Geständnisse

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Astrid:

Was machte ich da eigentlich?
Hatte ich das gerade wirklich gesagt?
Ich war doch sauer auf ihn...oder?

Er sah mich lächelnd an.
Ohnezahn grummelte. Er wollte zu Sturmpfeil und mit ihr spielen.
Hicks nickte und sofort verschwand der Nachtschatten freudig im Wald.

Wir beschlossen einen Umweg über den Strand zu nehmen.
Ich schloss die Augen und genoss den Moment. Das leise Rauschen der Wellen, die frische salzige Brise, die friedliche Stimmung, Hicks neben mir...

Als ich meine Augen öffnete fiel mir etwas ein. Seit Tagen beschäftigte mich etwas, aber bis jetzt war nie der richtige Moment darüber zu reden.
War jetzt der richtige Moment?

Ich versuchte es. "...Hicks?" begann ich. Er sah mich fragend an. "Warst...warst du wirklich nur wegen der Drachenrettung so lange weg?"
Jetzt war es raus.

Als er mir vor ein paar Tagen erzählte wieso er Berk verlassen hatte spürte ich dass er mir etwas verschwieg, und ich kam nicht von dem Gedanken los dass es etwas mit mir zu tun hatte.
Er sah mich nicht an als er antwortete: "Nein...nicht nur..."

Abrupt blieb ich stehen. Ich fürchtete mich ein wenig vor seiner Antwort, aber ich musste es wissen. "Weswegen dann?" fragte ich ihn mit zittriger Stimme. Seufzend sah er mich an.

Seine Augen verrieten dass er Angst hatte. Vor was denn? "Bitte erzähl es mir, ich will dich verstehen!" versuchte ich ihm zu erklären.
Wieder seufzte er, nickte dann aber.

"Aber bitte versprich mir etwas!" bat er mich und nahm meine Hand, sodass wir uns direkt gegenüber standen. "Wenn ich dir danach eine Frage stelle, bitte beantworte sie ehrlich!" Ich war verwirrt, nickte aber.

Hicks atmete einmal tief durch, dann begann er zu erzählen. " Weißt du  früher, schon bevor du mich überhaupt wahrgenommen hast fand ich dich toll. Du warst so anders als alle Mädchen, so stark, mutig und klug. Dieses Gefühl hat sich verstärkt als wir Freunde wurden.

Ich wollte mir einreden dass das Schwachsinn war und ich dich nur als gute Freundin sah. Aber es klappte nicht. Dann, als wir eines Tages im Wald waren habe ich meinen ganzen Mut zusammen genommen und dich... geküsst..." am Ende wurde er immer leiser und sah weg.

"Doch als du gerade etwas sagen wolltest wurdest du ohnmächtig geschlagen...von Dagurs Anhängern. Sie waren uns gefolgt und hatten einen günstigen Moment für einen Hinterhalt abgewartet.

Mich konnten sie nicht gefangen nehmen, dass wussten sie, denn Ohnezahn war sofort bei mir und verteidigte mich. Aber sie kannten
meine Schwachstelle... dich.

Sie haben dich gekidnappt und gesagt dass sie dich gegen mich eintauschen.
Also habe ich mich an deiner Stelle kidnappen lassen. Du wurdest nur leider im Wald zurückgelassen...

Als ich mich dann mit Ohnezahn befreien konnte wollte ich nicht zurück weil...weil ich Angst hatte.
Angst dass jemandem wegen mir etwas passieren könnte. Angst wie mein Vater auf mein plötzliches Verschwinden reagieren würde. Vor allem aber hatte ich Angst vor dir..."
gestand er leise.

Ich sah überrascht aus. "Vor mir?" Er nickte. "Ja. Ich hatte Angst du würdest nicht das gleiche Empfinden wie ich. Und dass unsere Freundschaft kaputt gehen könnte, oder dass du so sauer auf mich wärst dass du mir irgendetwas brechen würdest!" Beim letzten Satz mussten wir beide schmunzeln. Auch wenn ich soetwas nie bei ihm getan hätte kannte er mich einfach zu gut...

"Also war es für mich einfacher abzuhauen und mich auf die Drachenrettung zu konzentrieren..."
endete er schließlich. Eine Weile war es still. Hicks musterte mich mit seinen Augen und versuchte meine Reaktion zu erkennen.

Ich musste das innerlich erstmal verarbeiten. Hicks war damals verliebt in mich? Er hatte mich gar nicht alleine gelassen, sondern sich sogar für mich eingesetzt?

Als meine Gedanken einigermaßen sortiert waren wollte ich ihm antworten, aber mehr als: "Wow..." brachte ich nicht heraus. Unsicher sah er mich an. "...das heißt?" fragte er vorsichtig.

"Ich hatte...nicht damit gerechnet dass soetwas kommt... wieso hast du es mir nicht schon früher gesagt?" fragte ich. Er antwortete: "Naja, es ist mir irgendwie...peinlich" gestand er.
Dabei schaute er auf den Boden. Gerade sah er soo süß aus! Wie ein Hund der den Schwanz eingezogen hat.

"Und deine Frage an mich? Ich beantworte sie dir ehrlich, versprochen!" meinte ich, hob sein Kinn und sah ihm in die Augen. Er atmete einmal tief durch, dann fragte er: "Wie ging es dir damals, als ich weg war?"

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Jaaaa, das hat er sie schon mal gefragt, aber dieses mal hat sie versprochen zu antworten!

Wie fandet ihr das Kapitel? Findet ihr dass ist zu viel "Romantik" oder geht das?
♡♡♡

Don't let me goWo Geschichten leben. Entdecke jetzt