20. Mittelerde oder Deutschland?

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Lenis Sicht:
Der Tag heute verlief bis Mittag eigentlich Recht gut. Wir hatten uns ein leckeres Frühstück gegönnt und danach hatten wir mit den Jungs Videospiele gespielt.
Jetzt waren wir mitten in ein Brettspiel vertieft. Plötzlich schauten die Jungs durch uns hindurch und wir versuchten minutenlang sie aus ihrer Starre herauszubekommen. ,,Legolas bitte. Komm zurück.",flehte ich. Auch die anderen probierten vieles um sie zurückzubekommen. Kurz wirkte es so als würden sie verblassen, doch dann löste sich der starre Blick sich in Legolas Augen und ich blickte ihn erleichtert an.
Doch dann bemerkte ich, dass Legolas Silhouette leicht vor meinen Augen verschwamm.
Panisch sprang ich wieder auf und schüttelte Legolas an den Schultern. Was war nur los mit ihm? Plötzlich wurde er wieder deutlich sichtbar und entspannte sich. Erleichtert fiel ich ihm um den Hals. Er erwiderte meine Umarmung liebevoll. Auch bei den anderen schien alles wieder in Ordnung zu sein.
,,Was war das?",fragte Nienna entsetzt. ,,Ich weiß es nicht. So lange waren die Jungs noch nie weg. Und warum wirkten sie so unsichtbar?", meinte Blace.
Kili sagte darauf: ,,Irgendwie habe ich mich viel mehr in Mittelerde gefühlt als hier. Das war noch nie so. Selbst als Tauriel meine Verletzung geheilt hat."
Wir schauten uns alle fragend an. ,,Was...was ist wenn...wenn die Jungs," sagte ich stotternd ,,wieder nach Mittelerde zurückkehren." Ich sah die entsetzte Gesichter von allen. Vor allem Nienna, Blace und Keira waren total verzweifelt. Sie wussten, wenn ihre Jungs wieder nach Mittelerde kommen würden, würden diese sterben. Ich wusste das Legolas überleben würde, auch den Ringkrieg, aber trotzdem versetzte es mir einen Stich ins Herz als ich daran dachte, dass er nach Mittelerde zurück gehen könnte und ich ihn nie wieder sehen würde.
Ich spürte wie wie mir Tränen über die Wangen rannen. Legolas strich diese sanft von meinem Gesicht. "Du brauchst nicht weinen, Meleth lín." (Meine Liebe). Auch Keira weinte und Nienna und Blace konnten sich ein Schluchzen nicht verkneifen. ,,Kommt, wir sollten etwas anderes tun als herumzustehen. Lasst uns doch lieber nochmal in den Wald gehen. Aber nicht um zu trainieren sondern um einfach das Wetter zu genießen.",sagte Fili um das Schweigen zu brechen. Alle waren froh wegen des Themawechsels, also brachen ist mit Piknickdecke und Essen bewaffnet auf. Die Sonne schien und nur ein paar Wolken waren am Himmel zu sehen. Im Wetterbericht wurde zwar gesagt das es im Laufe des Tages zu Gewittern kommen könnte aber jetzt gerade machte ich mir darum am wenigsten Gedanken. Nach einem kurzen Wegmarsch, könnten wir den Wald schon erblicken. Wir breiteten unsere Decke aus und setzten uns schweigend hin.

Niennas Sicht:
Was war nur vorhin los mit den Jungs. Den ganzen Weg zum Wald hatte ich mir darüber Gedanken gemacht. Doch jetzt wollte ich einfach mit meinen Freunden und Freund den schönen Tag genießen. Vielleicht war es ja der letzte. Es könnte immer der letzte sein. Als wir uns auf die Decke setzten hielten die einzelnen Pärchen sich in den Armen auch Thorin hatte mich in seinen Armen. Alle rückten näher zusammen und wir umarmten uns. Leise schluchzte ich auf. War es jetzt wirklich bald vorbei? Wir saßen ca. 10 Minuten so da bis Bilbo plötzlich meinte: ,,Wollen wir was essen? Wir haben doch extra etwas mitgenommen." Ich könnte mir ein Schmunzeln nicht verkneifen. Alle waren schon hungrig, also packten wir unsere Sandwiches aus und begannen zu essen. Es wehte ein leichter Wind und eine Gänsehaut schlich sich über meinen Körper. Mit der Zeit wurde der Wind stärker und die Sonne verschwand. ,,Ich glaube es zieht ein Unwetter heran. Wir sollten lieber gehen.", meinte Legolas. ,,Gute Idee.",stimmte Leni ihm zu. Viel zu früh sammelten wir unsere Sachen zusammen und brachen auf.

Die ersten Regentropfen fielen und der Wind blies durch die Bäume. Plötzlich erhellte ein Blitzt den Wald und kurz darauf war auch schon der Donner zu hören. Inzwischen schüttete es wie aus Eimern und der Wind brachte Äste zum abbrechen, die krachend auf den Boden aufschlugen. Auf einmal blieben die Jungs stehen und bewegten sich keinen Schritt weiter. Nicht jetzt. Das war der denkbar schlechteste​ Zeitpunkt!
,,Jungs, das ist kein guter Zeitpunkt sich nach Mittelerde zu verpissen.", schrie Leni panisch.

Äste flogen durch die Gegend und Blitze erhellten den Himmel. Ein markerschütternder Donner ließ uns alle zusammenzucken. ,,Bitte kommt zurück",flehte ich.
Inzwischen waren wir bis auf die Knochen durchgeweicht.
Plötzlich schlug ein Blitz in einen Baum direkt neben uns ein. Dieser bagann lichterloh zu brennen und kippte schließlich zur Seite um. Das Krachen, das er verursachte, brachte mich zum aufschreien. Der Regen hörte auf und der Wind machte einen unbeschreiblichen Lärm.
,,Verdammt noch Mal. Komm jetzt endlich zurück.",brüllte ich Thorin an und scheuerte ihm schließlich eine. Keira-Stile.  Er blinzelte ein paar Mal und schaute mich dann erschrocken an. ,,Endlich",sagte ich und gab ihm einen Kuss. Auch bei den anderen hatte sich etwas getan. Die Jungs schienen nach und nach zurück zu kommen. Als endlich alle wieder bei sich waren rannten wir nach Hause. Inzwischen blitzte und donnerte es nicht mehr so oft wie vorhin und auch der Regen hatte sich ein wenig beruhigt. Völlig durchnässt kamen wir bei Keira an und schritten ins Haus. Dort zogen wir uns um und setzten uns in Decken eingewickelt audfs Sofa.

,,Ihr seid heute 2 Mal nach Mittelerde gezogen worden. Und das nicht gerade kurz!",warf Blace in die Runde. ,,Was könnte es damit auf sich haben?" ,, "Vielleicht...vielleicht..werden wir wieder ganz zurück nach Mittelerde gezogen. Und...und dann sehen wir euch nie wieder.",meinte Fili zitternd.
,,Nein. So was dürfen wir nicht denken. Bitte",sagte ich stotternd und lehnte mich an Thorin. Dieser strich mir beruhigend über den Rücken.

Den restlichen Abend verbrachten wir damit schweigend dazusitzen und schließlich einzuschlafen...

Chaos in Deutschland (Hobbit ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt