Das große Haus kommt bereits in Sicht und ich atme erleichtert aus. Vor noch wenigen Wochen, hatte ich das Gefühl in diesem Haus gefangen gehalten zu werden, doch jetzt kann ich mir keinen besseren Ort vorstellen an dem ich sein möchte.
Als auch noch ein riesiger schwarzer Wolf aus dem Unterholz bricht und auf uns zu rennt, wird mir bewusst, dass es egal ist wo ich bin, solange er bei mir ist. Im Laufen verwandelt er sich zurück und reißt mich in seine Arme. Er drückt mich so fest an sich, ohne etwas zu sagen und obwohl mir langsam die Luft ausgeht, schlinge ich meine Arme um ihn und ziehe mich noch dichter an ihn. Er schmiegt sein Gesicht an meine Halsbeuge und streicht mir mit der Hand über den Rücken. Ich weiß nicht ob er mich oder sich selbst beruhigen möchte, aber es ist mir auch eigentlich ziemlich egal.
"Ich liebe dich.", flüstert er irgendwann mit rauer, tonloser Stimme. "Und ich werde jeden umbringen, der etwas damit zu tun hatte.", er sagt das mit so einer Entschlossenheit, dass ich mich nicht in der Lage fühle ihm zu widersprechen, zumindest nicht jetzt. Aber dieses Thema wird auf jeden Fall noch diskutiert.
"Ich will euer Wiedersehen ja nicht unterbrechen, aber ihr solltet das nach drinnen verschieben, ich denke, es wird gleich wieder regnen.", höre ich Elias Stimme. Nur zögernd löst sich Damilo von mir, hält aber meine Hand in seiner umschlungen.
"Schön das du wieder da bist kleine.", meint Elias dann zu mir und knufft mir gegen die Schulter, während wir zur Haustür gehen und ins Haus hinein.
"Ich brauche jetzt eine Dusche und dann ein Bett.", murmle ich geschafft und erst jetzt bemerke ich, wie kaputt ich eigentlich bin. Und bei dem Gedanke an die Dusche kommen bei mir Zweifel auf, wenn ich es die Treppe hoch schaffe, sollte ich mich vielleicht fürs erste zufrieden geben.
"Das Bett wird wohl erstmal reichen.", spricht Damilo meine Gedanken aus. Wie habe ich diesen bestimmerischen Ton vermisst.
Auf direkten Weg, gehen Damilo und ich die Treppe hoch und in sein Zimmer. Seine Hand umschließt noch immer meine, als er die Tür hinter mir abschließt. Eine sehr vertraute Handlung, allerdings lässt er den Schlüssel im Schloss stecken, statt ihn wie das letzte Mal einzustecken. Wortlos zieht er mich hinter sich her auf das Bett und zieht mich wieder in seine Arme. Ich lege meinen Kopf auf seiner Brust ab und spiele mit dem Stoff seines Shirts. Er hingegen dreht sich immer wieder meine Haare um den Finger.
"Ich glaube ich werde nie wieder aus diesem Zimmer gehen. Wir bleiben einfach für immer hier liegen.", haucht er gegen meinen Scheitel und darauf folgt ein tonloses leises Lachen. Tatsächlich bin ich seiner Meinung, wenn das nur gehen würde... Hier, in seinen Armen fühlt es sich einfach an, als wären wir in einer Blase, als wären wir sicher und niemand kann uns etwas anhaben...
"Weißt du,", fängt er zögernd an. "Ich wollte dich da nicht mit hinein ziehen. Aber ich kann einfach nicht mehr ohne dich leben. Es würde auch eigentlich keinen Sinn machen, sie würden dich trotzdem angreifen. Aber ich hätte damals nicht so egoistisch sein dürfen, ich hätte dich nicht nach Hause bringen dürfen. Es hat sie auf deine Fährte gebracht."
"Ich für meinen Teil bereue nichts. Ich würde nichts ändern wenn ich könnte." Zwar könnte ich auf die ganzen gefährlichen Typen da draußen verzichten, aber das sage ich ihm nicht, außerdem, wenn es Damilo nur mit diesen Typen gibt, dann ist das eben so.
"Ich wollte damit nicht sagen, dass ich es bereue dich kennen gelernt zu haben, ich bereue es, dass du wegen mir in Gefahr bis."
"Aber das ist nicht deine Schuld, sondern die der Leute, die der Meinung sind dich erpressen zu müssen.", erwidere ich und lasse meine Hand auf Höhe seines Herzens liegen.
"Womit habe ich dich nur verdient?", murmelt er und ich spüre seinen Blick auf mir.
"Hör auf dich immer schlecht zu machen und dir die Schuld an allem zu geben, verstanden? Und es ist mir völlig egal, ob mich irgendwer entführen will oder nicht. Du machst mich glücklich, so glücklich wie ich schon lange nicht mehr war. Ich liebe dich."
