Leo Valdez

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"Wo ist die Himmlische Bronze?", murmelte ich zu mir selbst. "Und der Controller-"

"LEO!", rief eine vertraute Stimme. Ich zuckte zusammen. Pipers Stimme hallte so laut in Bunker Neun wieder, dass es sich anhörte, als würde ein Gebäude direkt neben dir gesprengt. Das ist keine schöne Erfahrung.

"Was ist Piper?", rief ich zurück. "Braucht ihr schon wieder jemanden, der eure Schmink-was-auch-immer repariert?"

"Nein.", sagte sie verärgert und ich fuhr herum.

"Götter, wie kommst du so schnell hierher?"

"Das wüsstest du, wenn du aufpassen würdest!", sagte sie. "Du bist schon eine Viertelstunde zu spät zu deiner Stunde mit Annabeth!"

Ich blinzelte, mein Hirn wanderte langsam meine Pläne für den Tag durch. Fünf Uhr nachmittags - Messerkampfeinzelstunde mit Annabeth. "Meine Stunde? Aber ..." Ich schielte auf die Uhr. Viertel nach fünf. "Uuups. Sorry. Bin schon weg."

Ich kannte sie gut genug, um zu wissen, dass sie jetzt die Augen verdrehte, als ich die Halle entlangrannte. Ich übertrug Jake die Verantwortung für die Hütte, solange ich weg war und durchquerte dann den Wald.

Es war still.

Ich erinnerte mich an Jake's Erzählungen darüber. Natürlich hörte man nach wie vor Monster seltsame Geräusche machen, aber Jake's Geschichten machten mich traurig und ein wenig sehnsüchtig.

Normalerweise sind immer wieder Halbblute im Wald, hatte er gesagt. Sie kämpfen als Training gegen Monster, helfen den Nymphen und Satyrn oder spielen Eroberung der Flagge. Aber seit Percy verschwunden ist, machen sich alle zu viele Sorgen.

Percy Jackson. Er war so eine Art Berühmtheit hier im Camp. Man kam nicht weit, ohne nicht wenigstens seinen Namen zu hören.

Dank Jake hatte ich so meine Vorstellung von Percy Jackson. Er war der Freund von Annabeth Chase. Das war schon mal der erste Punkt auf meiner Liste, wegen dem er Respekt verdiente. Annabeth war ziemlich aufbrausend, tödlich intelligent und eine starke Kämpferin. Wer es mit ihr aufnehmen konnte, musste echt was draufhaben.

Er war der Sohn des Poseidon. Der mächtigste Halbgott seit langem. Ich hatte Jason Blitze herbeirufen sehen, die Riesen von der Größe eines Einfamilienhauses zu Fall bringen konnten. Ich hatte miterlebt, wie Jason den Anblick reiner göttlicher Energie überlebte. Ich hatte oft gesehen, was es hieß zu fliegen, wenn man mit ihm zusammen war. Aber wenn ich Geschichten über die Abenteuer von Percy Jackson und Annabeth hörte, lief es mir kalt den Rücken hinunter. Sicher, Jason hatte den Titan Krios duelliert, besiegt und damit den Sitz der Titanen erobert. Aber Percy Jackson hatte Ares besiegt. Hyperion besiegt. Kronos, den Titanenherrscher, besiegt.

Die Erzählungen verwirrten mich. Jason war mein bester Freund, ich hatte mit ihm und Piper Hera befreit, verrückte Eisgöttinnen beleidigt und mit heißen Jägerinnen Werwölfe besiegt. Aber wenn ich von Percy Jackson hörte, wankte meine Überzeugung, dass Jason der mächtigste Halbgott beider Camps war (nicht das ich Camp Jupiter kannte, ich hörte nur aus Jason's Erinnerungen davon).

Jedenfalls war Percy Jackson der Anführer von Camp Half-Blood. Es beeindruckte mich, dass alle Camper selbst nach sechs Monaten ohne ein Zeichen von ihm nach wie vor zu ihm hielten.

Percy hat diesen Effekt auf Leute, hatte Jake erklärt. Seine fatale Schwäche ist Loyalität. Man hatte bei ihm nur zwei Möglichkeiten: Man liebte ihn, oder man hasste ihn. Annabeth hat versucht, ihn zu hassen. Du siehst, was herauskam.

Annabeth hatte sich in ihn verliebt. Sie waren zusammen. Ein Gefühl, nach dem ich mich schon lange sehnte: erwiderte Liebe.

Das Camp hat nie jemandem mehr vertrauen können. Er war nicht nur unser Anführer. Er war unser Freund, der größte Held unter uns und für die meisten sogar ein Vorbild.

Percabeth One-ShotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt