Familienalltag... :/

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Astrid:

Ich schüttelte den Kopf. Nein, Vergangenheit war Vergangenheit! An soetwas wollte ich nicht mehr denken...

Um mich abzulenken betrachtete ich die Aussicht. Wir flogen so hoch, dass ich ganz Berk sehen konnte. Am Horizont färbte sich der Himmel rosa.

Wenn ich meinen Arm hochhob glitten meine Finger durch die Wolken. Ein unbeschreibliches Gefühl!

Langsam konnte man die ersten Sterne am Himmel erkennen.
Sturmpfeil machte:"RUURRGH..." ich nickte lächelnd. "Ja, süße. Du hast Recht: lass uns nach Hause fliegen..."

Sie reagierte sofort und ging in einen Gleitflug über. Vor uns lag Berk, es wurde immer größer. Als wir vor meinem Haus landeten gab ich meinem Drachen noch schnell einen Kuss auf die Nase und rannte dann ins Haus.

"Mum?!" rief ich als ich hereingepoltert kam. Da hörte ich ein Knarzen: meine Mutter ging die Treppe runter und lief auf mich zu. Sie hatte genauso blaue Augen wie ich, nur waren ihre Haare kastanienbraun.

Ich hatte die hellblonden Haare von meinem Vater geerbt, leider ist er schon gestorben... Früher hatte er sich immer um mich gekümmert: er hatte mit mir gespielt, mir gezeigt wie man kämpfte, wie man mit der Axt umging und vieles mehr. Er war auch immer für mich da.

Als er dann vor zweieinhalb Jahren in einem Krieg gestorben ist habe ich mir vorgenommen so zu werden wie er: Stark, schlau,und furchtlos. Ich denke das hat auch ganz gut geklappt... Meiner Mutter ähnelte ich kaum.

Sie war schon immer sehr...feminin, wenn ihr wisst was ich meine. Ich sage nicht dass ich das nicht auch bin, aber...naja, ich bin einfach anders als viele Mädchen.

Gerade sah mich meine Mutter mit strengem Blick an. "Astrid, wie oft habe ich dir gesagt du sollst nicht so spät nach Hause kommen. Dir könnte weiß Thor was passieren...!"

Ich stöhnte. Solche Diskussionen führten wir beinahe täglich. "Ach Mutter, ich habe doch Sturmpfeil, und ich kann mich auch sehr gut selbst verteidigen!" antwortete ich und deutete grinsend auf meine Axt.

Meine Mutter schüttelte ergeben den Kopf. Ich wusste dass sie mich liebte, aber manchmal glaube ich fühlte sie sich mit mir gestraft, da ich nicht wie andere Mädchen einfach nur brav in der Stube hockte und aufs heiraten aus war.

"Kind ich meine es doch nur gut mit dir..." versuchte sie es erneut. Nun seufzte ich ergeben. Wie oft hatte sie diesen Satz schon zu mir gesagt?!
"Ich weiß Mutter, ich weiß. Es tut mir leid... ich geh jetzt schlafen, gute Nacht!"

Ich ging auf sie zu, gab ihr einen leichten Kuss auf die Stirn und lief in mein Zimmer. Mit ihr zu diskutieren hatte sowieso keinen Sinn. Meine Muttter rief mir noch ein "Gute Nacht Schatz!" hinterher, bevor ich die Tür schloss.

Normalerweise lag ich immer noch lange im Bett und konnte nicht schlafen, doch als ich mich heute ins Bett legte, fielen mir sofort die Augen zu.

Ich träumte nicht, wie fast jede Nacht.
Es passierte äußerst selten dass ich einen Traum hatte, und wenn, dann war es ein Alptraum.

Am nächsten Morgen wurde ich durch die Sonnenstrahlen wach, die durch mein Fenster fielen. Gut gelaunt schnappte ich mir meine Axt, band sie mir auf den Rücken und lief zur Haustür.

Als ich sie öffnen wollte hörte ich Stimmen. Sie kamen von draußen. Ich konnte nicht alles verstehen, nur einzelne Wörter:
"...sollen wir wirklich rein?...ja...Chef hat...gesagt....aber was....schläft?"

Verwirrt öffnete ich die Tür. Raffnuss, Taffnuss, Fischbein und Rotzbacke standen vor mir. Sie schienen in einer hitzigen Diskussion zu sein, als sie mich verwundert anstarrten.

"Oh...Hey Astrid! Hast mich vermisst?" meinte Rotzbacke mit einem dümmlichen Grinsen. Ich verdrehte die Augen.

Normalerweise würde ich einem Jungen auf so eine Frage sämtliche Knochen brechen, aber Rotzbacke gehörte (warum auch immer) zum Freundeskreis, also ignorierte ich diese Aussage und fragte stattdessen:
"Was macht ihr hier so früh vor meiner Tür?"

Fischbein wollte mir antworten, doch Taffnuss kam ihm zuvor. "Gute Frage, das gleiche könnten wir dich fragen..." meinte er. Ich schüttelte den Kopf. Raffnuss und Taffnuss gaben eigentlich nie etwas sinnvolles von sich.

Nun antwortete Fischbein mir:
"Der Chef wollte dich sehen..."
Au weia... Schlagartig war meine Laune im Keller. "Haudrauf? Was will er denn?" fragte ich beunruhigt.
Fischbein zuckte mit den Schultern.

"Na super..." murrte ich, stapfte an meinen Freunden vorbei und lief zu Haudraufs Hütte...

Don't let me goWo Geschichten leben. Entdecke jetzt