Ich denke, dass ich mir sicher sein kann, dass ihr es eines Tages lesen werdet, wenn ich beginne eine Art Tagebuch zu schreiben. Tut ihr es nicht, na, dann wird die weltuntergehen und ich der Zeitreisende haben einen fatalen Fehler gemacht, oder so ähnlich. Wie dem auch sei.
Hallo und Grüße aus dem finsteren Mittelalter!
Die Tage sind kurz, die Straßen sind dreckig und es ist viel zu trocken für die armen Äcker. Immer mehr Menschen benötigen mich als ihre letzte Hoffnung und so sehr mir das auch schmeichelt, stirbt noch immer hier und da... ach, eigentlich überall die Bevölkerung weg. Die Menschen werden geboren um zu 75% vor dem 10. Lebensjahr zu sterben. Die welche überleben, sind schon immer auf dem Felde gewesen und dürfen ihre Zeit mit Vieh und anderem Getier verbringen, bis sie alt genug sind verheiratet zu werden - das ist so zwischen 12 und 14 - und dann selber Kinder bekommen in der Hoffnung lange genug von keiner Krankheit dahingerafft zu werden, bis sie ihre Kinder verheiratet und damit ihre Familie gerettet haben. Spätestens zwischen 30 und 40 verrecken sie dann.
Aber das ist ja nicht mein Hauptanliegen. Auch ist nicht mein Hauptanliegen, dass die Bevölkerung ihre Nachttöpfe auf die Straße entleert und es widerlich stinkt, oder dass es sich bei der einzigen intelligenten Personen, die mir bis jetzt untergekommen ist, um dieses kratzende und flohschleudernde Mistvieh von Katze handelt, da diese sich nicht den Rücken für ein klein wenig Nahrung zerstört. Oder dass hier allgemein ein Quotient vorherrscht der...
Ich komme von dem Thema ab, aber um es zusammenzufassen: Mir stinkt es hier so langsam. Ja, ich bin gottgleich und man betet zu mir, dass ich helfen möge - das sollte ja auch so sein - Aber was nützt mir alles, wenn alleine eine Glühbirne mehr wert hätte, als 10.000 mir huldigende Bauern. Jetzt denkt mal darüber nach, was ich für ein Kraftwerk geben würde.
Aber ihr habt an mich gedacht, nachdem ihr mich in diese Welt geschickt habt. Danke <3.
Das ist jetzt natürlich keine Ironie oder so, wenn ich meine, dass ich gerne die von euch gestellten Aufgaben erledigen werde. So ein paar Götter und Drachen zu töten war schon immer eines meiner Hobbys. Ich denke ich bin Ende nächster Woche fertig, ihr könnt mir ja schon einmal - keine Ahnung - etwas Zeitmaschinentreibstoff schicken. Wie gesagt, ist keine Ironie... es ist eine dreist Lüge!
Ihr fordert von mir, dass ich hier euren Scheiß ausbade und eure Welt rette und dann verschlüsselt ihr eure Aufgaben als würdet ihr Gedichte im Expressionismus schreiben? Ich kann jegliche Analysevorgänge auswendig und trotzdem hättet ihr mir gerne ein ganz klein wenig mehr Informationen geben können.
Wisst ihr was, ich habe eine bessere Idee. Ihr sagt mir dass ich erst 12 unlösbare Aufgaben bewältigen muss, bevor ich in meine Heimat zurückkehren kann? Dann sage ich euch, dass es mich nicht interessiert. Es ist noch immer eure Welt die den Bach runtergeht, nicht meine. Genau! Ich werde jetzt nach draußen gehen und etwas dummes tun. Ich werde einige Bauern, nein, ich werde den König töten. Und seine Frau und Kinder und alles Gefolge. Wisst ihr was dann passiert? Dann habe ich großen Einfluss auf die Zeit genommen... und eure Existenz verhindert! Ihr haltet euch für so schlau, doch ich habe euch in der Hand, nicht ihr mich. Jetzt gebe ich das Kommando und das erste was ich fordere ist ganz einfach: Ich will hier weg.
Mit diesen Worten beendete ich meinen kleinen Ausbruch, nahm das Blatt Papier, zerknüllte es und war es hinter mich. Sollten sie sich doch etwas überlegen, ich würde nicht versuchen ihre Rätsel zu entziffern. Stattdessen sah ich in die Flamme von der kleinen Kerze auf meinem Schreibtisch. Ihr Licht flackerte ganz sachte und ruhig und auch als ich zu pusten begann, erlosch sie nicht. Gleichzeitig spendete sie Wärme und Licht und war somit die Essenz von dem, was den Menschen von den Tieren unterscheidet. Eine winzige Kleinigkeit und doch mit so großer Wirkung.
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Chronicles
Ciencia FicciónJay Dubelo lebt im Jahr 2017. Sein Leben ist das eines Studenten und er macht sich keine Gedanken über seine Zukunft und auch Vergangenes scheint ihm an Wichtigkeit verloren zu haben. Dies ändert sich, als er eines Tages ein rätselhaftes Buch findet...