Keiras Sicht:
Als ich am nächsten Morgen aufwachte waren außer Kili und mir alle schon aufgestanden. Sie standen um den Küchentisch und unterhielten sich so leise, dass ich nichts verstehen konnte. Irgendwas schien in der Mitte auf dem Tisch zu liegen.
Ich versuchte leise aufzustehen und mich zu ihnen zu schleichen, aber Nienna hörte mich und drehte sich um. Schnell ließen die anderen das mysteriöse Ding verschwinden.
"Auch endlich wach?", fragte Blace munter.
"Was habt ihr da versteckt?", fragte ich misstrauisch.
"Das erfahrt ihr noch früh genug." Dieses verschwörerische Grinsen bereitete mir Sorgen, aber in diesem Moment wachte auch Kili auf.
"Ich hab Hunger", grummelte er und stand langsam auf.
"Du frisst mir den ganzen Kühlschrank leer!", beschwerte ich mich.
"Ach, sei still!", antwortete er grinsend und drückte mir einen kurzen Kuss auf die Lippen. OK. Omg. Ganz ruhig. Jetzt nicht hyperventilieren. Aber seine Lippen fühlten sich schön an. So weich. Am liebsten würde ich gar nicht aufhören ihn zu küssen.
Die anderen lächelten sich vielsagend an, dann begannen sie damit, den Frühstückstisch zu decken.Heute wollten wir mal wieder in den Wald, wir hatten schon viel zu lange nicht mehr trainiert. Naja, wenn man Leni und Legolas nicht mit einbezog.
Auf unserem Trainingsplatz angekommen beschlossen wir, ein paar Szenen aus den Filmen nachzustellen, manchmal alle zusammen, aber meistens übernahmen wir Mädchen die Rollen der Jungs und sie mussten uns bewerten. Es war gar nicht mal so schlecht.
"Warum kommen fast keine Frauen in den Filmen vor?! Nur Galadriel und Tauriel. Das ist echt sexistisch!", beschwerte ich mich.
Das löste natürlich eine große Diskussion aus, die damit endete, dass wir wegen unserer verrückten Theorien lachend am Boden lagen.
"Vielleicht dachten, sie auch einfach, dass Frauen für Zwerge keine große Rolle spielen", schlug ich schließlich vor. Darauf zog Kili mich näher zu sich und schüttelte den Kopf. "Das glaubst du sich selbst nicht", murmelte er, so leise, dass nur ich es hören konnte. Dann zog er mich an sich und küsste mich einfach. Vor allen.
In mir explodierte ein Feuerwerk und zum ersten Mal seit mehreren Tagen fühlte ich mich daheim.
Nach viel zu kurzer Zeit lösten wir uns voneinander. "Home is where the heart is", flüsterte ich.
Die anderen grinsten sich nur wissend an.Gegen Mittag gingen wir zurück nach Hause um zu essen und irgendwas zu machen, dass die anderen noch nicht verraten wollten. Schließlich saßen wir alle auf dem Sofa (ich schlief inzwischen auch wieder unten). Blace zog einen Umschlag hervor und Leni begann zu sprechen:"Wir finden, obwohl ihr euch wieder versöhnt habt, braucht ihr dringend ein bisschen Hilfe..."
Blace drückte mir den Umschlag in die Hand und ich öffnete ihn vorsichtig, Kili sah mir neugierig über die Schulter.
"Deswegen haben wir uns gedacht, wir geben euch einen kleinen Anstoß und ob ihr's wollt oder nicht habt ihr morgen Abend ein Date."Entgeistert starrte ich auf die zwei Konzertkarten in meinen Händen. Ed Sheeran.
"Das ist doch viel zu teuer!"
"Keine Wiederrede! Ihr geht da morgen hin, ist er bei uns in der Stadt. Du hast dich doch so geärgert weil du nicht hinkonntest und da hielten wir das für ein gutes Geschenk."
"Ihr seid verrückt", murmelte ich. "Völlig verrückt!"Dann sprang ich auf und hüpfte jubelnd durchs Wohnzimmer:"Ich gehe auf ein Ed Sheeran Konzert, wir gehen auf ein Ed Sheeran Konzert! Omg!"
Nachdem ich mich beruhigt hatte kam leider der weniger schöne Teil der Sache: Ich musste Kili erklären, wie er sich zu verhalten hatte. In der Stadt oder so konnten die Jungs sich inzwischen ganz gut benehmen, aber ich war mir nicht sicher, ob er nicht leicht verstört wäre, wenn er zwischen lauter kreischenden Teenies stehen würde.
Als wir damit fertig waren, wollten wir uns noch ein paar Ed Sheeran Songs anhören, nur so um uns ein bisschen auf morgen Abend einzustimmen. Aber als wir gerade (alle, warum auch immer) die Treppe hochrannten um die CDs zu holen, klingelte plötzlich das Telefon. Einen Moment erstarrten alle, dann griff Thorin geistesgegenwärtig nach dem Hörer, nahm ab und schaltete auf Lautsprecher. "Bei *?", sagte er fragend.
"Wer ist da?", fragte eine irritierte Stimme. Scheiße. Das war meine Mutter.Ich gestikulierte wie wild, bis die anderen endlich verstanden und mir den Hörer reichten.
"Hi Mum, na, wie ist der Urlaub?", fragte ich, in dem kläglichen Versuch, abzulenken.
"Jaja, der Urlaub ist toll. Aber das ist nebensächlich, wer zur Hölle war das gerade. Ich habe ja wirklich (fast) nichts dagegen, wenn deine Freundinnen bei dir übernachten, aber nur weil wir weg sind brauchst du nicht gleich Partys schmeißen oder einfach so Jungs zu dir einzuladen! Ich hätte..."
"Alles ist gut, Mama. Das war nur... Jason. Er war mit seinem Hund unterwegs und ich hab ihn gefragt ob wir nen Kaffee zusammen trinken wollen. Und er war halt schneller am Telefon als ich."
"Jason? Naja, dann ist ja in Ordnung. Eigentlich wollte ich auch nur fragen wie es dir so geht. Steht das Haus noch?"
"Klaro, hier ist alles super. Ich komme schon zurecht."Zehn endlose Minuten später legte ich endlich auf und ließ mich erschöpft auf die Treppe sinken. Die anderen grinsten.
"Jason also?", fragte Fili frech. "Hey, Onkel Jason, lang nicht mehr gesehen!"
Alle brachen in Gelächter aus.
"Jason ist ein alter Schulfreund von Leni und mir, der auch hier im Ort wohnt. Und mit dem ich seit mindestens drei Jahren kein Wort mehr gewechselt habe, was meiner Mutter aber anscheinend nicht aufgefallen ist. Das nächste Mal lasst ihr mich drangehen, sonst wird sie misstrauisch!"Der Rest des Abends verlief zum Glück ohne weitere unschöne Ereignisse. Allerdings konnte ich vor lauter Vorfreude kaum einschlafen. Erst als Kili mich an sich zog und mir irgendwas auf Khuzdul ins Ohr murmelte, döste ich schließlich weg.
In der Nacht träumte ich von einer riesigen Hochzeit. Ich sah wie ich auf den Altar zuging und Kili mich verträumt und nervös anblickte...
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Chaos in Deutschland (Hobbit ff)
FanfictionWas würdest du tun, wenn plötzlich 5 Mittelerdler vor dir stehen? Fangirlanfall? 😱 Genau das passiert auch den 5 Freundinnen Leni, Keira, Nienna, Emily und Blace. Da ist Chaos vorprogrammiert. Erst Recht als Emily plötzlich verschwindet und sich...