Wir sind, wer wir sind
Es war bereits Abend, als Shiva und Richard endlich zur Ruhe kamen und sich auf ihr neues Bett fallen ließen. Sie hatten die ganze Nacht damit verbracht, die Leichen hinter ihrem Haus in den Wald zu schleifen, um dort ein tiefes Loch zu graben, in dem sie sie vergruben. Anschließend mussten sie die Blutflecken aus den Fliesen entfernen und die ganzen verriegelten Fenster und Türen wieder öffnen.
Sie hatten bis in den frühen Nachmittag damit verbracht und sich anschließend dafür entschieden, in die Stadt zu fahren, um sich dort einen Pick-Up Truck von einem Kleinhändler zu kaufen, der ihn ihnen für eine Extrazahlung ohne jegliche Papiere verkaufte.
Anschließend ließen sie die alte Karre, die Shiva und Richard zuvor in der Villa entladen und von ihrer DNA gereinigt hatten, an einem Straßenrand stehen, um anschließend in den Möbelladen zu fahren, um sich dort ein neues Bett und ein Sofa zu kaufen. Die einzelnen Teile passten gerade so auf den Truck und sie mussten vorsichtig fahren, um ihre Ladung nicht mehr zu verlieren.
Mit großer Vorsicht gingen sie im Anschluss in einen Supermarkt, um sich dort genügend Lebensmittel zu kaufen, um für mehrere Tage um die Runden zu kommen.
An der Villa wieder angekommen schleppten sie die neuen Möbelstücke ins Innere des Hauses und brachten sie mit großer Mühe in die Zimmer, in die sie gehörten. Zudem lagerten sie die Lebensmittel in ihrer neuen Küche ein und hofften, dass Stanley so bald wie möglich die Strom-, Wasser- und Gasleitungen wieder aktivieren konnte.
Zusammen bauten sie zuerst ihr Sofa und dann ihr Bett zusammen, was sie den Rest des gesamten Tages kostete, da sie immer wieder nach Werkzeug suchen mussten, bevor sie weiter machen konnten.
Sowohl Shiva als auch Richard waren gereizt, ließen es aber beide nicht aneinander aus, da sie wussten, dass niemand von beiden daran schuld war.Die Sonne ging bereits unter, als plötzlich ein unsichtbares Zucken durch die Villa ging und das Licht in ihren Zimmern anging. Es fühlte sich für Shiva so an, als würde ihr neues Zuhause in Flammen aufgehen, so hell waren die Lichter nun.
Sie hatten wieder Strom! Mit einem Lächeln sah sie Richard an, der ihr entgegen lächelte. „Jetzt sind wir Zuhause.", kommentierte er und stand auf. „Lass uns sehen ob wir endlich wieder Wasser haben. Ich könnte eine Dusche sehr gut gebrauchen."
Zu ihrem Glück hatte Stanley ganze Arbeit geleistet. Sowohl Gas als auch Wasser gingen wieder einwandfrei.
Shiva und Richie fielen einander in die Arme. Es schien so, als hätten sie beide es wirklich geschafft. Sie waren Zuhause und das vielleicht für immer.
Sie nahmen beide nacheinander eine Dusche und zogen sich ihre neuen Klamotten an, die sie bereits ordentlich in ihren neuen Schrank eingeräumt hatten.„Ich kann es kaum glauben, aber auch dieser Fernseher hier geht noch. Seit drei Jahren hat ihn niemand eingeschaltet. Alles was ich tun musste ist ihn zu entstauben und einzuschalten.", sagte Shiva, die es sich mit einem Bier auf dem Sofa bequem gemacht und den Fernseher angeschaltet hatte, als Richard in den Raum kam.
Sie drehte sich um, um ihn anzusehen, doch anstatt wie sie eine Jogginghose und ein einfaches Shirt, hatte er sich wieder eine Jeans und eine Jacke angezogen.
„Was siehst du dir an?", fragte er sie und hielt sie sanft an den Schultern während er in den Fernseher schaute.
„Die Nachrichten. Ich bin mir nicht sicher, ob sie die Putzkolonne nicht doch vermissen." Shiva legte eine kurze Pause ein, in der sie dem Nachrichtensprecher zuhörte, doch es war nichts bemerkenswertes dabei. „Aber ich schätze mal nicht ... gehst du noch irgendwo hin?"
Sie schaute nach oben und sah, wie Richard's Augen sich vom Fernseher lösten und zu ihr herunter sah. Zuerst war er sich nicht sicher, was er nun sagen sollte.
Er hatte wirklich noch vor, in die Stadt zu fahren, jedoch wollte er ihr auch nicht sagen, weshalb.
Richard fühlte sich in einer gewissen Weise schlecht, da er seiner neu gewonnenen Partnerin verschwieg, dass letzte Nacht ein Unbekannter in ihr Haus eingebrochen war und sich als Evan vorgestellt hatte, der genau wie sie ein Serienkiller war. Zumindest wollte er es ihr noch nicht sagen. Irgendwann, aber jetzt noch nicht.
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Das Todesspiel
HorrorSie ist eine flinke Mörderin, Ihre Partner sind gnadenlos. Sie arbeiten zusammen. Schnell, tödlich und nicht zu schnappen. Sie töten jedoch nicht nur, sie gehen ihren Drängen nach und töten so auf brutalste Weise. Reich. Gefährlich. Gesucht. Gejag...