Kate Hudson

3.6K 152 60
                                    

"Annabeth", sagte ich leise. Sie sah nicht einmal von ihrem dicken Buch auf.

"Hey, Annie." Lynn rüttelte das blonde Mädchen sanft an den Schultern. "Wirklich, es ist doch nichts neues für uns--wir kennen die Wahrheit. Was ist denn daran so schlimm?"

Dieses Mal sah unsere Freundin auf. Einen Moment meinte ich, ein kleines Lächeln um ihre Lippen spielen zu sehen. "Das ihr verdammt noch mal glaubt, ich würde Percy Jackson mögen."

Ich seufzte. "Annabeth. Jedes verdammte Mädchen der Schule mag ihn."

"Nicht ganz", überlegte sie, legte das Buch zur Seite und zählte an den Fingern ab. "Da wären Brittney und Silvana aus der Achten, die haben schon Freunde. Und die ganzen anderen Mädchen, die einen Freund haben. Die Zwölftklässlerinnen sind zwar an ihm interessiert, aber sie suchen sich lieber Jungs aus ihren Clubs oder Gangs oder was weiß ich. Dann wären da noch Lilly aus der 10A, sie mag ihn nicht, weil er besser in Meeresbiologie ist. Und dann bin da noch ich."

Ich grinste, froh ihre Argumente widerlegen zu können. "Falsch. Eine aus der Zwölften hat zuletzt versucht, ihn auf dem Hof zu knutschen. Und Lilly hat einen Liebesbrief in seinen Spind geworfen."

Annabeth hob die Augenbrauen und runzelte die Stirn. "Na ja, woher weißt du, dass der Zettel ein Liebesbrief war?"

"Ihrem aufgeschreckten Blick und den Herzchen darauf zu urteilen, liegen wir richtig", sagte Lynn trocken. Annabeth zuckte bloß mit den Schultern.

"Aber wirklich, wir wissen, wohin du Donnerstag Nachmittag verschwindest", sagte ich.

"Ach ja?"

"Ja", sagte ich überzeugt.

"Und wohin?"

"In die Schwimmhalle, um Jackson's Sixpack zu bewundern", fügte Lynn hinzu. "Ernsthaft, wir haben Fotos gemacht."

"Von mir?", fragte sie sarkastisch.

"Nein", sagte ich und verdrehte die Augen. "Von ihm, natürlich."

"Oh-kay, das ist ein bisschen gruselig."

"Egal", sagte Lynn. "Wenn du es nicht zugeben willst--von mir aus. Aber sag mir eins: Wie zum Henker kommst du da rein? Der Coach hat doch verboten, dass noch Zuschauer zum Training kommen." Ich glaube, wir wissen alle, dass die Zuschauer alle weiblich waren. Und wer der Grund dafür war.

"Ach, das wollt ihr von mir? Und was wollte ihr bitte da drin?" Annabeth klappte lächelnd ihr Buch zu und packte es ein.

"Wie oft sieht man schon oberkörperfreie Typen und deren Sixpacks außerhalb einer Werbung?", gab ich zurück.

"Wieso bin ich nochmal mit euch befreundet? Dass ihr Jungs danach beurteilt, ist widerlich."

"Ach, Annabeth", ich seufzte. "Das Schwimmteam kennt durch die Schülerzeitung echt jeder. Außerdem, du kannst mir nicht sagen, dass Percy Jackson nicht heiß ist."

Sie öffnete den Mund, um zu widersprechen, dann schloss sie ihn wieder. Danach sagte sie: "Nein, dass kann ich wohl nicht."

"HA!", rief Lynn triumphierend.

"Ach, egal." Sie stand auf und hängte sich ihre Tasche über die Schulter. "Ich gehe jetzt."

"Ins Schwimmbad!", quietschte Lynn aufgeregt. "Und wir kommen mit."

Annabeth schnaubte und ging mit schnellen, federnden Schritten auf die Schwimmhalle zu. Lynn und ich trippelten ihr hinterher. Als Annabeth klopfte, öffnete der Coach der Schwimmmannschaft die Tür.

Percabeth One-ShotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt