Kapitel 3

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Die gesamte Zeremonie zieht sich wahnsinnig in die Länge. Gerade, als ich beinahe einschlafe, geht eine leise Melodie los und eine Gestalt tritt auf die Bühne. Meine Bewegungen frieren ein, als mein Blick realisiert, dass dort nun fünf Schatten stehen. Oh nein, bitte nicht.

„Hallo!“ sagt einer von den Schatten. „Wir freuen uns, für diese Aufgabe ausgesucht zu werden, weil wir wissen, dass das hier nur große Stars machen dürfen. Zwar sind wir unglaublich untalentiert, was tanzen angeht, aber das werdet hoffentlich ihr übernehmen.“

„Wenn nicht, wird die Aufführung ein Reinfall.“ Wirft ein anderer Schatten ein und ich höre, wie die anderen lachen. Ich starre die Scheinwerfer ein und würde mich mehr darüber freuen, wenn sie einfach die Scheinwerfer von vorne lassen würden. Das Licht von hinten sorgt dafür, dass wir nur ihre Umrisse sehen, mehr nicht. Ich schnaube wegen dem, was er gesagt hat. Das hier ist unsere Ausbildung – vermutlich die Einzige Hoffnung auf eine erfolgreiche Tänzerkarriere die wir haben und er macht Witze darüber.

„Nur weil die’s groß raus geschafft haben, müssen die doch jetzt nicht solche Witze machen.“  Murmelt eine der älteren Schüler vor mir. Die anderen Nicken und ziehen eine Grimasse. Ich schüttle den Kopf  darüber. Natürlich bin ich ihrer Meinung. Diese Stars da vorne – wieso sagen sie so etwas? Erinnern sie sich nicht mehr daran, wie es früher war? Bevor sie berühmt wurden? Wie sie sich den Allerwertesten abgearbeitet haben um es zu schaffen?

Vermutlich nicht, aber du doch auch nicht wirklich, Samantha. Flüstert mir eine Stimme zu. Ich würde ihr am liebsten eine Ohrfeige verpassen.

„Wir hoffen auf eine Tolle Zusammenarbeit und mir wurde gesagt, dass wir fünf aufgeteilt werden, um jeweils eine Gruppe von euch zu unterrichten.“

„Wer‘s glaubt.“ Schnaubt eine und das Mädchen neben ihr murmelt etwas von Befehlen ignorieren. Ich kann beiden nur Recht geben.

„Ich werde eine Liste mit Namen vorlesen, die ich unterrichten werde.“ Sagt die Gestalt und jemand aus dem Publikum brüllt: „Wer ist „ich“ eigentlich?“

Ich grinse. Peinlich, wenn man sich vorstellt und einfach mal diesen „Ich bin…“ –Part vergisst. Die Person auf der Bühne lässt vor Schock sein Blatt fallen und einen Moment sehe ich, wie diese Gestalt seine Fassade verliert und die Unsicherheit durchscheint.

„Ich-Eh-Ich bin.“ Stottert die Gestalt. In diesem Moment wird ein Lichtschalter umgelegt und automatisch sehen wir sie zum ersten Mal. Ich lasse meinen Kopf nach hinten fallen, weil ich weiß, was das heißt und überhaupt keine Lust darauf habe.

„One Direction.“ Sagt Louis, der neben Liam steht. Er legt ihm eine Hand auf die Schulter und geht einen Schritt nach vorne. Liam hat die ganze Zeit über gesprochen und er hat den Begrüßungsteil ruiniert.

„Klasse.“ Stöhnt irgendwer in meiner Nähe. „Ist doch total egal, wie berühmt sie sind. Wenn sie nicht tanzen können, bringt uns das nichts.“

Ich nicke automatisch. Mein Blick hebt sich und ich sehe Zayn an, der ganz rechts steht. Sein Blick schweift über die Menge und langsam scheint er zu verstehen, dass wir nicht gerade begeistert sind. Seine Augen sind geschwollen und er scheint wahnsinnig verletzt zu sein. Scheinbar stimmen die Gerüchte und seine (Ex-) Verlobte hat ihn wirklich wegen jemand anders sitzen gelassen. Jetzt fragt sich nur, ob es auch stimmt, dass diese (Ex) Verlobte mit Louis zusammen ist…

Ein Grinsen entsteht auf meinen Lippen, als ich über den kommenden Zickenkrieg nachdenke. Es muss ja nicht mal stimmen, aber Krieg wird alleine deshalb entstehen, wegen den Gruppen.

„In meiner Gruppe ist Samantha King.“ Sagt Zayn, als er dran ist. Er ist der zweite mit dem vorlesen und ich stehe ganz oben auf seiner Liste, klasse.

 Ich stelle mich gerade hin und mache meinen Weg durch den Raum. Ich stelle mich auf den dafür vorgesehenen Platz und als ich an der Bühne vorbeilaufe, wirft Zayn mir einen seltsamen Blick zu. Als ich an Louis vorbei laufe, sieht er erst zu Zayn und grinst mich dann schelmisch an. Er hebt den Kopf, nickt mir zu. Als würde er mich anmachen wollen. Tja. Ich straffe die Schultern, strecke die Brust nach vorne und laufe Tussi-Like weg.

Während Zayn die restlichen Namen vorließt, grinst er. Als hätte ich ihm eine Freude bereitet. Dann wirft er mir am Ende einen Blick zu.

Ein Blick, der mich weiß in den Knien werden lässt. Es ist ein Blick, der besitzergreifend ist.

Es ist ein Blick der sagt:

Du bist mein.

Save the last Dance. ~ Zayn Malik u. Louis TomlinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt