Chaos in Deutschland (Hobbit ff)

21. Tinkerbell

Filis Sicht:
Alle schliefen noch; außer Kili und ich. Auf die Ellenbogen gestützt lag ich neben Blace und betrachtete sie.
Schon gestern war Blace sehr blass gewesen und hatte auch nicht so fröhlich gewirkt wie sonst. Was war bloß los? Heute sah sie eher einem Alien ähnlich, als, wie sonst eigentlich, einer wunderschönen Prinzessin! Hoffentlich hatte sie nichts ernstes!
Kili und ich beschlossen uns schonmal die Zähne zu putzen. So gingen wir ausnahmsweise hoch in Keiras Badezimmer, wo wir eigentlich nicht rein durften. „Jungsfreie Zone" ... und so... Naja das verstand ich sowieso nicht! Warum brauchten Mädchen bitte ein getrenntes Bad???
Ich sollte es bald herausfinden...

Keiras Sicht:
Als ich wach wurde lagen alle noch verschlafen da. Blace war total blass. Wahrscheinlich wegen ihren starken Bauchschmerzen ... Mädchenprobleme halt...! Vorsichtig weckte ich sie, indem ich sie leicht am Arm schüttelte. „Ich geh dann mal ... kurz aufs Klo...", murmelte sie und verschwand in Richtung meines Badezimmers.

Dann weckte ich Leni und Nienna, wobei Legolas auch wach wurde. Genervt verdrehte ich die Augen. Konnte man nicht EINMAL ein Mädchengespräch unter Mädchen führen!?! „ Leggy! Penn einfach weiter O...K?!", sagte ich und war dabei ziemlich von mir überrascht. So zickig konnte ich klingen?! Krass!
Legolas aber, der sich ja bekanntlich nichts gefallen ließ, motzte natürlich sofort zurück. Und es entstand ein großer Streit zwischen uns beiden.
Plötzlich wurde das Getöse durch ein lautes Kreischen zerschnitten. Es war Blace gewesen, die mittlerweile wahrscheinlich in meinem Badezimmer angekommen war.
Bilbo und Thorin, die beide noch geschlafen hatten, schreckten hoch. Wir sahen uns alle an, sprangen gleichzeitig auf und sprinteten die Treppe hoch. Das, was wir oben in meinem Bad zu sehen bekamen, brachte die Jungs zum lachen. Nienna, Leni und ich sahen uns jedoch geschockt an.
„Oh..."
„Mein Gott!!!", ergänzte ich Nienna.
Kili und Fili standen jeweils mit je zwei Tampons in der Nase in der Mitte des Raumes. Blace stand an die Wand gepresst da (sie war in eine krasse Schockstarre verfallen).

Thorins Sicht:
Ein greller Schrei durchschnitt die Luft. Bilbo und ich hatten noch geschlafen, doch jetzt schreckten wir beide panisch hoch. Was ging denn bitte hier ab??? Der Elb und die Mädchen sahen uns, ebenfalls geschockt, an.
Ich prustete los. Als ich Kili und Fili in Keiras Badezimmer sah konnte ich gar nicht anders. Sie hatten irgendwelche komischen Watte-Dinger in der Nase stecken und alberten herum wie Kleinkinder. Warum waren die Mädchen denn so unlustig? Leni, Keira und sogar meine Nienna sogen scharf nach Luft. Als dann auch noch Blace schluchzend die Treppe herunterlief, verstand ich garnichts mehr. Keira drehte sich ebenfalls abrupt um und rannte hinunter, Blace dicht auf den Fersen.
Leni und Nienna standen jetzt unschlüssig im Türrahmen. Als sich dann Kili diese Watte-Dinger aus der Nase zog, drehten sie sich angewiedert um. „Bäähh...!", kicherte Nienna.
Kili sah die zwei Mädchen fragend an. Anscheinend checkte er die ganze Sache auch nicht so wirklich. „Wieso ist Blace denn so komisch drauf? Ist sie krank?"
„Nein! Sie ist nicht krank ... Wobei ... Okay ... Damit ihr das jetzt mal nicht falsch versteht ... Ehm...", stotterte Leni los und sah Nienna dabei hilfesuchend an.
„Also...", fing Nienna dann an. „Einmal im Monat bekommen Mädchen ihre Tage und ... Man Leute! Ihr wollt mir doch jetzt nicht ernsthaft erzählen, dass ihr nicht wisst, was Mädchen für Probleme haben?!
NEIN!!! Ich wusste definitiv NICHT, was Mädchen für bestimmte Probleme haben könnten...!

Blace Sicht:
OMG!!!
Nachdem ich mich einigermaßen wieder eingekriegt hatte, war der Tag reeeelaativ normal verlaufen.
Ich hatte kein Wort mehr mit den Jungs gewechselt und mich nurnoch um mich selbst gekümmert. (Das klingt jetzt wahrscheinlich nen bisschen EGOmäßig, aber man sieht eben nicht alle Tage Jungs mit Tampons in der Nase)
Puhhh!!!
Am Nachmittag lagen wir dann alle gechillt auf dem Sofa und schauten uns (natürlich auf Niennas und meinen Wunsch hin) Tinkerbell an.
Ich liiieeeebe Tinkerbell und gerade in schwierigen Phasen ist so ein Kinderfilm schon sehr beruhigend.
Nachdem der erste Teil zu ende war, beschlossen Nienna, Leni, die jetzt auch begeistert war, und ich, (gegen den Willen von Legolas, Thorin, Bilbo und Kili) an diesem Abend einfach alle sechs Teile anzuschauen. Für Keira war es auch okay und Fili sagte garnichts dazu.

Als wir so gegen halb zehn am Ende des vierten Tinkerbell-Films angekommen waren, bekamen wir Mädchen einen Kreischanfall. Es ist einfach soooo süüüß wenn Tinkerbell und Periwinkel zusammen die Feenwelt retten!
...

Ich hatte das Gefühl, als hätte Tinkerbell nicht nur die Feenwelt, sondern auch noch unseren Tag gerettet...

...

Schließlich dann (um ca. halb eins) , als die letzten Minuten des sechsten Films anliefen, war ich so tiefenentspannt, das ich vor Müdigkeit meinen Kopf auf Filis Brust fallen ließ.
Die letzten Töne des Nachspannes verklungen ... und meine Augen fielen zu.

Filis Sicht:
Nachdem Nienna und Leni uns, etwas holprig, erklärt hatten, was das, was alle Mädchen die Tage nennen, ist, hatte ich auch endlich begriffen, warum Blace so schlecht aussah. Sie hatte wahrscheinlich wahnsinnige Bauchschmerzen! Ich wusste nich wie ich das wieder gutmachen könnte ... ich hatte es ja garnicht böse gemeint! Wie denn auch? Wenn ich noch nicht mal wusste wuzu diese komischen Watte-Dinger gut sind!
Bis mitten in die Nacht hinein schauten wir dann jedenfalls alle Tinkerbell-Filme die es gab. Sechs Filme waren es ... oder so...
Jedenfalls schlief Blace irgendwann, den Kopf auf meine Brust gelegt, einfach ein und ich wagte mich nicht mehr zu bewegen. Ich wollte sie bloß nicht wecken!
...
Schnell wurde auch ich ins Land der Träume gezogen:
Blace stand vor mir ... Tränen kullerten ihre Wangen hinunter ... Ich trocknete vorsichtig ihre Gesicht ... und küsste sie liebevoll auf ihre wunderschönen Lippen...
...
Plötzlich spürte ich, wie sich ein Gewicht von meinem Brustkorb hob. Als ich verschlafen blintzelte sah ich noch, wie Blace um die Ecke, in Richtung Badezimmer schlurfte.
Wenige Minuten später kam sie zurück, doch anstatt wieder zu unserem Bettenlager zu kommen, ging sie auf die Haustür zu und verschwand im Freien.
Sofort war ich hellwach, sprang auf und folgte Blace in den Garten...
Dort sah ich sie ... das Mädchen meiner Träume...
Sie lag mit geschlossen Augen auf der Wiese, doch als ich mich neben sie legen wollte, öffnete sie die Augen und lächelte mich an.
Jetzt setzte sie sich auf, schlang ihre Arme um meinen Hals und zog mich zu ihr auf den Rasen...

Blace Sicht:
Seine Finger berührten meine Lippen... , sein Gesicht kam näher und als seine Lippen meinen Mund berührten, musste ich die Augen schließen...
So verging die Nacht ... und der Mond und die Sterne am Himmel wachten über uns...