Astrid:
Noch heute sollte ein großes Fest stattfinden, zu Ehren des "heimgekehrten zukünftigen Stammesoberhauptes". Es wurde viel getrunken und getanzt. Die Menschen hatten viel Spaß, nur ich saß am Rand und hielt nach Hicks Ausschau.
Ich wusste nicht wieso, aber ich wollte in seiner Nähe sein. Er war wie ein menschlicher Magnet der mich immer wieder anzog. So sehr ich meine Augen auch anstrengte konnte ich ihn nicht finden.
Am Abend, es war schon dunkel, beschloss ich das Fest zu verlassen und mich auf eine Klippenspitze in der Nähe zu setzen.
Von dort aus konnte man das ganze Dorf sehen, aber man hatte trotzdem seine Ruhe.Bei der Klippenspitze angekommen saß allerdings schon jemand anderes darauf. "Auch hier?" fragte ich Hicks lächelnd. Er fuhr erschrocken herum. Als er mich sah entspannte er sich. "Ja..." antwortete er dann verlegen.
Er rückte ein Stück zur Seite damit ich mich neben ihn setzen konnte.
"Wieso bist du nicht mehr auf der Feier?" fragte ich ihn. Schulterzuckend antwortete er: "Mir wurde der ganze Trubel zu viel. Ich glaube ich muss mich erst einmal wieder daran gewöhnen die ganze Zeit unter Menschen zu sein..."Verständnisvoll nickte ich. Stumm starrten wir beide auf die Aussicht: nachtblauer Himmel, der Mond, das feiernde Dorf, schwarze Wälder, das Meer...
Das erinnerte mich an etwas.
Lächelnd stupste ich Hicks an. "Weißt du noch als wir hier das erste Mal zusammen waren?"Lächelnd nickte er.
~Flashback~
Es war der Todestag meines Vaters. Da gerieten meine Mutter und ich besonders häufig in Streitereien.
Auch an diesem Tag hatten wir uns wiedermal gestritten. Weinend lief ich aus dem Haus, schwang mich auf Sturmpfeil und flog zu meinem Lieblingsplatz, der Klippenspitze.Hier war niemals jemand, obwohl sie so nah am Dorf war. Hier hatte ich meine Ruhe und konnte ungestört über Dinge nachdenken. Normalerweise machte mir der Tod meines Vaters nicht so viel aus, aber an seinem Todestag kamen immer wieder alte Erinnerungen hoch die mich erdrückten.
Ich wusste nicht wie lange ich schon hier saß, als plötzlich etwas aus dem Wald kam. "Astrid?" hörte ich Hicks fragen. Ohne zu antworten starrte ich auf den Boden. Ich wollte nicht dass man sah dass ich geweint hatte.
"Was ist los? Und was machst du hier ganz allein?!" fragte er besorgt und ging einen Schritt auf mich zu. Ich wich zurück. "M-mir geht's gut..." antwortete ich mit zittriger Stimme.
Er ging noch ein paar Schritte auf mich zu bis er direkt vor mir stand.Sanft hob er mein Kinn an. Als er sah dass ich geweint hatte nahm er mich wortlos in den Arm. Er fragte nicht was passiert ist, er war einfach für mich da.
Später als ich mich beruhigt hatte erzählte ich ihm was mich bedrückte. Er hörte zu. Je mehr ich ihm erzählte desto befreiter fühlte ich mich, und ihm schien es ebenso zu gehen. Um mich zu trösten erzählte er mir ebenfalls viel aus seinem Leben.
Es lenkte mich ab und heiterte mich auf. Am Ende konnte ich sogar wieder lachen. Von dem Tag an war das "unser" Platz, von dem nur wir wussten. Hier konnten wir hin wenn wir alleine sein wollten, manchmal waren wir auch zu zweit "alleine".
~Flashback ende~
"Daran erinnere ich mich gerne zurück!" gab ich zu. Er grinste ein bisschen. "Ich mich auch!"
Seufzend lehnte ich meinen Kopf an seine Schulter und genoss die Aussicht. Und ich lauschte der Musik des Festes, die bis hierher reichte.Dann ertönte auf einmal eine andere Melodie vom Festgelage. Es war eine ruhigere, sanftere Melodie. Plötzlich
stand Hicks auf und reichte mir die Hand. "Möchtest du tanzen?" fragte er mich lächelnd.Überrascht aber strahlend legte ich meine Hand in seine und erwiederte: "Gerne!" Er zog mich hoch und legte beide Hände an meine Taille. Vorsichtig platzierte ich meine auf seinen Schultern. Dann tanzten wir los.
Es war ein sehr langsamer Tanz, und wirklich viel bewegten wir uns nicht, wir wogen unsere Körper nur sachte hin und her. Die ganze Zeit über hielten wir Augenkontakt.
Es war als würden wir versuchen uns durch die Augen etwas zu sagen.
In diesem Moment war einfach alles perfekt.Glücklich seufzend wendete ich schließlich mein Gesicht ab und lehnte meinen Kopf an Hicks' Brust.
Sein Herzschlag kam mir so vertraut vor und ließ meins noch um einiges schneller schlagen als es ohnehin schon tat.Die ganze Zeit über schwiegen wir, aber es war eine angenehme Stille.
Dann war der Tanz auf einmal vorbei und die Musik verstummte.
Auch unsere Körper hörten auf sich zu bewegen, jedoch lösten wir uns nicht aus unserer Position.Nun sah ich Hicks wieder an. Der Mond schien seitlich auf sein Gesicht, sodass seine Augen zu funkeln schienen. Auf einmal kam er mit seinem Gesicht immer näher.
Kurz bevor seine Lippen meine berührten stoppte er.Ich sah Zweifel in seinen Augen. Er wusste nicht ob ich es auch wollte.
Wollte ich? Er war mein bester Freund, aber...ja ich wollte es!
Ohne lange zu überlegen überwand ich den letzten Abstand von seinem Gesicht, schloss die Augen und legte meine Lippen sanft auf seine.Augenblicklich durchfuhren mich hunderte Wellen des Glücksgefühls.
Dieses Gefühl war das mit Abstand das schönste das ich jemals in meinem Leben gefühlt hatte. Und es fühlte sich so an als wäre in diesem Moment nichts richtiger als das.Schlagartig wurde mir etwas bewusst, dass ich die ganze Zeit nicht wahrhaben wollte: Ich liebte ihn!
Ich liebe Hicks!____________________________________
Tadaaa! Es ist passiert!!!!! Endlich!!!!!❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤
Aber die Geschichte ist noch nicht ganz zu Ende...Hoffentlich hat euch das Kapitel gefallen. Wenn nicht kann ich es auch nochmal überarbeiten♡♡♡
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Don't let me go
FanfictionHicks bricht Astrid das Herz: Er verlässt sie ohne ein Wort und taucht Jahrelang nicht auf. Nach drei Jahren ist Astrid ein überzeugter Single, der jedem männlichen Wesen den Kopf abhackt, sobald auch nur der Hauch eines Anmachspruchs auf seinen Lip...