Shae's Pov
Ich stand in seinem Wohnzimmer. Das Licht war gedimmt. Vorsichtig ging ich ein paar Schritte nach vorne, bedacht, keinen Laut von mir zu geben.
Dann spürte ich heißen Atem an meinem Nacken. Ruckartig drehte ich mich um und sah in ein Paar blaue Augen. So sehr ich auch wollte, ich konnte mich ihrem Blick nicht entziehen. Er kam einen Schritt näher und dann noch einen. Automatisch ging ich ebenfalls ein paar Schritte zurück, ehe mein Rücken die kalte Wand berührte.
Noch immer ließen seine Augen nicht von meinen ab. Ich wusste nicht, wieso ich hier war, oder was ich gewollt hatte, aber das interessierte auch nicht. Sein Atem streifte meinen Nacken erneut und dann begann er kleine Küsse auf meine Haut zu drücken, die meinen Körper beben ließen. Mein Atem verschnellerte sich und meine Hände fanden den Weg in seine Haare.
Ich zog leicht an ihnen und merkte, wie auch sein Atem unregelmäßiger wurde. Sein Körper passte sich meinem an und meine Beine gaben langsam nach. Ich hatte kaum Kraft mich aufrecht zu halten, so sehr war ich ihm verfallen.
Als er das bemerkte, hob er mich hoch und legte mich behutsam auf sein Bett. Er zog sein Shirt aus und meine Hände strichen über seinen Oberkörper. Seine Haut war warm und meine Fingerspitzen erkundeten jeden Zentimeter. Dann begann er mich gierig zu küssen, während er sich am Reisverschluss meiner Sweatjacke zu schaffen machte.
Schweißgebadet wachte ich auf. Mein Puls raste. Ich hielt die Fernbedienung fest umklammert. Zu fest. Der Fernseher lief immer noch und ich brauchte einen Moment, um mich zu orientieren. War das gerade wirklich passiert? Meine Finger strichen über meine Lippen, auf denen ich immer noch seinen Kuss spürte.
Dann zwang ich mich dazu, mich wieder zu sammeln. Heute war Sonntag, was bedeutete, dass ich morgen zur Arbeit musste. Mir schossen wieder die Bilder aus meinem Traum in den Kopf und automatisch wanderte mein Blick zum Fenster. Bei Ed war alles dunkel, was um 03:30 Uhr auch zu erwarten war, doch trotzdem suchte ich nach einem kleinen Zeichen, dass er zu Hause war. Vergeblich.
Ich stand auf, schaltete den Fernseher aus und schleppte mich in mein Schlafzimmer. Sobald ich jedoch die Augen schloss sah ich nur diese zwei blauen Augen, wie sie mich neugierig musterten. Irgendwann schaffte ich es dann, in einen traumlosen Schlaf zu fallen.
Zwei Stunden später klingelte mein Wecker jedoch wieder. Nachdem ich drei mal den Snooze Button betätigt hatte, zwang ich mich dann dazu ins Bad zu gehen und mir die Zähne zu putzen. Mein Kopf dröhnte und mir war ungewöhnlich heiß, weshalb ich mich erstmal mit einem Kaffee in der Hand auf die Couch setzte. So konnte ich unmöglich arbeiten gehen. Ich stand also wieder auf, um mein Handy zu holen, damit ich auf Arbeit bescheid sagen konnte. Mein Handy war jedoch nicht in meiner Tasche. Ich durchsuchte meine Jackentasche, meine Jeanstasche, ich ging in die Küche. Dann nahm ich mein Haustelefon und rief mich selbst an. Es klingelte jedoch nirgends. Ich sagte also erstmal auf Arbeit ab und ließ mich dann wieder auf die Couch fallen. Dann wählte ich erneut meine Nummer und nach dem dritten Klingeln hob jemand ab.
"Hallo?" meldete sich eine verschlafene Männerstimme am anderen Ende.
Ich antwortete nicht. Wer war das?
"Hallo?" fragte die Stimme erneut.
"Ed?" stellte ich fest und mir ging auf, dass ich mein Handy anscheinend bei ihm liegen gelassen hatte.
"Ja? Wer ist da?"
"Wieso gehst du an mein Handy?"
Es folgte eine kurze Pause.
"Naja...es hat geklingelt." er lachte tief und ich sah ihn bildlich vor mir, wie er in seinem Bett saß, den Kopf gegen die Wand gelehnt, seine Haare zerzaust. Dann räusperte ich mich, um diese Gedanken aus meinem Kopf zu verdrängen. Ich sagte ihm, ich würde es in ein paar Minuten abholen und zog mich schnell an. Vielleicht verbrachte ich ein paar Minuten zu viel vor dem Spiegel, bevor ich letztendlich die Haustür hinter mir zu zog.
Ed öffnete mir in Jogginghose und Hoodie. Er sah ziemlich verschlafen aus und ich verdrängte die Bilder aus meinem Traum in die hinterste Ecke meiner Gedanken. Dann reichte er mir mein Handy.
"Eine Katharina hat dir geschrieben. Ich glaube du bist bei deinen Eltern zum Essen eingeladen."
Er sah auf das Handy in seiner Hand.
"Sag mal liest du meine Nachrichten?"
"Die Nachricht ist auf dem Sperrbildschirm gewesen, nachdem du mich angerufen hast. Ich bin auch kein Heiliger."
Er warf verteidigend die Hände die Luft und grinste mich an. Ich nahm daraufhin wortlos das Handy und konnte mir ein Lächeln nicht verkneifen.
"Okay, danke."
Dann drehte ich mich um und ging. Er hatte Recht gehabt, ich hatte eine Nachricht von Katharina, meiner Schwester.
*Hey Shae :) Wir treffen uns Samstag bei Mum und Dad zum Essen. Sei 14:30 da*
Ich atmete einmal tief durch. Katharina war schon immer eine ... sehr schwierige Person gewesen. Obwohl sie ein Jahr jünger war als ich, schien sie trotzdem alles früher zu erreichen, wofür ich immer gearbeitet hatte. Sie schien eine Beförderung nach der anderen zu bekommen und wurde dafür von meinen Eltern in den Himmel gelobt. Auch bei Männern hatte sie es leichter. Sie war bereits verlobt und hatte seit der neunten Klasse durchgehend einen Freund gehabt. Meine Mutter bezeichnete das als: "Sie weiß eben, was sie will Shae". Tja, dass war allerdings nicht ganz falsch. Sie hatte mich schon immer irre gemacht, indem sie mich und ihr gesamtes Umfeld rumkommandierte, was man ja auch schon an ihrer Nachricht sah. Als würde ich alles stehen und liegen lassen, nur damit ich in ihre Pläne passte. Das Schlimme an der Sache war allerdings, dass ich genau das meistens tat. Ich steckte mein Handy in meine Hosentasche, ohne zu antworten. Das würde ich später, wenn ich den Nerv dazu hatte, tun.
Da ich immer noch Kopfschmerzen hatte, legte ich mich zu Hause auf die Couch und schlief nochmal ein. So bemerkte ich allerdings nicht, wie mein Handy vibrierte.
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The boy at the window [Ed Sheeran Fanfiction]
FanfictionSein Atem streifte meinen Nacken erneut und dann begann er kleine Küsse auf meine Haut zu drücken, die meinen Körper beben ließen.[...] Sein Körper passte sich meinem an und meine Beine gaben langsam nach. Ich hatte kaum Kraft mich aufrecht zu halte...