4. Erstes Training

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Lenis Sicht:
Gestern Abend hatten wir uns noch ziemlich lange unterhalten, bis dann einer nach dem anderen einschlief.
Ich konnte mich noch düster daran erinnern wie Legolas mich zugedeckt und seinen Arm um mich gelegt hatte. Ich wachte auf und alles was ich sah war...Nichts?! Waren die anderen alle schon wach?
Ich spürte Legolas' Arm und dachte mir:,, Puh. Niemand hat uns gesehen. Mooooooment... Wenn hier niemand mehr war... Mussten sie ja alle an uns vorbei gelaufen sein... Und das würde bedeuten sie hatten uns gesehen!"
Vorsichtig schob ich Legolas Arm weg, bedacht darauf ihn nicht zu wecken. Plötzlich schlug er seine Augen auf. Ich wollte den Blick abwenden aber ich verlor mich ins seinen ozeanblauen Augen. Dafür bekam ich ein Lächeln von ihm und schließlich sagte er grinsend :,, Wir sollten aufstehen. Die anderen warten bestimmt schon auf uns." Ich spürte wie mir Röte ins Gesicht stieg, stand aber dann auf und machte mich mit ihm auf die Suche nach den anderen. Wir steuerte sofort auf die Treppe zu Keiras Zimmer zu und gingen hinauf. Als ich dann vor ihrer Tür stand überlegte ich ob ich doch lieber runtergehen sollte. Aber dann kam Legolas auch schon nach oben und nickte mir zu.
Ich atmete noch einmal tief durch, öffnete die Tür und versuchte nicht rot zu werden. Das erste was ich sah war Kili der mich verschmitzt grinsend ansah. Kurz bevor er dazu kam den Mund aufzumachen, um einen blöden Spruch loszulassen, stieß Keira ihm mit dem Ellenbogen in die Rippen.

Kilis Sicht:
Es war 7.46 Uhr als ich wach wurde. Keira, Nienna, Emily, Bilbo, Thorin, Fili und Blace waren auch schon wach. Also beschlossen wir aufzustehen, um Leni und Legolas, die beiden Turteltäubchen nicht zu stören. Die waren doch tatsächlich Arm in Arm eingeschlafen.
Wir gingen die Treppen hoch in Keiras Zimmer und setzten uns um ihren Schreibtisch, um den heutigen Tag zu planen. Wir einigten uns darauf, in den Wald zu gehen, um den Mädchen ein paar Sachen beizubringen und was die anderen beiden betraf: Legolas würde sicher nichts dagegen haben im Wald zu trainieren und Leni würde alles mitmachen, solange nur Legolas dabei war.
Als Leni die Tür öffnete - hinter ihr stand Legolas - konnte ich mir ein breites Grinsen nicht verkneifen. Als ich zum Sprechen ansetzte, bekam ich einen Ellenbogen hart in die Seite gestoßen.

Niennas Sicht:
Es sah unglaublich süß aus, wie die beiden so friedlich nebeneinander lagen und schliefen. Man hatte sofort gemerkt, dass es zwischen ihnen knisterte, und das nicht nur von Leni aus.
Eine halbe Stunde später hatten wir beschlossen, heute in den Wald zu gehen, die Jungs wollten uns das kämpfen beibringen. Naja, genau genommen haben die anderen das ausdiskutiert, ich hab nur noch das Endergebnis mitbekommen. Was soll ich denn machen wenn mir jemand wie Thorin gegenüber sitzt?
Halt. Stopp. Ich hasse Hobbit! Und ich stehe ganz sicher nicht auf so einen brummigen alten Zwerg...mit verdammt sexy Augen...
OK Nienna, jetzt ist s aber wirklich genug!
Als wir gerade runtergehen wollten, um Leni und Legolas endlich zu wecken, kamen die beiden herein. Kili wollte etwas sagen, aber Keira rammte ihm den Ellenbogen zwischen die Rippen. Leni wurde rot.
"Habt ihr schon besprochen was wir heute machen wollen?", fragte sie.
"Wir haben überlegt ob wir in den Wald gehen wollen, um ein bisschen zu trainieren", sagte Keira. Auch sie schaffte es nur mit Mühe, ein Grinsen zu verdrücken.
Irgendwie tat Leni mir leid. "Wollen wir erst Mal frühstücken? Ich bin am verhungern!"

Lenis Sicht:
Beim Essen beschwerte sich Keira darüber, dass wir fast nichts mehr hatten, spätestens morgen würden wir einkaufen gehen müssen. Dann fiel uns ein, dass morgen Dorfmarkt ist, da könnten wir ein paar Sachen besorgen. Trotzdem müssten wir demnächst mal in die Stadt, denn dei Jungs konnten nicht jeden Tag die gleichen Klamotten anbehalten.
Nach dem Frühstück packten wir alle Waffen zusammen und machten uns auf den Weg. Der Wald war nicht weit weg, wir suchten uns eine kleine Lichtung, wo wir unsere Sachen hinlegten.
"Wer will was machen?", fragte Legolas.
"Ich will Bogenschießen!", rief ich sofort.
"OK, du kannst mit mir trainieren", bot Leggy sofort an. Ich wusste, dass die anderen sich hinter unserem Rücken angrinsten, aber jetzt war eh schon alles egal. Legolas ritzte mit einem Messer eine Art Zielscheibe in einen Baum, dann gab er mir seinen Bogen. Omg, ich durfte mit seinem Bogen trainieren! Das ist mal ne Ehre.
Aus dem Augenwinkel bemerkte ich, dass Bilbo sich mit einem Buch an einen Baum setzte, er war einfach kein echter Kämpfer. Emily gesellte sich zu ihm, sie sah etwas mürrisch aus. Keira übte mit Kili ebenfalls Bogenschießen, sie schien ziemlich glücklich zu sein. Thorin übte alleine mit Orkrist, Nienna stand daneben und beobachtete ihn. Fili kämpfte mit Blace, die leicht überfordert aussah.
Dann konzentrierte ich mich wieder auf meine Aufgabe. Zum Glück hatten Keira, Blace und ich vor einiger Zeit mal zusammen Bogenschießen geübt, so wusste ich wenigstens wie man das Ding hielt. Trotzdem war das Training viel anstrengender als erwartet. Allein schon die Sehne zu spannen erforderte all meine Kraft, wie sollte ich denn da bitte noch treffen?!
Außerdem war Legolas ein ziemlich strenger Lehrer: Andauernd hatte er irgendwas zu meckern, am meiner Haltung, daran, wie ich den Bogen hielt, oder an meinem 'furchtbaren Zielvermögen'. Das ganze hatte, je nach Sichtweise, auch sein Gutes. Einmal stand ich wohl so schlecht, dass er mich eiskalt an der Hüfte packte und hochhob. Je nach dem wie der Wind war, drehte er meine Schultern oder meine Hände ganz leicht um es wieder auszugleichen. Immer wenn er mich berührte hatte ich das Gefühl, dass ein Stromstoß durch meinen ganzen Körper jagte. Und obwohl ich morgen wahrscheinlich einen höllischen Muskelkater haben würde war es ein tolles Training.

Legolas Sicht:
Leni schlug sich gar nicht mal so schlecht, dafür, dass sie eine Anfängerin und noch dazu eine Frau war. Hier und da musste ich sie korrigieren, aber die meiste Zeit betrachtete ich sie einfach nur. Es sah toll aus, wie sie da stand und versuchte, mit meinem für sie viel zu großen Bogen das Ziel zu treffen. Nicht mal Tauriel sah dabei so gut aus.
Manchmal wäre ich am liebsten einfach zu ihr hingegangen und hätte meine Arme im sie gelegt wie heute Nacht. Sie hatte so friedlich dagelegen, da hatte ich einfach nicht anders gekonnt als sie zuzudecken. Aber sie sah so zart, so verletzlich aus, ich weiß nicht, aber plötzlich war da dieses Gefühl, sie beschützen zu müssen. Also hatte ich sie einfach in die Arme genommen.
Ich hoffte es war ihr nicht zu peinlich, dass alle uns gesehen hatten, das wollte ich nicht.
Das Training war cool und ich war ziemlich enttäuscht als Keira sagte, dass wir schon wieder nach Hause müssten.

Chaos in Deutschland (Hobbit ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt