Athene

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"Es war kein Leichtes Typhon zu besiegen. Dafür brauchte es unglaublichen Mut und große Macht, um ihn so weit zu schwächen-"

Ich blendete meinen Vater Zeus aus und beobachtete meine Tochter, wie sie in den Saal kam. Annabeth war nicht mehr so blass und kränklich wie gerade eben noch, und auch wenn ich es nicht zeigte, war ich darüber erleichtert.

"Dank der perfekt ausgearbeiteten Strategien von Athene, konnten wir den Riesen immer wieder richtig treffen-"

Einmal am Po, murmelte George, die Schlange von Hermes' Cadeceus. Das war lustig.

Er konnte nur hoffen, dass Zeus ihn nicht gehört hatte.

Annabeth stellte sich neben Percy und ich rümpfte kurz die Nase. Dieser Junge war eine Gefahr für sie. Sicher, er hatte den Olymp gerettet und das hätte nicht jeder geschafft, aber trotzdem ... er war ein Sohn des Meeresgottes. Er sollte nicht hier sein, und schon gar nicht so nah bei meiner Tochter.

Du musst logisch bleiben, Athene, erinnerte ich mich selbst.

Annabeth schien Percy etwas zu fragen, aber er - ganz der inkompetente Idiot, wie sein Vater - erwiderte etwas und lachte selbst über seinen Witz. Annabeth schien trotzdem ein Kichern zu unterdrücken, was Hera dazu brachte, sie wütend anzustarren. Ich funkelte Hera an. Wie konnte sie es wagen, meine Tochter während des Krieges fast umzubringen, und dann den Fluch nicht von ihr zu nehmen?

Und wie konnte dieser Meeresabschaum es wagen, so nah bei meiner Tochter zu stehen?!

"Was meine Brüder angeht", sagte Zeus. "sind wir dankbar ..." Er räusperte sich und brachte unter Mühe hervor: "Äh, dankbar für die Hilfe des Hades."

Mein Onkel nickte zufrieden. Er klopfte seinem Sohn Nico di Angelo auf die Schulter, was den Jungen zum Strahlen brachte.

"Und natürlich ...", fuhr Zeus unbehaglich fort. "... müssen wir auch ... äh ... Poseidon danken."

"Verzeihung, Bruder", sagte der Meeresgott. "Wie war das gerade?" Ugh, Percy hatte seine nervige Sturheit eindeutig von ihm. Und die Arroganz.

"Wir müssen Poseidon danken", knurrte mein Vater. "Ohne den ... es nicht leicht gewesen wäre ..."

"Nicht leicht?", fragte Poseidon unschuldig. Wer's glaubt. Trotzdem musste ich zugeben, hätte er seinen Palast nicht aufgegeben, um den Olympiern zu helfen, sähe die Lage ganz anders aus. Trotzdem, man musste nicht so arrogant sein und die Ehre einheimsen.

"Unmöglich", korrigierte sich Zeus unwillig. "Unmöglich gewesen wäre, Typhon zu besiegen."

Einige Götter murmelten zustimmend und schlugen auf ihre Waffen, aber ich saß bloß da und starrte Annabeth warnend an, die nur Augen für Percy hatte. Stolz war auf ihrem Gesicht zu lesen.

"Und damit bleibt uns nur noch", sagte Zeus, "uns bei unseren heldenhaften jungen Halbgöttern zu bedanken, die den Olymp so gut verteidigt haben - auch wenn mein Thron einige Dellen aufweist."

Ich sah, wie Percy ihm einen ungläubigen Blick zuwarf, möglicherweise unbewusst, der deutlich aussagte: Wirklich? Wir haben gerade die Welt gerettet und alles was dich kümmert, ist dein Thron?

In diesem Punkt musste ich ihm insgeheim zustimmen, auch wenn er Zeus' Absicht nicht verstanden hatte. Mein Vater hasste es, zuzugeben, dass jemand ohne seine Hilfe gute Arbeit geleistet hatte. Also versuchte er, Fehler zu finden.

Ich hörte nicht wirklich zu, als Zeus seine Tochter, die Jägerin, den Zyklopen und den Satyrn beschenkte. Sicher, ein Teil meines Gehirns speicherte alles ab, aber im Moment hatte ich nur meine Tochter im Blick, die noch etwas näher an Percy heranrückte, möglicherweise nur vor Aufregung, aber eine Idee, die schon lange in meinem Kopf herumschwirrte und die mir unter keinen Umständen gefiel, kämpfte sich wieder in mein Bewusstsein. Aber ... das würde sie nicht tun. Das war nicht klug, und sie war klug. Eigentlich. Was diese Freundschaft anging, war sie zum Beispiel nicht sehr klug.

Percabeth One-ShotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt