5. Shoppen

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Keiras Sicht:
Das Training war wahnsinnig cool. Ich hatte beschlossen, mir von Kili Bogenschießen beibringen zu lassen, weil nur weil er kein Elb war hieß das noch lange nicht, dass er das nicht konnte. Neben uns übte Leni mit ihrem Leggy.
Es war machte echt Spaß, ich musste nur höllisch aufpassen, dass ich möglichst keinen Pfeil verschoss, wir hatten schließlich nur eine begrenzte Anzahl.
Leider verging die Zeit viel zu schnell und wir mussten schon bald wieder nach Hause. Am Abend zeigten wir den Jungs "ihre" Schauspieler im Internet, die Reaktionen waren ziemlich unterschiedlich: Legolas war geschockt, allein schon wegen der kurzen braunen Haare von Orlando Bloom. Kili und Fili waren einigermaßen zufrieden. Thorin und Bilbo hätten sich fast nicht erkannt!

Am nächsten Morgen hatten wir dann wirklich gar nichts mehr zum Essen im Haus. Kili bot sich an mich zum Dorfmarkt zu begleiten und ich stimmte zu, dann müsste ich das ganze Zeug wenigstens nicht alleine schleppen.
Es war sehr lustig mit anzusehen, wie Kili die einzelnen Lebensmittel betrachtete. Einige Leute sahen ihn nachdenklich an aber keiner fragte wer er sei.
Dann ertönte von hinten plötzlich eine Stimme:"Du nutzt es aber ziemlich aus, dass deine Eltern so lange nicht da sind. Aber keine Sorge, ich verrat ihnen nichts."
Geschockt drehte ich mich um. Hinter mir stand Sonja, eine Bekannte meiner Eltern. Ich lief knallrot an, aber sie zwinkerte mir nur verschwörerisch zu.
"Wer ist der junge Mann denn. Er erinnert mich an jemanden, aber ich komm nicht drauf..."
"Mein Name ist Kil..." "Kilian", unterbrach ich ihn. "Ein Bekannter."
"Ich verstehe." Sie zwinkerte mir erneut zu. "Ich muss dann auch schon wieder los, vielleicht sehen wir uns ja mal wieder."
Ich war noch immer ganz rot, Kili neben mir grinste nur. "Lass uns schnell hier wegkommen", murmelte ich.
Wir besorgten ein paar Sachen fürs Frühstück, alles andere würden wir heute Nachmittag in der Stadt besorgen.

Kilis Sicht:
Keiras Gesicht war einfach zu gut, als diese Frau Andeutungen machte, dass ich ihr geheimer Freund wäre. Ich glaube ihr war es peinlich, aber mir gefiel die Vorstellung.
Daheim erzählte sie nichts von dem Vorfall, also erwähnte auch ich es nicht mehr. Der Vormittag verging viel zu schnell und schon saßen wir wieder in so einem seltsamen Gefährt auf dem Weg in die Stadt.
"Ihr braucht auch mal  neue Klamotten", stellte Keira fest. "Außerdem haben Nienna und ich überlegt, ob wir Mal baden gehen wollen. Wir kennen da einen kleinen See im Wald, es ist richtig schön dort. Aber dann braucht ihr auch noch Badekleidung. Wegen euch werden wir noch pleite!"
Die Vorstellung, den Mädchen beim Baden zuzusehen war verlockend, anderes stimmte, sie gaben viel zu viel Geld für uns aus. Ich zog eine Münze aus der Hosentasche und drückte sie Keira in die Hand.
"Was soll das denn jetzt?", fragte sie ernsthaft erstaunt.
"Wir können ja nicht nur auf eure Kosten leben."
"Aber das... das ist echtes Gold!", rief sie erstaunt. "Das können wir nicht annehmen.
"Doch, das könnt ihr. Keine Widerrede! Entweder du behältst es oder ich werfe es aus dem Fenster!"
"Das ist Erpressung!"
"Nein, das ist eine Eingrenzung der Möglichkeiten", wiedersprach ich grinsend.
Zögernd steckte sie die Münze ein.

Keiras Sicht:
Ich war immer noch komplett fassungslos. Er konnte mir doch nicht einfach eine Goldmünze schenken, das ging nicht. Natürlich war es teuer mit dem Essen und der Kleidung, aber das...
Nachdem er dann aber gedroht hatte, das Gold wegzuschmeißen, hatte ich es doch angenommen.

Als erstes wollten wir in ein Klamottengeschäft, aber der Weg dorthin...
Über eine Ampel zu gehen erwies sich als fast unmöglich und Thorin und Bilbo wären beinahe überfahren worden, Nienna zog sie gerade noch rechtzeitig am Kragen zurück.
Kili und Fili waren ausnahmsweise halbwegs brav,  sie blieben bei Blace und mir. Ich glaube die vielen Leute und die ganzen Autos verstörten sie.
Legolas und Leni bildeten das Schlusslicht, zusammen mit Emily, die noch immer etwas verstimmt zu sein schien.
Allein hätten wir für den Weg ungefähr fünf Minuten gebraucht, so waren es fast zwanzig.
Endlich im Geschäft teilten wir uns auf, jeder spielte Modeberater für einen Jungen. Die Aufteilung war ziemlich voraussichtlich, für Em blieb nur noch Bilbo übrig.
"Nur im das Mal klarzustellen, ich kann dir nicht helfen, es schauen uns jetzt schon alle so komisch an. Wenn du dich in den Sachen verknotet ist es nicht mein Problem! Ich sag nur was gut aussieht und was nicht!"
Und zu meiner Überraschung schaffte er es tatsächlich! Es war kompliziert, etwas passendes zu finden da wir nicht mal wussten welche Klamottengröße er hatte aber schließlich entschieden wir uns für eine Jeans, zwei T-Shirts und ein kurzärmliges Oberteil, das Lenj bewerten musste weil ich nicht hinschauen konnte. Peinlich aber was sollte ich machen. Dieser verdammte Zwerg sah einfach zu gut aus!
Auch die anderen fanden ein paar gute Sachen und wir gingen zur Kasse. Ich wusste gar nicht wie teuer Klamotten sein können und ich war schon oft shoppen.
Anschließend gingen wir in ein Sportgeschäft, verfrachteten die Jungs zu den Badesachen für Männer und verschwanden so schnell es ging aus der Sichtweite. Nicht lustig!
Auch wir probierten ein paar Sachen an und trafen uns dann an der Kasse wieder. Jetzt war ich wirklich komplett pleite.
Wir setzten uns in ein Cafe und unterhielten uns ein bisschen. Heute hätten wir keine Zeit mehr zum trainieren und morgen wollten wir in den Zoo.
Dann kauften wir essen für (hoffentlich) die nächsten paar Tage und fuhren wieder nach Hause. Dort machten die Jungs eine Modeschau die damit endete, dass wir kichernd am Boden lagen und sie sich irritierte Blicke zuwarfen. Die Badesachen ließen wir weg, die würden wir noch früh genug sehen.

Chaos in Deutschland (Hobbit ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt