Wir rannten die dunkle Seitengasse entlang. Zwei Straßenlaternen flackerten schwach im Abstand von dreißig Metern und beleuchteten volle Mülltonnen, dunkle Hauseingänge und den vom letzten Regenschauer noch nassen Boden. Annabeth und Percy zogen mich vorwärts und sahen ab und zu über die Schulter zurück, als würden uns die Monstermädchen verfolgen.
Ich hatte schon längst Seitenstechen vom Rennen und jammerte, warum wir rannten, aber irgendwas sagte mir, dass ich in etwas Gefährliches hereingeraten war. Als wir Percy's Wohnung erreicht hatten, atmeten Percy und Annabeth sichtlich auf.
"Was hat das zu bedeuten?", keuchte ich, als Percy im Bad verschwand. "Wisst ihr etwa, warum ich solche Halluzinationen habe?"
Annabeth sah mich traurig an. "Das sind keine Halluzinationen."
"Was? Was denn sonst?" Ich sah die Antwort in ihren Augen. "Nein", hauchte ich. "Nein, nein, nein, nein, nein."
"Doch.", sagte Annabeth. "Sie sind echt."
"A-aber wieso habt ihr sie nicht gesehen?"
Sie runzelte die Stirn. "Nun, darüber müssen wir uns später Gedanken machen. Aber zuerst sollte ich dir wohl etwas erklären."
"Und was?", fragte ich und schluckte.
Und dann redete sie davon, dass Percy und sie Halbgötter wären und ich auch einer und das wir Monster anziehen und der Nebel Normalsterbliche davor bewahrte, Monster zu sehen. Und ich wurde bewusstlos.
Genauer gesagt, wurde ich mehrmals bewusstlos. Einmal als Percy mir die Sache bewies, indem er das Wasser aus einem Glas verdampfen ließ und wieder verflüssigte. Dann wachte ich wieder auf und fragte, warum ich die Monster gesehen hatte, die anderen beiden aber nicht.
"Das hat vermutlich mit deinem göttlichen Elternteil zu tun.", sagte sie. "Vielleicht ist es Hekate, die Göttin des Nebels."
"Aber ich kenne meine Eltern."
"Einer wird wohl nicht dein echtes Elternteil sein.", sagte sie mitfühlend.
Ich schüttelte den Kopf. "Wieso sollte ich euch das glauben?"
"Uh huh", sagte Percy. "Habe ich es dir nicht schon bewiesen?"
"Ja, aber ..."
"Schon gut.", sagte Percy und grinste. "Ich weiß, wie du dich fühlst."
Ich ließ die Situation einen Moment lang sacken. Wer war wohl mein echtes Elternteil? Und wer mein göttliches? Ich hatte keine Ahnung. Rein gar keine.
"Wer sind eure Eltern?", fragte ich schließlich, um die peinliche Stille zu brechen.
"Athene", sagte Annabeth.
"Um ... ich kenne mich da nicht gut aus ... wer ist das?", fragte ich peinlich berührt.
Sie lächelte. "Göttin der Weisheit und der Kriegskunst."
"Oh. Beeindruckend.", ich schluckte. "Und du?", fragte ich Percy.
"Poseidon", erwiderte er.
Ich runzelte die Stirn. "Der ... Meeresgott?"
"Yep.", bestätigte er.
"Soll das heißen, du hast bei jedem Schwimmwettkampf betrogen?", empörte ich mich.
Er grinste. "Nicht direkt. Ab und zu hab ich es auch gelassen. Aber normalerweise nenne ich es eine 'natürliche Gabe'."
"Deshalb kann dich keiner schlagen!", rief ich aus.
Annabeth lachte. "Oh, glaub mir. Das ist absolut nicht der einzigste Grund."
Ich zuckte mit den Schultern. "Na gut. Und was machen wir jetzt?"
DU LIEST GERADE
Percabeth One-Shots
ФанфікиSüße, kleine One-Shots über das berühmteste Halbgottpärchen unserer Zeit. Götter, Halbgötter und Sterbliche treffen auf Percy Jackson und Annabeth Chase. Neuestes Kapitel: Lilith Talamonté trifft das entspannteste Pärchen aller Zeiten. *** Mit frei...