Chapter 10

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Shaes Pov

*Soll ich dich retten kommen Kleines?*

Ich starrte eine Weile auf die  Nachricht und überlegte, was ich darauf antworten sollte.

"Wem schreibst du da?" riss Josh mich aus meinen Gedanken.

"Beth." log ich und entschied mich dazu, einfach *Nein, danke. Ich komme schon klar :)* zu schreiben, bevor ich mein Handy wieder weg legte.

Wir hatten inzwischen gegessen und meine Mutter brühte bereits den Kaffee, während Kat die Kartenspiele holte und mein Vater sich mit Josh über die gestrigen Nachrichten unterhielt und dann Joshs Antwort unterbrach, um das Thema auf die neue Bohrmaschine zu bringen die er letzte Woche im Baumarkt zu einem Sonderpreis erstattet hatte. Josh kannte meinen Vater, weshalb ihn das nicht weiter zu wundern schien und er einfach darauf einging.

Kat teilte nun bereits die Karten aus und meine Mutter kam mit dem Kaffee wieder und schenkte uns allen ein. Nachdem Brandon sich Zucker und Milch genommen hatte, sah er Kat fragend an, die immer noch konzentriert austeilte. Sie nickte ihm kurz zu und er gab dann einen Schluck Milch und einen halben Teelöffel Zucker in ihren Kaffee. Dann gab er Josh die Milch und den Zucker rüber und dieser hatte natürlich sofort das Bedürfnis, dasselbe mit meinem Kaffee zu tun. Zuerst schüttete er so viel Milch in die Tasse, dass diese fast überlief. Dann nahm er zwei gehäufte Löffel Zucker und kippte sie dazu. Mein Kaffee war nun also übersüßt und wahrscheinlich kalt von der Milch. Ich zwang mich zu einem Lächeln und er küsste mich innig, was mir vor meinen Eltern, Kat und Bran ziemlich unangenehm war. Ich ließ es jedoch geschehen und sagte nichts weiter zu meinem Kaffee. Ein bisschen überrascht war ich schon, dass er immer noch nicht wusste, wie ich ihn gerne trank, wenn ich hingegen wusste, gegen was er allergisch war, wieviel Zucker er in welcher Sorte Tee trank und dass er seinen Kaffee schwarz mit einem Löffel Zucker wollte. Wenn möglich lieber mit Süßstoff. Meiner Meiung nach waren es die kleinen Dinge, die mir eigentlich zeigen sollten, dass er sich für mich interessierte.

Der restliche Abend verlief genau, wie ich es voraus gesagt hatte und nach ungefähr zehn Minuten wurde ich das erste Mal beschuldigt zu schummeln, obwohl ich nicht einmal das Bedürfnis verspürte, gewinnen zu müssen.

Gegen halb elf verabschiedeten wir uns dann und Josh küsste mich erneut, was ich passiv geschehen ließ. Dann setzte ich mich ins Auto und drehte die Musik laut auf. Vielleicht hatte ich die Hoffnung, dass sie meine Gedanken übertönen würde, wenn ich sie nur laut genug stellte? Warum mussten Nachmittage mit meiner Familie nur immer so anstrengend sein? Als ich schließlich einparkte, war ich gerade dabei, mir den Kopf über Josh zu zerbrechen, als ich jemanden gegenüber auf dem Balkon sitzen sah.

"Na Kleines." rief Ed herunter und ich musste lächeln.

"Hey."

"Na, konntest du aus der Hölle fliehen?"

Ich lachte und steckte meine kalten Hände in die Jackentaschen. Ed zog an einer Zigarette, stellte sein Bier auf den Tisch neben sich und lehnte sich ans Geländer.

"Willst du rauf kommen? Ich hab noch ein Bier kalt gestellt."

Ich überlegte einen Moment. Warum eigentlich nicht? Alleine wollte ich im Moment nicht sein und ich konnte jederzeit zurück in meine Wohnung.

"Hast du auch was stärkeres?"

Er lachte tief und klopfte seine Zigarette ab.

"Was immer du willst."

Zufrieden mit der Antwort ging ich um das Haus herum zur Haustür und Ed ließ mich rein. Als erstes fiel mir die Gitarre auf, die auf der Couch lag, zusammen mit einem kleinen Buch und einem Bleistift.

The boy at the window [Ed Sheeran Fanfiction]Where stories live. Discover now