Kapitel 4

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Mit einem Ruck, drücke ich mich von der Wand ab und gehe zum Fenster um es zu öffnen. Eigentlich habe ich damit gerechnet, dass es nicht aufgehen wird, aber anscheinend steht das Schicksal doch auf meiner Seite. Ich reiße das Fenster auf und schaue hinaus. Gut 1,5 Meter geht es runter, bis auf das Garagendach. Das müsste ich normalerweise überleben, es sei denn ich lande auf meinem Kopf oder? Mutig setze ich mich auf die Fensterbank und strecke das erste Bein aus dem Fenster, dann das zweite. Anschließen atme ich tief durch und drücke mich ab. Mit einem dumpfen Aufprall lande ich auf dem Dach. Kurz schmerzen meine Knöchel, aber ich ignoriere den Schmerz und schleiche zum Ende des Daches. Vorsichtig spähe ich über die Kante, das sind jetzt aber bestimmt zwei Meter... Das wird weh tun. Ich knie mich an den Rand und greife in das Dach.
Ich riskiere es einfach, besser ein bisschen Schmerzen, als hier bei diesem Typen zu bleiben. Zumindest rede ich mir das ein. Mit einem Seufzen lasse ich meinen Körper hinab gleiten, während meine Hände sich noch immer um das Dach klammern. Jetzt dürften meine Füße nicht mehr allzuweit weg vom Boden sein, also lasse ich los und lande auf dem Boden. Ich schaue mich noch einmal um, um sicher zu gehen, dass mich niemand sieht und setze mich dann in Bewegung. Immer schneller werdend renne ich zwischen den Bäumen hindurch und werde auch nicht langsamer, nachdem ich Stimmen hinter mir höre.
"Skada, warte!", schreit jemand hinter mir, aber definitiv nicht Damilo. Die Stimme, die nach mir ruft hört sich um einiges sanfter an, jedoch werde ich dennoch nicht stehen bleiben, geschweige denn mich auch nur umdrehen.
"Skada!", brüllt eine zweite Stimme und diese gehört soweit ich mich erinnern kann Elias oder wie er heißt. Ich spüre bereits das vertraute Brennen in meiner Lunge und hoffe, dass es nicht wie in einem dieser Filme endet, mit einem Sturz meinerseits. Ich tauche unter Geäst hinweg und springe über umgekippte Bäume. Dieser Parcours raubt mir allerdings meine letzten Kraftreserven und ich bemerke, dass ich langsamer werde. Schließlich riskiere ich doch einen Blick hinter mich, was ein Fehler war, denn genau in dem Moment renne ich in jemanden hinein, der mich an den Oberarmen packt und diese fest umschlossen hält. Elias und der andere kommen hinter mir mit zirka fünf Meter Abstand zum stehen. Ich schaue zu der Person auf, die mich festhält und erkenne einen Jungen Mann, vermutlich Mitte zwanzig. Er hat seine rot braunen Haare hinter seine Ohren gekämmt und grinst mich an.
"Na, wer bist du denn? Und falsches Gebiet würde ich mal sagen.", sagt er immernoch grinsend, während er näher an mich heran kommt und an mir schnuppert. Hallo? Ist er ein Hund?
"Äh was?", frage ich verwirrt und versuche mich loszureißen, doch er hält mich weiter fest.
"Du riechst nach Damilo und du bist mit seinen Leuten unterwegs, dennoch bist du über die Grenze."
"Ich will dich nicht enttäuschen, aber ich rieche nicht nach Damilo, sondern nach meinem Parfüm. Alien wenn du genau wissen willst.", erkläre ich und schaue fragend zu Elias.
"Tyler, Elias wollt ihr mich aufklären, wer die kleine hier ist?", fragt der Typ vor mir und löst eine Hand von meinem Arm.
"Lass sie los.", meint Elias ruhig, doch der Typ ignoriert ihn und streicht mir stattdessen meine Haare hinter meine Schulter und begutachtet meinen Hals.
"Da ist ja gar nichts.", stellt er darauf hin verblüfft fest.
"Ach ne, was hast du denn erwartet?"
"Braydon. ", knurrt eine mir allzu bekannte Stimme neben mir. Mein Kopf schwingt zur Seite und ich sehe Damilo mit schwarzen Augen und geballten Fäusten nur einige Meter von uns entfernt.
"Damilo, ich glaube, ich hab da was gefunden, was dir gehört."
Äh bitte? Ich hoffe mal er redet nicht von mir...
"Das glaube ich auch. Also lass sie los.", erwidert Damilo. Elias und Tyler stellen sich unterstützend neben Damilo, obwohl er auch so einschüchtern genug wirkt.
"Aber natürlich, ich werde doch deiner Gefährtin kein Haar krümmen."
Ich verstehe leider nur Bahnhof. Was hat es denn mit der Gefährten Sache auf sich?
Sofort entfernt Braydon seine andere Hand von meinem Arm und ich weiche reflexartig einen Schritt zurück.
"Komm her.", murrt Damilo ohne die Wut in seiner Stimme zu unterdrücken. Doch ich bleibe wie angewurzelt stehen und schaue zweifelnd zu ihm herüber. Seine Augen sind noch immer schwarz und diese Tatsache macht mich wirklich nervös.
"Ich wiederhole mich nicht."
"Deine Augen.", stelle ich leise fest und schaue zwischen den drei Jungs umher. Nur Damilos Augen sehen so aus... Genervt stöhnt er, schließt seine Lieder und atmet ein paar mal hörbar ein und aus. Als er seine Augen wieder öffnet erscheint das vertraute blau.
"Okay, einer von euch wird mich jetzt aufklären, oder ich drehe mich auf der Stelle um und gehe.", stelle ich fest. Damilo schüttelt den Kopf, ist mit wenigen Schritten bei mir und schnappt sich meine Hand. Ich stemme meine Füße in den Boden und versuche mich nicht von Damilo wegzerren zu lassen. Doch leider zieht er mich erbarmungslos hinterher mir bleibt nichts anderes übrig als es zuzulassen.

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