Shae's Pov
Wir setzten uns in die Nähe der Bar auf eine Art Couch und Ed legte einen Arm um mich. Trotzdem ich bemerkte, dass Joshs Blick erneut auf mir ruhte, legte ich meinen Kopf auf seine Schulter und schloss für einen kurzen Moment die Augen. Ich spürte langsam, wie der Alkohol meine Sinne ein wenig vernebelte und ich alles nur noch ein wenig abgestumpft wahr nahm.
"Darf ich dich was fragen Ed?"
Er nahm den Arm von meiner Schulter und setzte sich aufrecht hin.
"Klar"
Ich räusperte mich und sah dann auf meine Hände, die in meinem Schoß lagen und mir gerade irgendwie unheimlich interessant erschienen.
"Wieviele Beziehungen...hattest du denn eigentlich schon...also nach Emily meine Ich?"
Er sagte nichts, sondern musterte mich nur einen Moment, als müsste er über diese Frage erstmal eine Weile nachdenken.
"Shae? Wieviele Gläser hattest du davon heute schon? Wollen wir darüber nicht vielleicht morgen reden?"
Sein Blick fiel kurz auf das halb-leere Glas Champagner, dass noch immer vor uns auf dem Tisch stand und dann wieder zu mir. Um ehrlich zu sein, hatte ich keine Ahnung, wieviel ich getrunken hatte, aber dass er mir anscheinend nicht antworten wollte, beruhigte mich nicht unbedingt.
"Nein, mir geht's gut. Und dass du mir darauf keine Antwort geben willst, stellt dich nicht gerade in ein gutes Licht Ed."
"Ich besorg dir jetzt erstmal ein Glas Wasser und dann können wir gerne darüber reden, okay?"
Ich nickte, wobei ich versuchte zu unterdrücken, dass der Raum ein wenig mit schwankte. Kurze Zeit später kam Ed mit einem Glas Wasser in der Hand wieder und setzte sich zu mir gewandt auf die Couch.
"Also?", hakte ich nach, da keiner von uns beiden anstalten machte, etwas zu sagen.
Ed räusperte sich.
"Naja...ich will ehrlich zu dir sein Shae. Ich bin nicht der Typ für Beziehungen, ich vermassel einfach immer alles. So war das mit Emily, dann kam Maya und dann ein paar belanglose One Night Stands, aus denen einfach nie irgendwas wurde. Ich glaube, ich bin dafür einfach nicht gebaut, also versuche ich es gar nicht erst."
Er zuckte mit den Schultern, als hätte er mir eben erzählt, was er am Wochenende so vor hatte. Natürlich schossen mir sofort hunderte von Fragen durch den Kopf. Warum hatten sich Emily und dann Maya von ihm getrennt? Hat er sie betrogen? Oder hatte er einfach keine Lust sich zu binden? Oder war er einfach kein Typ für Beziehungen? Was auch immer das heißen sollte...
Aber letztendlich brannte mir natürlich die Frage auf der Seele, was das für uns bedeuten würde und ob es dann überhaupt ein uns gab. Ich sah ihn einen Moment an, suchte nach den richtigen Worten, aber es fiel mir schwer, mich bei all diesen Fragen auf eine einzige zu konzentrieren."Wo genau glaubst du dann, führt das mit uns hin?"
Ich sah ihn nicht an, als ich das fragte und er brauchte eine unerträglich lange Zeit, um mir zu antworten.
"Ich weiß es nicht Shae. Lassen wir uns überraschen."
Lassen wir uns überraschen. War das sein ernst?
"Warum bist du dann mit mir hier? Ich dachte...ehrlich gesagt, das mit uns wäre...was ernstes. Deshalb habe ich mich doch erst von Josh getrennt."
"Woah warte mal. Ich habe dir nie explizit gesagt, dass das mit uns etwas Festes wäre und dass du dich von Josh getrennt hast, war einzig und allein deine Entscheidung."
Ich sah ihn fassungslos an. Das konnte er doch jetzt nicht so meinen, oder?
"Ed, du weißt genauso gut wie ich, dass das nicht stimmt! Du hast immer wieder gesagt, dass wir beide es versuchen sollten und ich habe dir geglaubt. Vielleicht hatte Josh Recht."
Damit stand ich auf und ging. Ich konnte nicht länger in seiner Nähe sein. Ich verstand einfach nicht, was das gerade sollte. Er hatte mir mehrmals gesagt, dass das mit uns etwas ernstes wäre, oder? Oder hatte ich mir das alles nur selbst eingeredet?
Langsam kamen immer und immer mehr Selbstzweifel hoch. Selbstzweifel, die ich eigentlich so gut wie möglich unterdrückt hatte und dazu kam mir immer wieder Josh in den Sinn.
"Denk dran, du wolltest es so."Hatte ich es so gewollt? Definitiv nicht, aber vielleicht war ich einfach nur wieder zu naiv gewesen, um zu sehen, was hier wirklich ablief. Durch die aufkeimende Wut und den zusätzlichen Einfluss des Alkohols wurde mir warm und ich beschloss, für einen Moment nach draußen zu gehen. Ich setzte mich etwas abseits auf eine Treppenstufe und wischte schnell die einzelne Träne weg, die meine Wange hinunter lief. Ich würde nicht weinen! Nicht seinetwegen.
"Hey Kleines, alles okay?"
Es war gar nichts okay und in diesem Moment wünschte ich mir nichts sehnlicher, als einfach zu Hause in meinem Bett zu liegen und nie auf diese Hochzeit gegangen zu sein.
"Ja, alles bestens", sagte ich schnippisch und wischte schnell eine weitere Träne weg, bevor Josh sie bemerkte.
"Ganz ruhig Tiger."
Er setzte sich neben mich und legte einen Arm um mich. Ich weiß nicht, ob es die Tatsache war, dass ich zuviel Champagner getrunken hatte, oder dass diese Geste einfach unheimlich vertraut war, aber ich wehrte mich nicht dagegen.
"Willst du mir erzählen, was passiert ist?"
War das sein ernst? Dachte er wirklich, er könnte hier einfach so aufschlagen, den Arm um mich legen und dann so tun, als wäre nie etwas passiert?
"Nein, mir geht's gut."
"So siehst du aber nicht aus Shae."
Bevor ich wusste, was hier geschah, spürte ich schon seine Hand an meiner Wange. Er drehte meinen Kopf sanft zu sich und sah mich dann lange an. Ich weiß nicht, wann er mich das letzte Mal so angesehen hatte, oder ob ich mich daran überhaupt erinnerte, aber diesen Josh hatte ich so lange vermisst. Für den Bruchteil einer Sekunde kam es mir vor, als wären wir wieder in der 12. Klasse. Frisch verliebt, auf dem Abschlussball. Josh hatte mich damals so liebevoll angesehen, als er mich in meinem Kleid gesehen hatte. Als wäre ich das einzige Mädchen, dass er jemals angesehen hatte. Und zu diesem Zeitpunkt stimmte das vielleicht auch. Ich glaubte ihm, dass es mal so gewesen war und irgendwo existierte dieser Josh bestimmt noch, aber über die Jahre, war er einfach zu sehr in den Hintergrund gerückt, als das ich ihn noch sehen könnte. In diesem Moment allerdings, war er irgendwie wieder ein wenig präsent. Vielleicht lag auch das an dem Alkohol, oder vielleicht war ich einfach nur sehr verletzlich, wegen der Sache mit Ed, aber ich erlaubte mir für einen kurzen Moment, mir einzureden, dass dieser Josh hier mit mir sitzen würde und das alles beim Alten wäre.
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The boy at the window [Ed Sheeran Fanfiction]
FanficSein Atem streifte meinen Nacken erneut und dann begann er kleine Küsse auf meine Haut zu drücken, die meinen Körper beben ließen.[...] Sein Körper passte sich meinem an und meine Beine gaben langsam nach. Ich hatte kaum Kraft mich aufrecht zu halte...