Melody Stanley

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Ich kicherte ein wenig bei dem Blick auf Annabeth und Percy.

Annabeth schmierte Percy blaues Eis ins Gesicht und grinste. Percys Löffel voller Eis blieb auf halbem Weg zu seinem offenen Mund schweben und seine Augen weiteten sich.

"Annabeth!", rief er aus.

"Tut mir leid, Algenhirn." Dass Annabeth kicherte was das Zeug hielt, machte die Sache deutlich weniger glaubwürdig.

Auch Peter, James und ich begannen zu lachen, als Percy mit grimmigem Gesicht Annabeth rote Kirscheiscreme auf die Nasenspitze setzte. Ihr Gesicht nahm einen empörten Gesichtsausdruck an und sie schmierte ihm mit der Hand Schlagsahne auf die Stirn. Percy zog seine Augenbrauen zusammen und wischte sich mit zwei Fingern Eis und Sahne aus dem Gesicht.

"Seht mal!" Er deutete hinter uns und wir drehten uns um. Dann hörten wir ein Splash! und drehte uns um. Annabeths Shirt war voller Limonade - und Percy grinste.

"Du Vollidiot, Percy!", rief Annabeth wütend.

"Du hast angefangen", meinte Percy und löffelte ungerührt sein Eis weiter.

Sie funkelte ihn an. Peter warf James einen Blick zu, den ich nicht deuten konnte. Ich hörte Annabeth erneut in dieser anderen Sprache zu Percy sprechen, die sie dauernd benutzten. Percy seufzte und sagte: "Jaja, aber erst das Eis."

"Ich werde nicht länger in diesem Shirt bleiben, Perseus Jackson!"

Percy zog die Augenbrauen enger zusammen. Peter und James platzten offensichtlich, als sie Percys richtigen Namen hörten. Ich konnte auch nicht anders - Perseus klang einfach zu dämlich. Annabeth grinste triumphierend, als Percy sie sauer ansah.

"Echt, Perce", kicherte James und schlug ihm auf die Schulter. "Ich wusste, Percy ist eine Abkürzung, aber ... ernsthaft? Perseus? Wie der griechische Held?"

Percy rührte gedankenverloren in seinem halb geschmolzenen Eis herum. "Ich verstehe Mom besser als ihr. Glaubt nicht, der Name hat keinen Grund."

"Jetzt mach schon, Percy", verlangte Annabeth.

"Aber mein Eis!"

"Ist dir dein Eis wichtiger als ich?"

"Im Moment schon!"

Ich zuckte zusammen. Schlechte Idee. "Oh oh", murmelte Peter und drückte meine Hand. James leckte ungerührt sein Eis wieder, er war in Annabeth verknallt und hoffte immer noch, Annabeth und Percy würden sich trennen. Ich konnte das nicht glauben, die Beiden waren seit zwei Jahren zusammen und schienen sich so nah ...

Annabeths Augen füllten sich mit Tränen. Sie sah verletzt und betrogen aus und wandte den Blick von Percy ab.

"Na gut, dann ... dann sage ich, sind mir meine Bücher wichtiger als du, du Idiot."

"Das ist es, was du von mir hältst?", wollte Percy wissen und ballte wütend die Fäuste auf dem Tisch. Das Eis war vergessen. "'Dieser Vollidiot, ohne mich hätte er überhaupt nichts selbst geschafft'?"

"Um ehrlich zu sein, ja!", schleuderte Annabeth zurück und verschränkte die Arme. "Du bist ein Idiot, du hättest nichts ohne mich hinbekommen!"

Peter und James' Kiefer klappte vor Überraschung weit auf. Meine Augen waren weit aufgerissen in Entsetzen.

"Ach ja?", schoss Percy zurück. "Los Angeles? Geryon? So in etwa die gesamte Mission zum Othrys?"

James schien etwas sagen zu wollen, vielleicht so in etwa 'seid ihr Geheimagenten oder wie', aber es kam kein Ton heraus.

"Da hattest du andere Hilfe!", fauchte Annabeth.

"Falsch!", knurrte Percy. "In Los Angeles habe ich uns da raus gekämpft, und wenn du eine wütende Najade als Hilfe betrachtest -"

"Für dich schon!"

"Für mich genau so wenig! Außerdem ging es darum, dass ich auch ohne dich zurechtkomme!"

"Ach ja?" Annabeths Stimme war gefährlich ruhig. "Dann glaube ich, wir sollten ... wir sollten ..."

"Uns trennen", stimmte Percy zu, seine Stimme zitterte kaum merklich und er versteckte den Schmerz in seinen Augen.

"Uns trennen", wiederholte Annabeth und nickte. "Gut."

Meine Kinnlade klappte nach unten und mein Löffel, mit dem ich die Milch in den Kaffee gerührt hatte, fiel in die halbvolle Tasse. Peter kippte vor Schreck nach hinten von seinem Barhocker. James rutschte das Eis aus den Händen und es landete am Boden. Annabeth und Percy aßen ungerührt weiter, mit empfingsloser Miene.

"W-was?", stotterte ich. "Ihr ... ihr trennt euch?"

"Ja", sagte Annabeth. "Offensichtlich."

'Ihr macht Witze", sagte Peter und stand wieder auf.

"Tun wir nicht", erwiderte Percy. "Ich hab sie in letzter Zeit kaum gesehen, wegen diesem Architektur-Zeug." Annabeth atmete tief ein, um sich zu beruhigen.

"Aber ... ihr wart euch doch so eng ...", stammelte ich.

"Percy hat geklammert", sagte Annabeth ungerührt. "Ständig. Ich habe ihn kaum von mir losgekriegt."

Und so saßen wir da, Peter, James und ich, mit heruntergeklappten Kinnlade, weiten Augen, einem zermatschten Eis auf dem Boden und mit Kaffespritzern auf meinen Shirt.

Und plötzlich platzten Annabeth und Percy, kicherten und gaben sich ein High-Five. "Ihr hättet eure Gesichter sehen sollen!"

Ich sah sie mit blankem Gesicht an. "A-also seid ihr noch zusammen?"

Annabeth grinste. "Sicher."

"Das war echt ein mieser Scherz!", rief Peter aus. James nickte zustimmend.

"Aber wirksam." Percy küsste Annabeth und sie lächelte, als sie den Kuss erwiderte.

Percabeth One-ShotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt