet die Schwester hinter der Tür wo sie Jenny rein gebracht haben. Innerlich total in Sorge mache ich mich auf  den Weg in den Flur, an dessen Ende eine große Galstür ist mir der Aufschrift 'OP-Bereich'.... ~Fuck.... Paul....Partner....halte durch und kämpfe....für uns.....für dich und Jenny.....und für euer Baby.....bitte!~

Erschöpft lasse ich mich auf einen der Stühle im Gang sinken und zähle jedes einzelne Ticken des Sekundenzeigers von der Uhr an der Wand.....
Es fühlt sich an wie eine Ewigkeit, als die Tür neben mir geöffnet wird und die Schwester von eben auf mich zu kommt. Sofort stehe ich auf und schau sie fragend an... "Wie geht's es meiner Kollegin und ihrem Baby?"
"Keine Sorge, dem Baby geht es gut und ihrer Kollegen soweit auch. Die Ärzte haben ihren Wunden versorgt und sie untersucht. Außer ein paar Prellungen und einer leichten Gehirnerschütterung ist sie in Ordnung. Wir behalten sie eine Nacht hier zur Beobachtung gerade auch auf Grund ihrer Schwangerschaft. Sie können gerne zu ihr gehen."
"Danke...."
"Kommen sie bitte mit."

Die Schwester geht vor zur Tür wo die Ärzte Jenny hinter behandelt haben und öffnet diese.
"Gehen Sie ruhig."
Langsam und etwas zögernd betrete ich den Raum, Jenny liegt noch auf dem Benadlungsbett und bekommt gerade das Gel vom Ultraschall vom Bauch geschwischt. 
"Hey Jenny....wie geht es dir?" "Semir.... was ist mit Paul?"
"Hey ruhig...."
"Was ist mit ihm?"
"....ich weiß es nicht.....er wird operiert....." 
"Aber....aber er lebt noch oder?" "Jenny ich hoffe es sehr....also ich geh davon aus....Paul kämpft.....für uns alle und für euch drei...."
der Arzt macht das Shirt von Jenny wieder runter und gibt ihr das Ultraschallbild in die Hand... "So Frau Dorn, wie gesagt, wir nehmen sie für eine Nacht stationär zur Beobachtung auf aber ich bin guter Dinge das sie morgen wieder nach Hause können. Die Schwestern kümmern sich gleich um sie. Also alles gute für sie."
"Ok....danke...."

Jenny's Blicke liegen auf dem Ultraschallbild in ihrer Hand. "Zeig mal den kleinen Racker."
Ich versuche so gut es geht sie abzulenken und zugegeben mich auch, denn mit jeder weiteren Minute die vergeht wird die Ungewissheit um Paul immer größer....
"Hey....mein potentieller Nachfolger."
Beide Lächeln wir uns an, als dann die Schwester kommt und Jenny auf Station bringen will.
"So Frau Dorn ich bringe sie jetzt auf Station."
"Können sie mir was über meinen Kollegen sagen.... Paul Renner?" Auf Jenny's Frage hin schaue ich die Schwester an....
"Es tut mir leid ich kann Ihnen nichts sagen, er wird noch operiert.... das kann noch dauern. Aber jetzt bringe ich sie erstmal hoch."
Niedergeschlagen lassen wir beiden den Kopf hängen, die Schwester löst die Bremsen und bringt Jenny zun Aufzug.
Ich gehen neben den Bett her und auf dem Gang gehen wir am Op Bereich vorbei....
"Hey Partner.....wir warten oben auf dich...." 

Der Aufzug bringt uns auf Station und dort beginnt die längste Zeit meines Lebens.... Während Jenny vor Erschöpfung immer wieder einschläft, laufe ich im Zimmer auf und ab....schaue aus dem Fenster....setze mich wieder hin....laufe erneut auf und ab.....hole mit einen Kaffe nach dem anderen.....und bleibe bei Jenny..... nach einigen Stunden klopft es an der Tür, sofort stehe ich auf und schaue erwartungsvoll zur Tür 
"Ja bitte?"
Auch Jenny reichtet sich verschlafen auf und schaut zur Tür. Ein Arzt betritt das Zimmer und schaut uns an...
"Herr Gerkhan? Frau Dorn?" "Ja...."
mein Herz schlägt bis zum Hals und instinktiv greife ich nach Jenny's Hand
"Ich bin Dr. Langhein.... es geht um ihren Kollegen Herrn Renner...."
"Wie geht es ihm....ist alles Ok?" "Herr Renner hat die Op mit einigen Komplikationen überstanden....."
Ich kann es gar nicht beschreiben aber mit fällt gerade ein Stein von Herzen...
"....allerding hat er sehr viel Blut verloren und die Verletzungen sind sehr schwerwiegend...."
total geschockt schauen Jenny und ich den Arzt an...
"Was.....was soll das heißen?"
"Das heißt, das Herr Renner noch nicht über den Berg ist.... wir mussten ihn in ein Künstliches Koma versetzen. Er liegt auf der Intensivstation und seine Chancen stehen 50:50. Die Nacht ist entscheident...."
völlig geschockt bricht Jenny neben mir in Tränen aus....
"Es tut mir leid ihnen nicht bessere Nachrichten geben zu können.... Herr Renner hat und während der Op mehrfach gezeigt, dass er kämpfen kann....das muss er uns jetzt erneut zeigen. Ich muss wieder zu ihm, beten sie für ihren Kollegen. Auf Wiedersehen...."

Unfähig was zu sagen schaue ich dem Arzt hinterher als er das Zimmer wieder verlässt und kann nur nicken, während Jenny immer wieder unter Tränen über ihren Bauch streicht....

Alarm für Cobra 11 - Wenn ich dich kriege! Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt