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Draußen stürmte es extrem, deswegen blieb Jungkook mal wieder über Nacht blieb, aber so langsam nervten mich die Beiden echt extrem. Auch wenn wir uns nicht mehr liebten, falls er es jemals getan hatte, denn ich tat es, waren wir noch in einer Beziehung. Bis jetzt machte keiner von uns Anstalten das Thema anzusprechen, war mir nur Recht. Von Taehyung hatte ich allerdings erwartet, dass er sich wenigstens beherrschte und nicht direkt vor meinen Augen mit Jungkook rumknutschte. Sie bemerkten mich nicht mal, bis ich mich genervt räusperte.
'J-Jimin, wir eh..."
Bevor er allerdings ausreden konnte, unterbrach ich ihn.
"Weißt du, es reicht langsam mit euch. Wenn du schon meinst Jungkook ablecken zu müssen, obwohl wir noch so etwas wie zusammen sind, geh gefälligst woanders hin! Schon schlimm genug, dass es dich nicht mal juckt, was mit mir ist! Aber gut. Soll mir doch egal sein, du vertraust mir ja nicht mal das an, was du bezüglich dieser ganzen Situation weißt!"
Ich versuchte wirklich ruhig zu bleiben, aber in mir sammelte sich auf einmal so viel Wut, ich schrie sie förmlich schon an.
"Es tut mir leid, Jimin, ich-"
"Halt einfach die Fresse und versuch' es erst gar nicht."
Ich schlug die Tür hinter mir so heftig zu, dass die Wände beinahe anfingen zu wackeln.
Warum das in mir so eine Wut auslöste konnte ich mir selbst nicht erklären. Immerhin fühlte ich mich jetzt etwas besser, nachdem ich ihm endlich mal meine Meinung ins Gesicht sagen konnte.

Meine Musik auf maximale Lautstärke gestellt, lag ich in Yoongi's Bett und genoss es einfach, indem ich die Welt durch Musik ausschaltete. Musik war wirklich so etwas wie Magie. Irgendwann musste ich wohl eingeschlafen sein, denn ich wurde von Taehyung und Jungkook geweckt. Nicht gerade die Gesichter, die ich mir nach dem Aufwachen zu sehen wünschte. Taehyung holte tief Luft, bevor er anfing zu reden.
"Jimin, es tut mir wirklich leid, glaube mir. Aber ich habe für alles einen Grund...Du wirst mich zwar hassen, aber ich erkläre dir alles. Keine Geheimnisse mehr. Komm mit nach unten. Und noch etwas, wenn wir uns nicht beeilen, nehmen diese übernatürlichen Kräfte noch Gestalt an, vielleicht ist sogar schon soweit. Wenn das der Fall sein sollte, sind wir alle in ein paar Stunden nur noch ein zerfetzer Haufen aus Blut und Gedärmen."
Seine Worte jagten mir einen eiskalten Schauer über den Rücken, auch wenn ich nicht verstand, wovon er redete.
Was sollte Gestalt annehmen?

Egal aus welchem Grund ich sauer auf Taehyung oder sonst wen war, nie konnte ich lange auf jemanden wütend sein. Ich schaute sie erwartungsvoll an, Jungkook hielt das Ouija umklammert und war kreideblass.
"Frag.", forderte Taehyung auf und ich erhoffte mir jetzt endlich die Wahrheit zu erfahren.
"Du wusstest ganz genau, dass es kein Unfall war. Inwiefern bist du in die Sache involviert gewesen. Oder besser gesagt, ihr."
Stille. Lange, unerträgliche Stille hing im Raum, bis er endlich zu einer Antwort ansetzte. Hätte ich vorher gewusst, was für Konsequenzen diese Frage und dieser Abend gehabt hätten, dann hätte ich alles getan, um es zu verhindern.

Man spielt nicht mit den Toten, doch wir taten es. Und genau das war der Fehler.

heimgesucht; yoonmin Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt