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Sofort griff ich nach meinem Handy und schrieb Jungkook, dass er sofort herkommen sollte. Dass es mitten in der Nacht war, ignorierte ich einfach. Wahrscheinlich zockte er sowieso noch eins von seinen heißgeliebten Videospielen.

Kurz darauf antwortete mir mit einem knappen okay und fragte zum Glück auch nicht wieso er um diese Uhrzeit zu mir kommen soll.

Eher ungeduldig stand ich vor der Haustür, natürlich hatte ich vorher alle Lichter angeschaltet, und wartete darauf, dass er endlich klingelte. Zwischen unseren Häusern lag vielleicht gerade mal ein Weg von zehn Minuten, aber seltsamerweise brauchte Jungkook als einziger immer länger für diesen Weg.

Gut zwanzig Minuen später erkannte ich eine Silhouette im Dunkel, die ich vom Fenster aus sehen konnte. Noch bevor er dazu kam überhaupt zu klingeln, riss ich die Tür und bat ihn zügig herein.
Etwas verwirrt über meine Eile setzte er sich gleich nach drinnen auf die Couch, ich daneben.

Erwartungsvoll sah er mich an, wohl wartend auf eine Erklärung meinerseits.
"Ich kann dich auch gerne noch eine Stunde weiter anstarren und auf eine Erklärung warten", kommentierte er die Situation ungeduldig.

Ich erklärte ihm die Sache mit den Fotos und den ständigen Geräuschen die seitdem auftraten.
"Du hast mich hergeholt, weil du Angst hast?"
Als Antwort nickte ich nur.
"Hast du's nochmal gespielt?"
"Nein, natürlich nicht."
"Woher willst du dann wissen, dass es deswegen ist?"
"Wegen was denn sonst? Vorher war alles noch normal."
Zumindest haben sich vor der Ouija-Sache keine Bilder oder Türen selbstständig gemacht.

Dazu sagten wir nichts weiter und ich kam endlich zu einer wichtigeren Frage.
"Kannst du das Brett wieder mit zu dit nehmen?", fragte ich hoffnungsvoll, denn ich wollte dieses Ding nicht mehr im Haus haben
Aus großen Augen sah er mich an und schüttelte hastig den Kopf.
"Bist du verrückt? Jetzt wo sich so komische Ereignisse bei dir zutragen, will ich es ganz bestimmt nicht wieder haben. Wahrscheinlich ist der Geist jetzt eh bei dir-"
"Jungkook! Hör auf!"
Obwohl ich wusste, dass es nicht stimmte, machten mir seine Worte Angst.
"Schon gut, ich mach doch nur Spaß. Jetzt geh schlafen, wir sehen uns demnächst."
Mit diesen Worten zog er mich flüchtig in seine Arme und verließ das Haus dann.

Eigentlich wollte ich noch, dass er länger blieb, aber es hatte den Anschein, als er hätte keine Lust gehabt mit mir zu reden.
Warum war er denn überhaupt hergekommen?
Nicht sehr hilfreich, Jungkook.

heimgesucht; yoonmin Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt