Metaphern
Gegen zwölf Uhr trafen die Handwerker ein, die Richard zwei Tage zuvor angerufen hatte. Es war nicht viel, das repariert werden musste, doch es lohnte sich alle Mal. Die Klingel musste erneuert werden, einige Steckdosen funktionierten nicht mehr, Deckenlampen mussten wieder mit dem Strom verbunden werden und ein Wasserhahn im oberen Stock lief nicht mehr.
Eine Arbeit die die vier Handwerker, die nun in voller Montage vor der Tür standen, in wenigen Stunden geschafft haben müssten.
Shiva hatte ihnen die Türe geöffnet und ließ sie nach innen treten.
„Also, wo sollen wir beginnen?", staunend sah sich der Arbeiter in Latzhose und blauem Shirt um, während seine Kollegen die Arbeitsutensilien nach innen trugen.
„Die Klingel wäre wichtig, außerdem geht im zweiten Stock ein Wasserhahn nicht mehr, drei Steckdosen müssen erneuert und eine Deckenlampe ausgewechselt werden. Ich werde Sie herumführen.", gab Shiva knapp von sich und schloss die Türe, als auch die anderen drei ins Innere getreten waren und sich nun beeindruckt umsahen.„Neu eingezogen?", wollte einer der anderen wissen und grinste Shiva schief an, wobei ihr nicht entging, wie sein Blick kurz über ihren Körper glitt.
Sie spürte, wie Wut in ihr aufkam, die sie aber gekonnt überspielte und den Arbeitern die betroffenen Stellen zeigte.*
„Shiva." Sie drehte sich um und sah Richard aus dem Augenwinkel, der auf sie zukam.
Shiva sagte nichts und wartete, bis sich er ihr gegenüber an den Küchentresen lehnte. Von dieser Position aus konnte sie den schmierigen Arbeiter beobachten, der im Wohnzimmer zwei der drei Steckdosen austauschte. Auf ihn hatte sie es besonders abgesehen. Er war ihre Beute, das war bereits klar geworden.
Sie ließ von dem Arbeiter ab und sah Richard an.
„Wo ist Evan?", fragte sie und rieb sich die Müdigkeit aus den Augen. Die Anstrengungen von der letzten Nacht hingen ihr noch immer in den Gliedern und sie musste schnell wieder wach werden und zu Kräften kommen.
„Ich habe ihn geweckt. Er weiß, was wir vorhaben." Richard's Blick lenkte sich kurz zu dem Arbeiter, der gerade fluchend eine neue Steckdose einsetzte und aufstand, um zur nächsten zu gehen. „Ich bin mir nicht sicher, ob es dir nun Recht ist, dass er hier bleibt."
Shiva lehnte sich mit überkreuzten Armen auf den Tresen und sah Richard in die Augen. „Ich habe kein Problem damit. Er scheint nett zu sein. Solange es dich glücklich macht, ist es für mich okey."Seitdem sie alle aufgewacht und auf den Beinen waren, hatte keiner erwähnt, dass sie nun zu dritt in einem großen Bett schliefen. Keinen von ihnen schien es zu stören, weshalb niemand ihre jetzige Situation ansprach.
Es schien als würden sie sich verstehen, so als würden sie sich schon seit langer Zeit kennen.
„Verriegel' die Haustüre. So schnell werden sie uns nicht entkommen. Auch nicht durch die Fenster." Augenzwinkernd stieß sie sich vom Tresen ab, küsste Richard auf die Wange und lief wortlos aus dem Raum heraus.
In wenigen Stunden war es wieder so weit. Sowohl Shiva, als auch Richard und Evan spürten die Spannung die in der Luft hing, die niemand aussprach.*
„Wir können nur Sofortbezahlungen in Bar annehmen, geht das klar?" Der Arbeiter in Latzhose hatte nach jemanden in der ganzen Villa gesucht und Evan nach einiger Zeit auf dem Balkon stehend gefunden.
Evan lächelte freundlich. Eigentlich hatte er sich noch nie über seine finanzielle Lage Gedanken gemacht, doch nun da dieser verschwitze Kerl ihm daran erinnerte, wusste er selbst nicht wie genau er das anstellen sollte. Schließlich konnte ein Serienkiller nicht einfach einen Job in der Stadt annehmen.
Andererseits musste er den Arbeiter auch nicht bezahlen. Immerhin würde er in einigen Minuten sowieso Tod sein.
„Klar, folgen Sie mir." Evan forderte ihn freundlich auf, ihm zu folgen. Er wusste selbst noch nicht genau, wo welche Zimmer waren. Wie konnte er auch? Er war erst seit kurzem hier eingezogen und seine Sachen hatte er noch nicht einmal richtig ausgepackt.
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Das Todesspiel
HorrorSie ist eine flinke Mörderin, Ihre Partner sind gnadenlos. Sie arbeiten zusammen. Schnell, tödlich und nicht zu schnappen. Sie töten jedoch nicht nur, sie gehen ihren Drängen nach und töten so auf brutalste Weise. Reich. Gefährlich. Gesucht. Gejag...