Save the last Dance. ~ Zayn Malik u. Louis Tomlinson

Kapitel 12

„7,8 und 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8 und 1.“ Zählt Mrs Kockova. Ich versuche den Schritten zu folgen, scheitere aber miserable und falle schließlich der Länge nach hin. Unserer Lehrerin sieht mich streng an und generell sehen mich alle total genervt an. Stöhnend hieve ich mich mit meinen Armen in eine senkrechte Sitzposition und sehe einfach auf den Boden. „Geh bitte.“

Ich nicke, stehe auf und renne nach draußen. Als ich durch die Tür bin, beginne ich zu schluchzen. Meine Füße tragen mich zu meinem Zimmer und kaum, dass ich dort angekommen bin, klingelt mein Handy. Als ich einen Blick auf den Anrufer Namen werfe, fliegt das Handy mit voller Wucht gegen die Wand. Ich falle auf die Knie Und schluchze in meine Hände und krümme mich auf dem Boden. Mein Rücken bebt während ich langsam voran krieche bis zu einer Schachtel unter meinem Bett. Ich ziehe den Karton hervor und puste den Staub auf dem Deckel weg.

Wir sind bereits im zweiten Monat des Schuljahres und haben das Stück für die Musical Night ein letztes Mal geändert. Wir werden jetzt Grease performen, worüber Louis sich wahnsinnig gefreut hat. Er selbst hat die Hauptrolle bekommen und ich habe die weibliche bekommen. Zayn allerdings spielt eine Art erfundene  Rolle und das Resultat daraus ist, dass sie beide um mich wetteifern. Nervig, ironisch, aber wahr. Die Zeit ging durch die Proben sehr schnell um und das Doppeldate von Niall, Zayn und mir lief super gut. Niall hat jetzt eine neue Freundin und generell läuft alles gut. Wenn man davon absieht, dass Louis mich seit dem Tanz mit Zayn gesehen hat.

Naja zurück zur Gegenwart.

Heulend schniefe ich und sehe in den Inhalt der Box. Den Karton lege ich zur Seite und dann greife ich nach der Kette, die ich jeden Tag trage und schließe die Truhe auf. Bevor ich den Deckel aufspringen lasse, vergewissere ich mich, dass die Tür auch wirklich abgeschlossen ist. Dann schalte ich das Licht aus, mache die Jalousien runter und verkrieche mich mit der Truhe aufs Bett. Mein Handy ist der einzige Lichtspender in dem Raum, als ich die Schatulle öffne und die Spieluhr zu drehen beginnt. Die kleine Glas-Ballerina auf der Erhöhung in der Kiste, dreht ihre Pirouetten graziös während mich durch den Spiegel im Deckel mein verheultes Ich ansieht.

Es ist eine alte Schatulle aus braun-violetten Holz mit schwarzen Verzierungen. Das Herz der Schatulle ist gefüllt mit rotem Samt  und unterteilt in drei Schubladen mit einer Ballerina oben drauf. Ich ziehe die erste Schublade auf und nehme das Foto meiner Eltern heraus. Es ist ein altes Foto –auf den Tag genau achtzehn Jahre alt. Meine Mutter lächelt in die Kamera des Fotoapparates, unwissentlich, dass sie schon bald sterben würde. Das Lächeln meines Vaters ist ebenso unbeschwert und zeigt nur pures Glück. Sie dachten, sie würden mit jemandem beschenkt werden und könnten eine Familie sein. Mein Vater wollte sogar seinen Beruf aufgeben. Das alles meinetwegen. Und was ist passiert?

Durch die Geburt ist meine Mutter gestorben und mein Vater ist naja wie soll man meinen Vater beschreiben?

Ich lege das Bild in die Schublade zurück und schiebe sie zurück. Dann greife ich nach der nächsten und ziehe das Medaillon heraus, halte es mir ans Herz und weine wieder. Meine Hände zittern stark als ich sie mir umbinde und ich brauche ganze fünf Versuche, bis der Verschluss zuschnappt und ich meine Hände wieder weg legen kann. Dann greife ich in das letzte Schublädchen und nehme mir den Brief heraus, der darin liegt.

Liebe Samantha.

Ich weiß, dass es schwer zu verstehen ist, weshalb alles so gekommen ist, wie es gekommen ist. Deine Mutter war eine starke Frau und ich habe sie immer sehr bewundert. Sie hat mich durch den Tod deines Großvaters geführt, hat die Erziehung für ihre drei Geschwister übernommen und zudem noch die besten Noten der Schule nach Hause gebracht. Als ich dann an Krebs erkrankt bin, hat sie nicht weiter gemacht mit der Schule, sondern sie abgebrochen und in Cafés, Restaurants und so weiter gearbeitet um mir die Chemo zu finanzieren.