Aufbruch

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Astrid:

Als die ersten Sonnenstrahlen in mein Gesicht schienen stand ich auf und sah mich um.Bei Tageslicht sah die Lichtung sehr viel kleiner aus als nachts. Sturmpfeil schlief noch.

Ein paar Meter weiter weg lagen Hicks und Ohnezahn. Ich betrachtete sie eine Weile. Meine ganze Wut auf Hicks von gestern schien wie weggeblasen.

Hicks' Kopf lag auf Ohnezahns Rücken. Beide sahen so friedlich aus. Man sah ihnen an wie stark ihre Freundschaft war. Das brachte mich zum Lächeln.

Dann kam mir der Gedanke aufzubrechen. Ja, während Hicks schlief, so werden Diskussionen vermieden. Und...er ist vor 3 Jahren schließlich auch ohne ein Wort gegangen, also kann ich das auch!

Meine innere Stimme meldete sich wieder: Hast du ihm gestern nicht zugehört? Er ist nicht freiwillig gegangen! Na und? Trotzdem tat es weh...

Außerdem würde ihm nichts fehlen wenn ich jetzt ging. Ihm nicht, und mir auch nicht. Ich wollte mich umdrehen und losfliegen, aber ich konnte mich nicht rühren.

Es war als würde mein Körper gegen meinen Kopf ankämpfen.
Schlussendlich konnte ich mich jedoch von dem Anblick der zwei losreißen. Als ich meine Nadderdame wecken wollte fiel mir ein dass wir keinen Proviant hatten.

Mir machte das nichts aus, aber Sturmpfeil konnte ich nicht noch einmal so kraftlos sehen, also ging - nein schlich ich quer über die Lichtung Richtung Wald.

Fast am Waldrand angekommen hörte ich hinter mir ein leises Gurren.
Als ich mich umdrehte sah ich dass Ohnezahn mich fragend ansah.

Aufatmend kam ich leise auf ihn zu und legte den Zeigefinger auf den Mund. Bei ihm angekommen kraulte ich ihn ein bisschen am Kopf und er schloss die Augen. Mir fiel auf dass ich ihn noch gar nicht begrüßt hatte.

"Ich muss leider gehen, aber ich weiß ihr beide kommt auch gut alleine zurecht..." flüsterte ich ihm zu.
Er sah mich an.

Sein Gesichtsausdruck war einerseits verständnisvoll, andererseits sah es so aus als wolle er sagen: "Sag mal hast du sie noch alle???"

Ich lächelte ihn noch einmal entschuldigend an und verschwand dann im Wald. Ja, auf Hicks war ich sauer aber nicht auf Ohnezahn.
Er hatte mir nie was getan (naja, bis auf gestern Abend, aber das zählt nicht ;) )

Nachdem ich eine Weile gelaufen bin kam ich an einen Fluss. Ich sah ihn mir genauer an. Als ich sicher war dass das Wasser trinkbar war und keine Aale darin schwommen kniete ich mich ans Ufer und streckte die Hand aus.

Wenig später schwamm ein Fisch vorbei und - ZACK - hielt ich ihn auch schon in der Hand. Er zappelte noch und drohte mir aus der Hand zu fallen, also steckte ich ihn so schnell wie möglich in die Tasche. ( stellt euch vor sie hätte eine Umhängetasche dabei)

Wenig später hatte ich bereits den dritten Fisch gefangen. Ich beschloss dass das erst mal reichen sollte und holte meinen Trinkschlauch hervor.
Er war schon zur Hälfte voll als hinter mir etwas knackte.

"Astrid? Was machst du da?" Hicks.
Mist! Ich hatte mir zu viel Zeit gelassen. Langsam drehte ich mich um. Seine Haare waren noch leicht verstrubbelt vom schlafen, das machte ihn noch sü - NEIN, denk es nicht!

"Ich...fülle mein Wasser auf?" erklärte ich etwas unsicher. Was!? Nein! Astrid Hoffersen ist nie unsicher!
Was ist bloß mit mir los?!
Hicks sah auf einmal betroffen zu Boden.

"Oh ja...richtig. Du musst gehen..." erinnerte er sich enttäuscht. Als ich ihn so sah wollte ich auf einmal nicht mehr weg. Ich weiß nicht wieso.
Irgendetwas an ihm weckte in mir diesen Widerstand.

Leicht schüttelte ich mich um ihn los zu werden, aber es ging gar nicht so leicht. Ich starrte auf den Boden.
"Tja, ich muss dann mal los. Der Weg nach Berk ist lang..."

"Ja..." stimmte er mir zu. Eine ganze Weile standen wir uns einfach nur schweigend gegenüber und starrten auf den Boden. Da hörten wir plötzlich ein Brüllen. Es war das Brüllen eines Drachen.

Wir hoben beide gleichzeitig den Kopf. "Ohnezahn? Was - " fing Hicks an, doch da stürmte der Nachtschatten schon auf uns zu.

Bei uns angekommen stupste er erst Hicks, dann mich an und bedeutete uns mit seinem Kopf immer wieder ihm uns zu folgen. Er war richtig aufgewühlt. Dann rannte er auch schon wieder in den Wald. Arlamiert rannten wir ihm hinterher.

Schließlich kamen wir an unserer Lichtung an. Was ich sah drehte mir den Magen um.

"STURMPFEIL!!"

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Oh oh... was ist da wohl passiert?
Ihr könnt gerne in den Kommentaren raten :) .
Kritik u. ä. ist auch gerne gesehen :D
♡♡♡












Don't let me goWo Geschichten leben. Entdecke jetzt