Chapter 9

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Shae's Pov

Als ich aufwachte, war es bereits Nachmittag und nachdem ich entschieden hatte, dass es sich nicht mehr lohnen würde aufzustehen, drehte ich mich um und schaltete meinen Laptop ein, um mir eine Folge "Game of thrones" anzusehen. Aus einer Folge wurde dann natürlich eine halbe Staffel und am Ende wurde es dunkel und ich fühlte mich schon wesentlich besser, auch wenn ich noch immer Fieber hatte und ich meine Couch nicht verlassen wollte. Als also gerade eine neue Folge lud, checkte ich meine Nachrichten.

*Wie lief eigentlich das Gespräch mit dem Schlipsträger? Hast du großen Ärger bekommen?*

Ed hatte anscheinend seine Nummer in meinem Handy eingespeichert. Etwas perplex sah ich auf mein Handy und überlegte, was ich antworten sollte.

*Er weiß nichts.* schrieb ich und schickte nach ein paar Sekunden:*Vielleicht haben wir uns getrennt*  hinterher.

Ich wusste nicht so richtig, wieso ich ihm das schrieb um ehrlich zu sein. Vielleicht hätte ich das nicht tun sollen, schließlich gingen ihn meine Probleme mit Josh nichts an und ich kannte ihn ja kaum.

Ein paar Minuten später bekam ich dann eine Nachricht von Beth, in der sie fragte, ob wir uns auf einen Drink in der Bar treffen wollen. Ich schrieb ihr, dass ich krank war, aber das wir gerne telefonieren konnten, wenn sie wollte. Ein paar Minuten später rief sie mich dann an und erzählte mir alles über den Mann in der Bahn, der nach ihrer Nummer gefragt hatte. Er hieß Jake und man merkte, dass sie jetzt schon unglaublich verknallt war. Wir telefonierten eine ganze Weile und irgendwann kam das Gespräch dann auf meine Eltern und Katharina. Bethany kannte Katharina und zu sagen, dass die beiden sich nicht mochten, war mehr als nur untertrieben.

"Ich will da am Samstag echt nicht hin Beth. Rette mich bitte!" jammerte ich und sie lachte.

"Ich weiß, ich verstehe dich, aber so schlimm wird es schon nicht."

Das sagte sie so leicht. Familienessen bei meinen Eltern bedeutete, dass meine Mutter die ganze Zeit zwischen dem Esszimmer und der Küche hin und her rennen würde, während mein Vater zwischen verschiedenen Themen in einer sehr kurzen Zeitspanne wechseln würde. Kat und ich waren dann immer ziemlich verwirrt, aber er schien kein Problem mit den plötzlichen Themensprüngen zu haben.

Dann würde mein Vater zum abertausendsten Mal fragen, wieso ich keine Pilze aß, obwohl er wusste, dass schon der Gedanke daran mich anwiederte. Später würde Kat sich dann beschweren, dass ich beim Karten spielen schummelte, obwohl ich nicht einmal am Gewinnen war und keine Ahnung hatte, was genau ich da eigentlich tat, während sie einen ziemlich genauen Schlachtplan hatte.

"Du hast ja keine Ahnung." seufzte ich und holte mir aus der Küche was zu trinken.

"Soll ich mitkommen?" fragte sie und ich musste lächeln.

"Lieb von dir, aber ich glaube, ich muss da alleine durch."

Dann legten wir auf und ich sah erneut auf mein Handy. Ich hatte jedoch keine neuen Nachrichten.

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Die Woche verging schleppend und nachdem mich mein Hausarzt bis einschließlich Freitag krank geschrieben hatte, tat ich eigentlich kaum etwas anderes, als auf meiner Couch Netflix zu gucken, mit Beth zu telefonieren und irgendwas, was ich im Eisfach gefunden hatte in mich rein zu stopfen. Einmal bestellte ich allerdings Pizza, wobei ich den Karton immer noch nicht zum Müll gebracht hatte.

Dann war Samstag und ich gab mir das erste Mal seit einer Woche wieder etwas Mühe, wie ein Mensch auszusehen. Ich steckte meine langen dunklen Haare hoch und trug etwas Make up auf. Wenn ich meine Schwester sah, hatte ich immer irgendwie das Gefühl gut aussehen zu müssen, damit ich irgendwie mithalten konnte. Mit einem mulmigen Gefühl fuhr ich dann um 14 Uhr los und versuchte so lange wie möglich zu verdrängen, was heute definitiv alles passieren würde. Als ich ankam, sah ich dann auch schon Kats Wagen vor dem Haus meiner Eltern stehen. Ich stellte mich daneben und klopfte dann an die Tür. Meine Mutter öffnete mir, in der Hand immer noch den Schneebesen, von dem Soße tropfte.

