Save the last Dance. ~ Zayn Malik u. Louis Tomlinson

Kapitel 11

Als ich den Trainingsraum mache, renne ich beinahe zu meinem Zimmer. Ich schmeiße die Tanzsachen aufs Bett und schreie kurz auf. Dann greife ich nach meinem Kissen, verprügle es kurz und lasse mich dann auf den Boden sinken. Dort bleibe ich sitzen und warte ab, bis die Schuldgefühle nach lassen. Seit ich Louis‘ Blick bemerkt hatte, konnte ich mich nicht mehr aufs Tanzen konzentrieren und stand kurz davor, nach hinten geschickt zu werden. Wütend über meine Dummheit, greife ich nach meinen Spitzenschuhen und werfe einen Blick nach draußen. Es ist bereits Abend geworden. Wie lange saß ich dort auf dem Boden? Eine Stunde? Zwei? Drei?

Ich reiße die Tür auf, ohne groß darüber nach zu denken und laufe in den Trainingsaal. Meine Musik hämmert mir in den Ohren und allein von dem Spurt hierhin bin ich außer Atem. Dennoch  ziehe ich mir die Schuhe an, stelle mich in und beginne, meinen Beinen und Armen die passenden Bewegungen zu befehlen. Ich werfe mich in die Figuren, stehe, drehe, wirble wie die Musik es von mir verlangt und ende in einer perfekten vierten Position croisses.

Dann greife ich nach meinem Handy in der Hosentasche und stelle das Lied um. Kurzzeitig lasse ich den Kopf durch den Raum schweifen und sehe, dass ich Besuch bekommen habe. Schnell ziehe ich die Stecker aus meinen Ohren und gehe einen Schritt zum Bühnenrand.

„Dich habe ich hier wirklich am Wenigsten erwartet.“ Eröffne ich. Mein Gegenüber nicht und stemmt sich die Bühne hoch. Er antwortet. „Verständlich. Aber ich denke, es ist für mich an der Zeit, dich kennen zu lernen, Samantha.“

„Interessant.“ Erwidere ich und wickle meine Kopfhörer um das Handy. „Was willst du den wissen?“

„Ich denke eher, dass du es bist, die etwas wissen will.“ Sagt er und setzt sich vor mich hin. Ich tue es ihm gleich und betrachte ihn, während er weiter redet. „Ich werde dir jetzt so viel es geht, über meine, unsere, Vergangenheit erzählen und ich erwarte, dass du zuhörst.“

„Natürlich, Harry.“ Meine ich nur und dann beginnt er zu erzählen.

„2010 hat sich mein leben schlagartig verändert. Ich habe die Jungs kennen gelernt und Naomi. Erst konnte ich sie nicht leiden, dachte, sie wäre einfach nur eine Klette, aber schon bald habe ich die Wahrheit herausfinden können. Naomi Poland ist in Bradford aufgewachsen und hat Zayn schon sehr früh kennen gelernt, aber die Beiden haben sich nicht angefreundet. Ihre Eltern haben es ihr verboten, weil sie der Meinung waren, dass Zayn ein Untermensch ist und eher Sklave sein sollte, als alles andere. Sie sind im Glauben daran, dass seine Religion schlecht ist. Entschuldige, sie waren.“

„Haben sie ihre Meinung geändert?“ frage ich und Harry lacht auf.

„Oh Gott nein. Haben sie nicht. Ihre Eltern waren Monster und total arrogante Menschen. Sie sind tot, beide. In einem Autounfall, über den ich gleich noch berichten werde. Jedenfalls durfte Naomi damals mit niemandem reden, spielen oder sonst was. Sie wurde als Prinzessin erzogen, da ihre Mutter auf eine Art und Weise mit der Queen verwandt war. Naomi hat es gehasst. Vor allem hat sie ihre Eltern gehasst, weil sie ihre Erziehung mit Schlägen, Wut und Aggressionen vermittelt haben. Zu ihrem zwölften Geburtstag hat sie schließlich ihr erstes eigenes Haus bekommen. Ja, ihre Eltern waren steinreich. In der Schule wurde sie fertig gemacht bis zum geht nicht mehr. Sie stand kurz davor sich umzubringen und an dem Tag, an dem sie es machen wollte, hatte Zayn bemerkt, dass es ihr schlecht ging. Er hat sie gerade eben noch so retten können.“

„Das ist furchtbar.“ Flüstere ich und Harry nickt. Er sieht die ganze Zeit auf seine Schuhe und lässt seine Zehen aneinanderschlagen. Einen Moment wartet er noch, ehe er fortfährt.

„Nach dem nennen wir es Zwischenfall, haben Zayn und seine Mutter versucht ihre Mutter an zu rufen. Sie hat es nicht interessiert. Und so kam es, dass Trisha – Zayns Mutter – Naomi behandelte wie ihre eigene Tochter. Seit diesem Tag haben die Beiden unter einem Dach gewohnt. Sie waren Geschwister geworden. Das Band zwischen ihnen ist stärker als alles andere auf der Welt.