Nachdem ich die Worte ausgesprochen hatte, lag ich auch schon unter ihm und spüre seine Lippen auf meinen. Seine Ellenbogen hat er links und rechts neben meinem Kopf abgestützt und ohne sich von meinen Lippen zu lösen raunt er etwas. Etwas was mir wieder Schmetterlinge in den Bauch jagt.
"Du bist das Beste, was mir je passiert ist.", es liegt nicht nur an den Worten, sondern an der Ernsthaftigkeit mit der er sie ausspricht. Er klingt so ehrlich und bedingungslos.
Ich hebe meine Hände und verschränke sie in seinem Nacken um ihn dichter an mich heran zu ziehen. Plötzlich ist von meiner Müdigkeit nichts mehr zu bemerken, im Gegenteil, ich fühle mich so wach wie noch nie. Ohne mein Zutun löse ich meine Hände wieder und greife nach dem Saum seines Shirts und ziehe es mit seiner Hilfe über seinen Kopf. Seine Lippen wandern von meinen runter zu meinem Hals und bedeckt diesen mit fordernden Küssen. Ich wölbe meinen Rücken und drücke mich ihm entgegen, wodurch ich ihn eine Mischung aus seufzen und Knurren entlocken kann. Als ich allerdings seine Gürtelschnalle öffne und dann meine Hände in den Bund seiner Jeans schiebe, hält er kurz inne und greift dann nach meinen Händen.
"Das ist vermutlich das dämlichste, was ich je tun werde, aber ich denke wir sollten aufhören, bevor ich nicht mehr in der Lage bin es zu unterbrechen und das letzte bisschen Selbstbeherrschung verliere.", während er das sagt, hält er meine Hände umschlossen und seine Augen funkeln mir voller Verlangen entgegen. "Du hast ziemlich viel durchgemacht, wir sollten etwas schlafen. Und du solltest dir überlegen, ob du das wirklich möchtest, zumindest jetzt."
Ich schaue ihn verständnislos an, er lächelt darauf hin und setzt sich aufrecht neben mich. Auch ich setze mich auf und beobachte, wie er meine Hand in seine nimmt und diese betrachtet.
"Naja, ich meine du wurdest entführt und warst alleine und ich will nicht, dass du das nur machst, weil du Nähe brauchst.", erklärt er, was diesmal mich zum lächeln bringt.
"Ich brauche immer deine Nähe, dass hat nichts mit der Entführung zu tun.", meine ich und mein Blick senkt sich auf seinen nackten Oberkörper. Woher hat er bloß diese Muskeln? Ist das so eine Gestaltwandler Sache? Allgemein, habe ich noch keinen Gestaltwandler gesehen, der nicht schön ist. Selbst der Mann mit dem ich in diesem Keller fest saß, ist bestimmt ein Frauenheld, zumindest bei Frauen in seinem Alter.
"Du weißt wie ich das meine."
"Ja, dass weiß ich, aber ich war gar nicht alleine."
Seine Augenbrauen ziehen sich zusammen und ohne seine Frage auszusprechen, setze ich bereits zu einer Erklärung an. "Also, ich war in so einem Keller und da war noch ein Mann ebenfalls von ihnen entführt, ein Gestaltwandler ohne Rudel."
"Und warum war er da? Hat er dir das gesagt? Oder wie er heißt?"
Ich schüttle den Kopf und setze mich in den Schneidersitz. "Nein, er meinte nur, dass jemand wohl eine Rechnung offen hatte oder so."
"Weißt du wer euch entführt hat?"
Ja, zumindest kenn ich Damon, aber soll ich es Damilo sagen? Warum tat Damon das? Und warum hat er mir dann wieder geholfen? Ich müsste eigentlich zuerst mit ihm reden, bevor ich Damilo einweihe. Andererseits, haben wir uns versprochen, keine Geheimnisse mehr zu haben...
So, neues Kapitel ;D Es neigt sich langsam dem Ende zu, aber ein bisschen passiert noch ;) Und ich wollte mich mal ganz doll bei euch bedanken, für eure mega lieben Kommentare. Ich freue mich wirklich über jedes Einzelne und hätte auch niemals damit gerechnet, dass diese Geschichte so viele Leser bekommt. Fühlt euch gedrückt und ich wünsche euch ein schönes, langes Wochenende :D Ach ja und da jetzt ein paar Anfragen auf eine Lesenacht kamen, können wir die ja heute machen. Ich werde dann versuche heute Nacht noch zirka drei Kapitel zu schreiben, aber seit bitte nicht sauer, wenn es nur zwei werden ;) Manchmal habe ich nämlich ein kreatives Loch ;D

DU LIEST GERADE
No control
Manusia Serigala"Hör endlich auf damit! Ich weiß das du mir nichts tust!", brülle ich ihn wütend an und spüre bereits die harte Wand in meinem Rücken. "Ach nein? Glaubst du das wirklich?", fragt er bedrohlich. Seine Stimme klingt tief und rau und es bereitet mir e...