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BEN's Sicht

Glücklicher Weise verlief das Mittagessen recht zügig, denn ich hätte keine weitere Sekunde aushalten können, dass dieser perverse Sack sie noch weiter so schmierig angrinste. Ohne ein Wort erhob ich mich und zog die Weißhaarige schnell hinter mir her, wobei sie kurz vorm stolpern war. In meinem Zimmer lies ich sie wieder los und schloß noch flink zweimal ab, bevor ich den Schlüssel einsteckte. ,,BEN, ist alles okay mit dir?" ,,Nein, eben nicht! Das merkt man doch!" Schrie ich und verlor damit einen Teil meiner Selbstbeherschung, denn keine Sekunde später schlug ich meine Faust gegen die Wand. Ich spürte irgendwie gerade keinen Schmerz,  jedoch war es so fest gewesen, dass es ziemlich blutete. Das war mir aber egal und ich lief auf meinen Fernseher zu, doch ich wurde aufgehalten. Julia hielt mich am Handgelenk fest und brachte mich damit zum Stehen. ,,Lass das bitte verarzten, nicht dass-" Ich entzog ihr meinen Arm ruckartig. ,,Ich kann alleine auf mich aufpassen! Du bist hier auf Hilfe angewiesen, nicht ich!" Knurrte ich sie an und verschwand sogleich in meine virtuelle Welt.

Meine Sicht

,,Ich kann alleine auf mich aufpassen! Du bist hier auf Hilfe angewiesen, nicht ich!" Maulte er mich an und verschwand in die virtuelle Welt, während ich innerlich zutiefst verletzt in seinem Zimmer zurück blieb. Er hielt mich also für zu schwach und absolut unfähig, um mich selbst zu verteidigen... Das saß ganz gewaltig. Ich hasste mich dafür, dass ich meine Emotionen nie im Griff hatte uns wahrscheinlich nie haben werde, denn ich merkte schon, wie sich meine Augen mit roten Tränen füllten. Übersensibel war ich ja schon immer, also brachte der Versuch meine Tränen zurückzuhalten nichts und ich gab es letzten Endes wieder auf. Da die Tür verschlossen war und ich nicht in hier bleiben wollte, ging ich ebenfalls durch den Fernseher, jedoch kam ich aus Dark's Computer wieder raus.

Er saß direkt vor seinem Fernseher und spielte wieder eines seiner Shooter Games, keine Ahnung welches. Da er mich noch nicht bemerkt hatte, lies ich mich einfach neben ihn auf den Boden plumsen und er pausierte sein Spiel, bevor er mir seine Aufmerksamkeit. ,,Was ist los, Kleine?" Fragte er mich im ruhigen, denoch besorgen Ton und ich versuchte es ihm trotz leichten Wimmern verständlich zu erklären, was einiger Maßen gelang. Er legte den Controller beiseite und zog mich in seine Arme, um mich erstmal zu beruhigen. ,,Er wollte sich gewiss nicht verletzen, glaub mir. Er reagiert auch manchmal etwas zu sensibel, nur anders als du, wie du gerade erfahren hast. Ich kenne ihn lange genug um zu wissen, dass er es nie anders gelernt hat, aber ich glaube, daran musst du dich wohl gewöhnen. Dass er so durchgedreht ist beweist eigentlich auch nur, wie viel du ihm bedeutest." Offenbarte er mir und damit war ich wieder komplett beruhigt und wischte mir die Tränen weg, was nichts daran änderte, dass mein Gesicht bestimmt ganz mit Blut verschmiert war. ,,So und jetzt geh mal schnell dein Gesicht waschen, ein so verheultes Gesicht passt nicht zu einem Mädchen wie dir." Ich nickte, während er mich aus seiner Umarmung entließ und begab mich dann in sein Badezimmer, um mir das Gesicht zu waschen. Nachdem ich wieder heraus kam, brachten wir einige Stunden mit Videospielen rum und unterhielten uns über einige Sinnlosigkeiten des Jahrtausends, bis wir irgendwann etwas knallen hörten. Es blieb nicht nur bei dem Knall, es folgte auch elendig lautes und nicht für Kinderohren geeignetes Gefluche. Hoffentlich ist Sally mit irgendjemand auf einem verlassenen Spielplatz oder so... Aufeinmal flog die Tür auf und ich erschrak mich so heftig, dass ich kurz aufschreien musste. ,,Zalgo sei Dank, dass sie nicht bei diesem Pedo ist..." Sprach der Blonde mit sich selbst und wirkte gleich nicht mehr so angespannt. Er kam auf uns zu und streichelte mir kurz über den Kopf, bevor er mich im Brautstyle hochhob. ,,Danke für's Aufpassen, Kumpel." ,,Kein Ding." Gab Dark nur zurück, dann verschwand BEN wortlos mit mir aus dem Raum und ließ mich erst hinunter, als wir in seinem Zimmer waren.

