Shae's Pov
Ich packte den letzten Umzugskarton aus und rückte noch kurz das Bild von mir und meinem Freund Josh gerade. Ein Lächeln schlich sich auf mein Gesicht, als ich uns sah. Wir waren das perfekte Paar, sagte meine Mutter immer.
Josh war genauso alt wie ich, er war sehr sportlich und ziemlich groß. Das weiße Ralph Lauren Hemd, das er trug, passte perfekt zu seiner gebräunten Haut.
Ich sah im Vergleich zu ihm eher zierlich aus. Nicht das ich besonders klein oder dünn war, aber sein breites Lächeln ließ mich automatisch verblassen, wenn das nicht schon mein viel zu heller Teint für mich erledigte.
Meine Mutter hatte das Bild von uns geschossen und ich wusste noch, dass der Tag nicht so schön war, wie es auf dem Foto schien. Kurz vorher hatten wir uns gestritten, weil ich nicht mit ihm zusammen ziehen wollte. Klar, wir waren nun etwas über zwei Jahre zusammen, aber ich wollte nicht bei ihm wohnen. Ich hatte mich nie in seiner Wohnung wohl gefühlt. Alles war weiß und steril. Anders als bei mir hingen bei ihm keine Bilder an den Wänden. Es war nicht das kleinste bisschen Dekoration zu finden und er war so perfektionistisch, dass nicht mal eine Kerze auf der perfekt gebügelten, weißen Tischdecke stehen durfte.
Trotzdem liebte ich ihn. Wir kannten uns seit der 11. Klasse. Damals war ich neu an der Schule gewesen und er war von Anfang an nett zu mir gewesen. So hatten wir uns angefreundet und irgendwann ist dann mehr daraus geworden.
Ich faltete den leeren Karton und stellte ihn zu den anderen. Dann ließ ich mich auf die Couch fallen und betrachtete mein Gesamtwerk. Eigentlich war ich ganz zufrieden. Irgendwann würde ich noch die Wände streichen, aber für meine erste eigene Wohnung war mir das doch alles ganz gut gelungen.
Draußen war es bereits dunkel, wie ich feststellte. Ich griff zum Telefonhörer und wählte Joshs Nummer. Die einzige Nummer, die ich auswendig konnte. Während die Leitung piepte, schweifte mein Blick nach draußen. Der Ausblick aus der kleinen Wohnung war nicht berauschend, aber dafür stimmte die Miete. Ich sah direkt auf das Haus gegenüber, was mich daran erinnerte, das ich wahrscheinlich die Jalousien zu ziehen sollte, weil sonst jeder in meine Wohnung sehen konnte.
"Hallo?"
"Hey Josh, ich bins."
"Hey Süße, na bist du schon fertig?"
Ich atmete hörbar aus und lächelte erneut.
"Ja, es hat ewig gedauert, aber ich bin ganz zufrieden. Ich wünschte, du wärst hier."
Er räusperte sich.
"Vielleicht morgen Schatz. Ich hab noch so viel zu tun, ich hab da diesen Fall."
Josh war ein ziemlich gefragter Anwalt in London und hatte deshalb nur selten Zeit für mich, aber das war okay. Ich hatte gerne meinen Freiraum.
"Schon okay. Ich melde mich dann morgen wieder. Ich liebe dich."
"Okay, bis morgen dann."
Im Hintergrund raschelte irgendwas und dann hatte er aufgelegt. Ich legte den Hörer weg und ging rüber zum Fenster. Ich wohnte im ersten Stock und zu meiner Wohnung gehörte ein kleiner Balkon. So klein, dass wahrscheinlich nur zwei Stühle ohne Tisch dort platz fanden, aber immerhin. Ich trat nach draußen und spürte die kalte Januar Luft, die mich frösteln ließ. Aber ich genoss die Stille, diese ungewohnte Ruhe, die mich umgab.
Ich sah zu den Fenstern gegenüber und erlaubte mir, einen Blick in die Wohnungen zu werfen, in denen Licht brannte. Es war unheimlich, wieviel man tatsächlich sehen konnte.
Da war eine Mutter, die mit einem kleinen Kind am Esstisch saß. In der Wohnung daneben saß ein Mädchen auf der Couch und schaute Fern. Ein Mann saß am Tisch und arbeitete am Laptop.
In der Wohnung daneben brannte nur schwaches Licht. Eine kleine Lampe, nichts weiter. Ich erkannte nur den Umriss von einer Gestalt, die durchs Zimmer lief. Kurz blieb sie stehen und schien ebenfalls aus dem Fenster zu schauen. Es kam mir vor, als würde sie in meine Richtung sehen, aber das bildete ich mir höchstwahrscheinlich ein, immerhin konnte ich nicht mal richtig erkennen, ob es ein Mann oder eine Frau war.
Mir wurde langsam zu kalt und ich schloss sorgfältig die Balkontür hinter mir. Die Jalousien zog ich soweit zu, wie es nur ging und dann ging ich schlafen, immerhin war mein Urlaub morgen zu ende und ich musste wieder arbeiten gehen.
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An nächsten Morgen fiel es mir schwerer als sonst aufzustehen. Ich schleppte mich nur mit größter Mühe ins Bad und verließ letzten Endes zehn Minuten zu spät das Haus. Während ich den Weg zum Bus rannte, steckte ich meine Kopfhörer ins Handy und bemerkte so nicht den Mann, der mir entgegen kam. Bevor ich jedoch hart auf dem Bürgersteig aufschlagen konnte, hielten mich zwei starke Arme fest und zogen mich wieder nach oben.
"Pass auf Kleines."
Als ich aufsah, trafen mich zwei eisblaue Augen, von denen ich mich nur schwer lösen konnte. Er ließ mich jedoch schnell wieder los, zog die Kapuze seines schwarzen Hoodies ein Stück tiefer in sein Gesicht und ging weiter.
Ich hatte mich nicht mal bei ihm entschuldigt.
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So meine kleinen Sheerios,
hier ist also das erste Kapitel, was meint ihr? Es würde mich freuen, wenn ihr mir euren ersten Eindruck da lassen würdet :)
Eure Shadow_rose1303
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The boy at the window [Ed Sheeran Fanfiction]
FanfictionSein Atem streifte meinen Nacken erneut und dann begann er kleine Küsse auf meine Haut zu drücken, die meinen Körper beben ließen.[...] Sein Körper passte sich meinem an und meine Beine gaben langsam nach. Ich hatte kaum Kraft mich aufrecht zu halte...