Versöhnung

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Astrid:

Leise verließ ich den Raum. Mit einem Lächeln im Gesicht trat ich vor die Tür. Die beiden hatten sich sicher viel zu erzählen, da wollte ich nicht stören.

Ich hatte mich sowieso noch meinen Familienproblemen zu stellen.
Schweren Herzens lief ich den Weg zurück zu unserem Haus.
Als ich schließlich davorstand war ich auf einmal nicht mehr so taff und mutig.

Mich über kamen Zweifel, und es viel mir schwer die Tür zu öffnen. Was würde meine Mutter sagen? Wollte sie mich überhaupt noch? Ich war in ihren Augen doch eine absolute Enttäuschung...
Gerade wollte ich durch unser Fenster schauen, da hörte ich eine Stimme hinter mir.

"Willst du nicht reingehen?" fragte Hicks mich besorgt. "Willst du nicht noch bei deinem Vater sein?" fragte ich statt ihm zu antworten. Er schüttelte den Kopf. "Er wollte zwar eine ausführliche Erklärung, aber er hat nicht gesagt wann...also drücke ich mich jetzt davor!"

Trotz der Schwere in meinem Herz musste ich Lächeln. "Du bist keine 10 Minuten wieder hier und schon ist wieder alles beim alten..." meinte ich. Er schmunzelte ebenfalls, dann fragte er besorgt: "Also, was ist los?"

"Ich...weiß nicht. Wird meine Mutter mich überhaupt wollen? Ich war doch schon mein ganzes Leben lang eine Enttäuschung für sie. Anstatt daheim mit Puppen zu spielen habe ich auf dem Feld mit meiner Axt Strohsäcke in zwei Hälften geteilt.

Statt von Kleidern zu träumen habe ich Waffen bewundert. Statt mich verheiraten zu lassen bin ich abgehauen..." das letzte flüsterte ich, aber Hicks verstand es trotzdem.
Mitfühlend nahm er mich in den Arm.

"Hey, denkst du etwa ICH war der Sohn den sich mein Vater gewünscht hat? Ich bin mir sicher er hat genau das Gegenteil gewollt, zumindest anfangs. Er hat mich am Anfang zu seinem Idealbild eines Wikingers machen wollen. Er wollte mich immer so wie DU bist: mutig, stark, klug, dickköpfig... (*beide schmunzeln*)

Dann hat er begriffen dass ich...naja, sagen wir mal auf meine Art auch ganz ok bin. Irgendwann hat er mich auch akzeptiert wie ich bin und gesehen, dass ich auf meine Art auch Stärken habe. Ich wusste dass er nicht immer stolz auf mich war, aber er hat mich immer geliebt. Genau dasselbe tut deine Mutter.

Sie zeigt es vielleicht nicht immer, aber sie liebt dich so wie du bist. Und sie wird dich auch so akzeptieren...irgendwann..." Ich war gerührt. Diese Worte bauten mich auf. Als ich mich aus der Umarmung löste meinte ich "Danke Hicks. Das brauchte ich jetzt..." und lächelte.

Dann drehte ich mich um und öffnete die Tür. Dahinter war Stille. "Mutter?" rief ich. Dann hörte ich wie jemand die Treppenstufen hinterging.
"Astrid? "  hörte ich die verweinte Stimme von meiner Mutter. Dann sah ich sie.

Sie war blasser um die Nase und hatte tiefe Augenringe. Sie starrte mich aus ihren verweinten Augen an. Es tat mor weh sie so zu sehen. Dann rannte sie auf mich zu und schloss mich in ihre Arme.
"Mum..." schluchzte ich in ihre Schulter. "Es tut mir leid dass ich abgehauen bin. Ich wollte dir keine Sorgen machen, es war nur -"

"Nein ich muss mich bei dir entschuldigen Astrid" unterbrach mich meine Mutter. "Ich hätte soetwas nicht von dir verlangen sollen. Es ist nur: Sollte mir etwas passieren will ich die Gewissheit haben dass du versorgt bist..."

"Ach Mum...ich kann mich doch auch alleine versorgen. Ich brauche keinen Mann um zu überleben." "Ich weiß Schatz, ich weiß. Es war mir nur in dem Moment nicht klar. Astrid ich bin stolz auf dich und deinen Charakter, und ich glaube ich sage es dir viel zu selten!"

"Danke Mum..." Überglücklich blieb ich eine Weile so stehen und war froh meine Mutter wieder zu haben. Etwas schöneres hätte sie mir in dem Moment nicht sagen können.

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SPOILER!

Das nächste Kapitel könnte sehr interessant für die Hiccstridfans werden❤

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Don't let me goWo Geschichten leben. Entdecke jetzt