,,Hör zu, dass was ich heute gesagt hab-" ,,BEN, es ist okay, wirklich. Ich meine Anfangs war ich schon irgendwie verletzt, aber ich weis nun, dass du es nicht böse mit mir meintest." Beruhigte ich ihn, womit ich ihn auch gleichzeitig unterbrach. ,,Dark hat's ausgeplaudert oder?" Fragte er mich nach einer kurzen Zeit des Schweigens, mein Blick verriet ihm anscheinend alles. ,,Es war trotzdem falsch von mir." ,,Jeder macht Fehler, BEN. Keiner von uns ist komplett frei von Markel, daran wird sich auch nie was ändern, also zerbrich dir nicht den Kopf darüber." Ich nahm seine Hand und lächelte ihn an, was er erwiederte, bevor er mich in eine Umarmung zog, dann gab er mir einen Kuss auf die Stirn. ,,Wollen wir uns in irgendein Spiel verkriechen?" ,,Dann verpassen wir ja das Abendessen!" Gab ich entsetzt zurück. ,,Das ist der Sinn davon, Kleines. Aber wenn du wirklich hunger hast solltest du wissen, dass Leute wie wir in der virtuellen Welt essen können." Lachte er amüsiert, woraufhin ich zur Bestätigung nickte.

Die Wahl fiel letztendlich auf "Ocarina of time" und ich manipulierte das Spiel so, dass keiner der NPC's vorhanden war, abgesehen von den Tieren, die müssen bleiben! In Hyrule rannte ich zuerst zu einem der beiden Stände, schnappte mir ein halbes Brot, zwei Maiskolben, zwei Äpfel, ein paar Karotten und packte mir alles in die Taschen. Ich ging danach gleich wieder zu BEN und wir machten uns auf den Weg zur 'Lonlon-Farm', da es mein Lieblingsort in diesem Spiel war. Für den Weg brauchten wir nicht mal zehn Minuten, trotz dass wir nur gequatscht und rumgealbert hatten. Bei den Pferden setzten wir uns einfach nur ins Gras und lehnten uns an den Zaun an. Es war sehr ruhig und friedlich hier, sowohl die Pferde, als auch die Atmospäre entspannten mich vollkommen und durch BEN an meiner Seite fühlte ich mich richtig geborgen und sicher. ,,Endlich mal weg von dem ganzen Stress und der Hecktig... So könnte es gerne öfters sein."  Sprach BEN vertäumt neben mir, ich stimmte ihm zu und begann das Essen aus meinen Taschen zu fischen. Ich reichte ihm einen der Äpfel und biss selbst schon in meinen, da ich wirklich riesigen Hunger hatte. Der Blonde nahm ihn dankend an, verspeiste ihn jedoch im Gegensatz zu mir in aller Seelenruhe. Ich aß noch meinen Mais und ein wenig von dem Brot, bevor ich die Karotten hervor holte und die Pferde damit fütterte, mir war auch völlig egal, dass das eigentlich unnötig war, denn es machte mir eben Spaß.

Die Karotten waren nun alle verfüttert und ich setzte mich wieder zu BEN, wo ich mich an ihn lehnte. Er legte seinen Arm um meine Schultern und ich kuschelte mich noch näher an ihn. Es war schon spät und ich wurde immer müder, bis ich irgendwann eingeschlafen war...

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Sooo, das war's für heute und (ich hab schon wieder nicht kontrolliert, weis auch nicht genau, was ich da eigentlich fabriziert hab...) bis zum nächsten Kapi! ^.^

Life is just a game... (BEN DROWNED X OC)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt