7. Fili der Retter

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Thorins Sicht:
Heute hatten Keira und Nienna vorgeschlagen, den Tag an ihrem geheimen Lieblingsweiher zu verbringen. Blace und Leni liebten Wasser, denn sie waren echte Wasserratten. Fili, Kili und Bilbo hatten keine Einwände und auch ich hatte definitiv nichts dagegen, Nienna im Bikini zu sehen. Wir packten alle unsere Sachen und mit Legolas Hilfe suchte Leni noch eine große Picknickdecke und einiges zum Essen zusammen. So stiefelten wir in Richtung Wald. Vorbei an unserem Trainingsplatz, wo wir Jungs den Mädels schon einige Kampftechniken beigebracht hatten - Keira und Leni hatten die Techniken schon fast perfekt drauf und gemeinsam mit Fili war Blace unschlagbar - , über eine große Lichtung bis hin zu einem großen See. Nienna und ich hatten uns prächtig unterhalten und viel gelacht, doch nun blickte ich fasziniert auf die große Wassermenge, auf deren Oberfläche zahlreiche Seerosen schwammen. Wie gebannt - fast magisch angezogen - schauten alle auf das Gewässer, als wir unseren Blick abwenden konnten nahm ich Leni die Picknickdecke aus der Hand und breitete sie auf der saftgrünen Wiese aus.

Blace Sicht:
Wir standen in einer Reihe und blickten verträumt auf den Weiher. 'Ach du liebes bisschen!', dachte ich fast panisch, als Fili mir plötzlich den Arm um die Taille legte. Ich versuchte mir nicht anmerken zu lassen, wie sehr mich diese Geste aus der Fassung brachte, doch ich war mir nicht sicher ob das funktionierte. Dann lösten wir unsere Blicke von der schönen Natur und nachdem ich mich umgezogen hatte, lief ich direkt zum Wasser. Ich drehte mich um, grinste Fili herausfordernd an und spritzte ihm schließlich eine fette Ladung Wasser ins Gesicht. Darauf entstand eine große Wasserschlacht zwischen Keira, Leni, Kili, Fili und mir.

„Huch! Ist das kalt!", rief Bilbo, der vorsichtig, ein Schritt nach dem anderen, ins Wasser tapste. Als Kilis Blick auf Nienna und Thorin fiel, stupste er mich an der Schulter an, um mich darauf aufmerksam zu machen, wie Thorin Niennas Hand nahm und sie Hand in Hand am Ufer entlangspazierten.

Legolas Sicht:
Während die anderen im Wasser herumtollten lag ich auf meinem Handtuch und beobachtete Leni. Sie war so wunderschön! Aber ich war nicht der einzige, der sich in eines der Mädchen verguckt hatte. Wie Thorin und Nienna nebeneinander am Ufer spazierten...

Nach einer Weile beschlossen die anderen eine Pause einzulegen, um ein wenig zu essen. Wir versammelten uns auf der Picknickdecke. Ich saß natürlich neben Leni, Thorin neben Nienna und Kili setzte sich neben Keira. Als letztes kam Blace. Doch sie setzte sich zu meiner Verwunderung nicht neben Fili, sondern zwischen Leni und Keira.

Blace Sicht:
Fili wirkte irgendwie niedergeschlagen. 'Was hab ich bloß getan?! Warum habe ich mich bloß weggesetzt?!' , fragte ich mich selbst. 'Es ist wohl nicht die beste Möglichkeit einem Menschen/Zwerg zu vermitteln, dass man ihn sehr mag, indem man, wenn genau dieser Zwerg einem einen Platz freihält, sich wo anders hinsetzt!'

...

'Was mach ich denn jetzt???'
Fili wechselte die ganze Zeit mit niemandem ein Wort. Weder mit mir, noch mit den anderen.
Ich wurde wütend! Wütend auf mich selbst!
Dann hielt ich es nicht mehr aus! Ich brauchte Abstand!
Ich sprang auf, lief zum Weiher und schwamm und schwamm...
Nach einiger Zeit sah ich viele der wundervollen Seerosen und beschloss mir die Prachtstücke mal genauer anzusehen.
Weiße, pinke, gelbe und violette Blüten.
Ich sah fasziniert über das weite Meer von Seerosen. Es waren so viele! Und so wunderschön!
Doch plötzlich konnte ich nicht weiter schwimmen. Mein rechter Fuß wurde von irgendetwas umwickelt und festgehalten, je öfter ich versuchte meinen Fuß freizubekommen, desto fester wurde mein Bein abgeschnürt.
Ich war verzweifelt...

Filis Sicht:
'Habe ich etwas falsch gemacht?' Schon die ganze Zeit grübelte ich darüber nach, warum Blace sich wo anders hingesetzt hatte. Als sie dann auch noch aufstand und einfach verschwand war ich vollkommen verwirrt. Kili wollte tröstend seinen Arm auf meine Schulter legen doch ich schüttelte sie ab. Ich brauchte niemanden, der mich tröstete!
Immer wieder schaute ich auf den See, um mich zu vergewissern, dass es Blace gut ging. Plötzlich hörte ich einen grellen Schrei!
Sofort sprang ich auf und sprintete zum See, Kili mir dicht auf den Fersen.
„Bleibt!", schrie Kili den anderen zu. „Zwei reichen!"

So schnell ich konnte, schwamm ich zu Blace und versuchte ihren Kopf über Wasser zu halten. Panisch bemerkte ich, wie Blace Kräfte langsam nachließen. 'Ruhig bleiben! Bloß nicht in Panik verfallen!',
beruhigte ich mich.
Als Kili mich ablöste tauchte ich unter, um die Pflanzenstängel und Ranken von Blace Bein zu entfernen, sodass wir sie wieder sicher ans Ufer bringen konnten. Das war gar nicht so einfach, da das Wasser sehr trüb war und mir langsam die Luft ausging. Kurz tauchte ich auf, holte tief Luft und tauchte wieder unter. Ich zerrte und zog solange an dem Stiel, bis er riss.

Zurück an Land trug ich Blace, die total unterkühlt war, in meinen Armen zu meinem Handtuch, das in der Sonne lag, und legte sie darauf.
Jetzt fing sie an zu weinen. Um sie zu trösten nahm ich sie in den Arm und küsste sie auf die Stirn. Als dann auch Keira, Leni, Legolas, Nienna, Thorin, Emily und Bilbo kamen, um nach Blace zu sehen, hatte sie sich schon fast wieder beruhigt. Nun lag sie erschöpft in meinen Armen.

Dieser Tag brachte uns näher zusammen als alle vorherigen...

Chaos in Deutschland (Hobbit ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt