//Sorry für die Abstinenz - hatte eine wahnsinnig wichtige Prüfung und habe vergessen, hochzuladen ... ich hoffe, es gefällt euch.//
***
Irgendwo, tief in dem dunklen Wald, wälzte sich Sarah unruhig umher; sie fror plötzlich, obwohl das Feuer eine wohlige Wärme verbreitet hatte. Kleine Perlen kalten Schweißes hatten sich dennoch auf ihrer Stirn gebildet, und ihr Herz raste mit einem Mal, sodass sie die Augen aufschlug und sich aufsetzte, um erst einmal durchzuatmen.
Sie hatte also nicht geträumt und war immer noch hier.
Die Kräuter verströmten immer noch ihren intensiven Duft. Das Feuer war erloschen und tauchte die Höhle beinahe in völlige Dunkelheit; nur durch den Spalt unter der Tür drang ein heller weißer Lichtstrahl, sodass Sarah glaubte, der Tag sei schon angebrochen und ihre Freunde hätten sie noch nicht geweckt. Sie verharrte, um ihre Augen an die Dunkelheit zu gewöhnen, und rappelte sich dann auf. Die beiden waren nicht zu sehen, sie war alleine. Angestrengt lauschte sie, ob sie sie draußen hören konnte, doch alles lag still. Vorsichtigen Schrittes bewegte Sarah sich auf die Tür zu, tastete nach der Kommode - und bemerkte erst jetzt, dass sie fort war. Ansonsten hätte sie das Licht nicht gesehen, begriff sie.
Waren ihre Freunde draußen? Nein, der Riegel sicherte die Tür noch. Angst ergriff Sarah, dennoch entriegelte sie die Tür und öffnete sie mit schwer klopfendem Herzen - und fand sich auf der kleinen Lichtung vor dem Eingang zur Höhle wieder, umrahmt von dem Meer an Bäumen, die keinen Einblick tiefer in den Wald gewährten. Nur das helle Licht des Mondes verhinderte, dass völlige Finsternis über Sarah hereinbrach. „Hoggle?", fragte sie verunsichert, „Sir Didymus? Wo seid ihr?" Sie lauschte, doch es kam keine Antwort. Da war überhaupt nichts, was sie hätte hören können. Ihre Unruhe stieg.
Diese Stille bedeutete nichts Gutes, sodass sie beschloss, den Rest der Nacht noch in im Schutz der Höhle zu verbringen und im Morgengrauen nach den beiden zu suchen. Sarah wandte sich um, und ... erstarrte. Der Eingang war verschwunden. Da war nichts als nackter, zerklüfteter grauer Fels, den sie mit nun aufsteigender Panik abtastete. Gerade eben war da noch die Tür gewesen, aus der sie gekommen war.
Das keckernde, blecherne Lachen, das direkt an ihr Ohr drang, ließ Sarah zusammenzucken; nur wenige Meter von ihr entfernt, zwischen den Bäumen, erkannte sie eine glänzende schwarze Maske, die sie anzustarren schien. Und noch eine. Noch eine. So viele grauenhafte, im Mondlicht funkelnde Kristallaugen, die auf Sarah gerichtet waren, und das merkwürdige Geräusch, das von ihnen ausging, als würden sie mit ihren Schnäbeln klackern. Ein Geräusch, das anschwoll, und so laut wurde, dass Sarah sich schützend ihre Hände auf ihre Ohren presste; sie wirbelte herum, als sie sah, dass sich die Maske, von der das Lachen gekommen zu sein schien, aus der Dunkelheit löste und sich auf sie zubewegte, während die anderen weiterhin klackerten und keckerten.
„Lasst mich in Ruhe!", schrie sie gegen den dröhnenden Lärm, „geht weg, geht weg." Ihre Bemühungen gingen unter, und die Maske näherte sich ihr nun gefährlich schnell, sodass Sarah einige Schritte zurück taumelte und sie nicht aus den Augen ließ; die Kreatur blieb stehen, holte aus und warf etwas nach Sarah, die reflexartig ihre Arme zum Schutz vor dem Gesicht kreuzte. Für einen kurzen Augenblick glaubte sie, einen Wall blonden Haars aufblitzen gesehen zu haben. Nichts geschah, nur das Keckern drang weiter schmerzhaft zu ihr.
Sie löste ihre schützende Haltung, erkannte, dass das Wesen stehen geblieben war und mit seinen dürren Klauen auf etwas zeigte, das unmittelbar vor ihren Füßen lag. „Hört auf, hört endlich auf", flehte Sarah, während sie sich danach bückte, und schließlich eine weitere, tiefrote Rose mit dem schwarzen Bändchen in ihren Händen hielt; sobald sie die Blüte berührt hatte, war plötzlich Stille eingekehrt. Sarah vermochte nicht zu sagen, was sie derart an dieser Rose faszinierte, dass sie den Wandel nicht einmal bemerkte; war es ihre perfekte, junge Form mit den samtenen Blütenblättern, deren dunkle Farbe schon fast ins violett überging, oder doch der betörende Duft, den sie verströmte?
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Dark Salvation
FantasyViele Jahre waren vergangen, seither Sarah jene Worte gesprochen und damit ihren kleinen Bruder verwunschen hatte; sie überwand jede Gefahr, um ihn aus den Fängen des verführerischen Koboldkönigs, der sich in das Mädchen verliebt hatte, zu befreien...