"Shae, mein Schatz, komm rein. Es warten schon alle im Wohnzimmer."

Ich umarmte sie kurz und ging dann durch den langen Flur. Mein Vater stand auf als er mich sah und umarmte mich. Auch Kat fiel mir um den Hals und ihr Verlobter Brandon gab mir schüchtern die Hand. Wir wurden nicht so richtig warm miteinander, was nicht hieß, dass ich ihn nicht mochte. Er war nett. Es war nur so, dass ich nicht ganz verstand, wieso er mit meiner Schwester zusammen war. Er schien eher schüchtern und zurückhaltend zu sein, während sie das genaue Gegenteil darstellte.

"Schön dich zu sehen Shae." sagte er und lächelte. Ich erwiderte das Lächeln und meine Mutter rief uns zum Essen. Sie trug immernoch ihre rote Schürze mit den Erdbeeren drauf, die Kat und ich ihr geschenkt hatten, als ich zwölf Jahre alt war. Wir hatten uns kaum hingesetzt, da platzte es auch schon aus Kat heraus.

"Wir haben euch was zu sagen" sagte sie aufgeregt und nahm Brans Hand.

Wir sahen sie alle an und in dem Moment piepte mein Handy. Meine Schwester sah mich genervt an.

"Kannst du das Ding nicht mal aus stellen?" fragte sie und ich zog mein Handy aus der Tasche und sah verstohlen auf das Display.

Nachricht von Ed: * Vielleicht also?  Klingt ja, als hättet ihr euch ordentlich ausgesprochen :x*

Ich hatte absolut keine Ahnung, wieso ihn das Thema so interessierte, geschweige denn, was dieser Smiley am Ende sollte. Ich stellte mein Handy jedenfalls auf vibration und steckte es wieder in meine Tasche, bevor meine Schwester fortfuhr.

"Also jedenfalls ist ein großer Tag für uns alle gekommen, der diese Familie sehr verändern wird. Ich-"

Sie liebte es Spannung aufzubauen. So hatte sie die ungeteilte Aufmerksamkeit. Diesmal unterbrach sie jedoch die Türklingel.

"Liebling, warte kurz, das muss Josh sein. Er hatte angerufen, dass er später kommen würde. Er stand im Stau."

Ich spürte, wie die Luft aus meinen Lungen entwich. Wieso um alles in der Welt war Josh hier? Ich hatte keine Zeit, lange darüber nachzudenken, denn meine Mutter eilte zur Tür, ließ eine völlig genervte Katharina zurück und kam mit Josh wieder.

"Hallo Shae." sagte er und küsste mich auf die Wange, als wäre nie etwas gewesen. Ich antwortete nicht, sondern zwang mich zu einem Lächeln, das unechter nicht hätte aussehen können.

"Kann ich dann jetzt weiter machen?" fragte Kat und alle Augen richteten sich wieder auf sie.

"Also, wie ich bereits sagte, wird sich unsere Familie nun verändern. Ich bin schwanger."

Ich sah sie einen Moment einfach nur an und fragte mich dann, wieso sich absolut kein Teil von mir für sie freute. Trotzdem stand ich auf und umarmte sie.

"Das ist ja toll Kat. Herzlichen Glückwunsch."

Auch Josh stand auf und umarmte sie. "Das ist toll Kat." nuschelte er in ihre Haare und drückte sie fest.

"Tja, dann seit ihr wohl die Nächsten." lachte mein Vater und sah in meine Richtung. Mir allerdings wurde nur schlecht bei dem Gedanken und ich zwang mich erneut zu einem Lächeln.

Konnte dieser Tag noch schlimmer werden?

Unauffällig sah ich auf mein Handy und antwortete Ed.

*Nope. Und jetzt ist er hier bei meinen Eltern :(*

Erneut wusste ich nicht im geringsten, warum ich ihm das so ehrlich erzählte, aber irgendwie musste ich das gerade einfach los werden.

*Soll ich dich retten kommen Kleines?*  kam die Antwort nach ein paar Sekunden.

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Hallo meine kleinen Sheerios :D,

also irgendwie habe ich keine Ahnung, wie diese Story bisher ankommt, oder ob ihr irgendwelche Kritikpunkte habt, was ich verbessern könnte.

Ich würde mich freuen, wenn ihr mir eure Meinung da lasst.

Eure Shadow_rose1303









The boy at the window [Ed Sheeran Fanfiction]Where stories live. Discover now