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Nachdem ich mich ein wenig beruhigt habe, atme ich tief ein. Mit der zitternden Hand öffne ich den nun leicht zerknitterten Umschlag und nehme den darin enthaltenen, gefalteten Zettel heraus.

Es ist das erste Mal, dass ich Jimin's Handschrift sehe. Kleine, kraklige Buchstaben zieren das zerknitterte Blatt.
Etwas zwischen Schreib- und Druckschrift.
Sie passt zu ihm.

/Ich weiß nicht wie ich anfangen soll.
Hallo? Liebe Malia? Hi? Wassup?
Wie du dir vorstellen kannst bin ich in so etwas eine Niete. Du hingegen kannst toll schreiben. Ich hatte mich einst, als du nicht hinsahst, in deinen Bericht eingelesen.
Er war toll. Du bist toll.
Oh Gott, das war ein Bisschen zu viel des Guten. Wie auch immer, du wirst eine tolle Journalisten sein./

Schmunzelnd wische ich mir eine Träne aus den Augenwinkel. Er bleibt bis zum Schluss hin ein Trottel. Aber ein liebenswürdiger.

/Ich will es nicht wie ein Abschiedsbrief klingen lassen, weil das meine Männlichkeit keineswegs unterstreicht, aber letztlich ist es doch einer. Wie du siehst bin ich aus gezogen.
Was der Grund dafür ist, fragst du dich?/

Ich.

/Du, Malia.
Malia du bist eines der mutigsten, intelligentesten und schönsten Mädchen die ich bisher kennen lernen durfte. Ich bereue es dich nicht noch weitere Male geküsst zu haben.
Ich bin so verdammt froh dich das nicht lesen zu sehen. Ich leide schon beim schreiben unter einem Schweißausbruch./

Mit erhitzten Wangen streiche ich mir eine Haarsträhnen aus dem Gesicht.

/Was ich dir eigentlich sagen möchte ist, dass ich angefangen habe mich in dich zu verlieben.
Genau das ist auch der Grund weshalb ich gehe. Nicht weil ich nicht bei dir sein möchte, nicht weil du dich die letzten Tage merkwürdig verhalten hast, sondern weil ich mich dir gegenüber zu sehr verbunden fühle. Ich konnte an nichts und niemanden mehr denken, als an dich Malia. Und gleichzeitig konnte ich dir aber nicht meine volle Aufmerksamkeit schenken.

Ich weiß, dass du enttäuscht bist, das ich dir die Sache aus meiner Vergangenheit nicht erzählt habe, aber ich konnte nicht.
Ich konnte einfach nicht.
Ich wollte, aber konnte nicht. Du weißt nicht wie sehr ich dich bewundert habe, nachdem du mir die Geschichte über Allie erzählt hast. Ich wünschte ich könnte nur annähernd so mutig sein wie du. Du bist toll./

Ich schüttle kichernd den Kopf.

/Wie auch immer, falls du dich noch immer dafür interessierst was passiert ist, dann gehe zu Taehyung.
Er wird dir alles erzählen.

Also..weiter geht's mit dem Brief für welchen ich mich mehr als nur bescheuert fühle.
Malia, ich möchte mich bei dir bedanken.

Ich brauchte nach der ganzen Sache von damals ein wenig Zeit und Abstand zu allem.
Das war der Grund weshalb ich dein Nachbar wurde.
Aber dann kamst du, die mein Konzept völlig auseinander brachte. Ich sah wie viel Mühe du dir gegeben hast dich um mich Volltrottel zu kümmern, aber ich sah auch welche Last ich für dich war.
Danke. Danke, dass du mich hoffnungsloses Wrack nicht einfach gehen lassen hast.
Nun tue ich es.
Ich gehe und lasse dich gleichzeitig gehen.
Welche Ironie, nicht wahr?

Bitte versuche nicht mich zu finden.
Ich brauche einfach diese Distanz zu allem. Und dieses Mal richtig. Ich werde auch den Jungs nicht sagen wo ich hin will also versuch es erst garnicht. Dieses Mal habe ich mit ihnen geredet und ihnen erklärt, dass ich Zeit für mich brauche. Sie haben sich mehr oder weniger verständlich gezeigt.
Hoffentlich tust du das auch./

Natürlich nicht du Idiot. Wieso hast du mir das nicht persönlich gesagt?

/Bitte hasse mich nicht dafür, dir das alles anhand eines Briefes erklärt zu haben. Ich hatte einfach Angst du würdest mich überreden, zu bleiben.
Denn Malia du bist die einzige die das könnte.

Ich werde mich irgendwann melden. Irgendwann, wenn die Zeit reif ist werde ich kommen und ich werde dich küssen. Auch wenn du bis dahin einen Freund hast, werde ich dich küssen. Aber das Beste wäre wohl, du bewahrst dich nur für mich auf ;)
Oh gott, ich wollte diesen Brief nicht so enden lassen, tut mir leid.

Auf Wiedersehen Malia, bis irgendwann.

In Liebe,
dein trottliger Jimin

P.S. Übrigens, meine letzten Worte an Yoongi waren, er soll die Finger von dir lassen.
Das gleiche gilt für dich./

Grinsend verdrehe ich meine Augen und bemerke erst dann, dass ich die ganze Zeit über geweint hatte.






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So das ist das vorletzte Kapitel meine Lieben. Ich würde mich echt über Kommentare und Faves freuen.
'Habe bemerkt, dass ich sehr viele stille Leser habe, die sich nur alle paar Kapitel mit einem fave oder einem "Bitte schnell weiter!" melden ;)

Das Kapitel/Der Brief ist absichtlich nicht "mega traurig" geworden. Und auch länger als geplant *ups*.
Ich konnte das ganze einfach nicht so knapp und trist enden lassen.

Also dann, wir hören uns im nächsten Kapitel wieder :)

xx

TOUCH | ᴘ.ᴊᴍWo Geschichten leben. Entdecke jetzt