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Ich atme noch einmal tief ein bevor ich an der mir bekannten Tür des Nachbarn klopfe. Als mir nach mehreren Sekunden noch immer nicht auf gemacht wird, klopfe ich erneut. Diesmal etwas energischer.

Es dauert eine Weile bis mir Jimin schließlich die Türe öffnet. Ich erzwinge mir ein Lächeln.

Er sieht alles andere als erfreut aus.

,,Malia.", sagt er, als ob es das erste gewesen wäre, das er heute von sich gegeben hat.
,,Hi."
Er sieht erschöpft aus. Seine tiefen Augenringe lassen die trüben, dunklen Augen bleich erscheinen.

Ich gehe an Jimin vorbei in das Appartement hinein.
,,Alles okay?", frage ich ihn, als ich seine mir folgenden Schritte höre. Seine Hände knetend setzt er sich auf die Couch. Ich beobachte das unregelmäßige Tippen seiner Fingerspitzen.
,,Ja. Ich glaube schon.", erwidert Jimin unglaubwürdig.
Ich setze mich neben ihm hin und lege meine Hand auf seine Schulter. Er lässt seinen Kopf auf meinen Oberarm nieder und schließt dabei seine müden Augen.

Es fühlt sich nicht richtig an.
Er fühlt sich nicht richtig an.
Ich kenne ihn kaum.

,,Danke.", flüstert Jimin fast schon nuschelnd.
,,Wofür?", entgegne ich mit einem Unwohlsein im Hinterkopf.
,,Dass du für mich da bist, Malia."
Ich nicke kurz, doch mein Gewissen wird von Schuldgefühlen geplagt und möchte seinen Dank nicht annehmen.

,,Wann kommen die anderen?", frage ich um sowohl ihn als auch mich abzulenken.
,,Bald, denke ich."
,,Hast du geschlafen?", hacke ich nach. Er schüttelt den Kopf.
,,Nein, kaum.'', Jimin wischt sich über's Gesicht.

,,Ich weiß nicht ob ich das alles packe, Malia. Ich weiß nicht ob ich sie wirklich alle wieder sehen möchte. M-mir kamen letzte Nacht immer und immer wieder diese...diese Bilder vor Augen.", erzählt Jimin wobei seine Worte sich fast überschlagen.
Ich schiele zu ihm hinüber und entdecke kleine Schweißperlen, die auf seiner trotz eisig wirkenden Stirn ihren Platz fanden.

Was ist mit dir geschehen? Was ist es, das dir schlaflose Nächte bereitet?

Als ich bemerke, wie verspannt und steif ich wirken muss, räuspere ich mich kurz und stehe dann auf. Ich halte diese Nähe zu ihm einfach nicht länger aus.
Nicht solange ich nicht weiß was geschehen ist.

,,Ist etwas?", fragt Jimin scheinbar verwirrt. Ich spüre seinen stechenden Blick auf mir liegend.
,,N-Nein. Ich muss nur etwas trinken.", ich laufe in die offene Küche hinüber und gerade als ich nach einem Glas greifen möchte, klingelt es. Vom Augenwinkel aus erhasch ich Jimin, der sich stöhnend auf richtet.

Ich beschließe in der Küche auf Jimin und die anderen zu warten.
Nervös streiche ich mir durch die verknoteten Haare und zupfe mir mein Oberteil zurecht.

Ich höre fremde Stimmen.
Die eine lauter die andere etwas leiser.
Sowohl Schritte als auch Stimmen nähern sich dem Raum an und dann mit einem Mal steht ein ganzer Pack an Jungs in der Wohnzimmermitte.

Einige von ihnen sehen sich interessiert um. Tae und ein Junge mit orangenen Haaren lassen sich kichernd auf die Couch fallen. Ich merke wie sich die sechs Jungs Mühe geben, keine unangenehme Stimmung aufkommen zu lassen.
Meine Augen suchen die Jimin's. Ich erblicke ihn kurz mit Yoongi sprechend im hinteren Teil des Wohnzimmers.

Er sieht erleichtert aus.
Erleichtert, nervös.
Und unpassenderweise,
Leidend.

,,Ohhh und wer ist das hübsche Mädchen dort drüben?", fragt der Junge mit den orangenen Haarsträhnen, der meinen Blick lächelnd erwidert. Ich schmunzle leicht.
,,Malia. Jimin's Freundin.", erklärt Taehyung wohl wissend, dass er von mir dafür einen bösen Blick zugeworfen bekommt.

TOUCH | ᴘ.ᴊᴍWo Geschichten leben. Entdecke jetzt