Kapitel 4

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Schnell ging ich den Gang entlang. Ich musste nur dem Strom aus Menschen folgen um zur Mensa zu gelangen. Bei den Türen warteten schon Vanessa und Simon auf mich. Aber auch noch ein Junge stand bei Ihnen. Atemlos blieb ich bei Ihnen stehen. "Hallo Loki, da bist du ja endlich. Ich wollte dir kurz meinen Freund vorstellen, Max." Ein kurzer Blick zu Simon ließ mich wissen, dass er von ihm nicht so angetan war. Jedoch war Max total aufgeschlossen und gab mir lächelnd die Hand. "Hey kleine Loki. Ich bin Max. Hast du dich schon etwas zurecht gefunden am ersten Tag?" Auch er nannte mich klein, aber ehrlich gesagt ist das kein Wunder. Ich bin mit meinen 165 cm nicht sonderlich groß. "Ja war bis jetzt in Ordnung." Gemeinsam begaben wir uns in die Cafeteria und stellten uns an. Nur Max lief weiter und reihte sich weiter vorne ein. Verblüfft beugte ich mich zur Seite. "Genau das meine ich. Er kann nicht hier anstehen und mit uns warten nein, er muss sofort zu seinen Freunden gehen wie ein hächelnder Hund." Meckerte Simon rum. Sofort drehte sich Vanessa um. "Jetzt hör auf so über ihn zu reden. Lass doch Loki sich ihren eigenen Eindruck bilden. Es ist doch völlig in Ordnung wenn er zu seinen Freunden geht." Beide funkelten sich böse an und ich hob beschwichtigend die Arme. "Leute lasst uns essen und in Ruhe darüber reden." Beide hörten auf mich und so nahmen wir unser nicht gerade ansprechendes Essen und suchten uns unseren Platz. Während die anderen aßen beobachtete ich Miles und seine Freunde. Immer mehr gesellten sich an den Tisch, Frauen und Männer. Keiner der nicht zu ihnen gehörte, wagte sich in ihre Nähe. Alle waren groß und athletisch gebaut. Sie aßen, lachten und waren richtig laut. Auf Miles Schoß setzte sich eine große dunkelblonde Schönheit. Scheinbar seine Freundin. "Was ziehst du denn so eine Schnute? Stört dich etwa auch so ihr Benehmen wie Simon?" Vanessa runzelte die Stirn. "Nein nicht direkt, sie kommen nur total arrogant rüber. Als würden wir nicht zu ihnen gehören, sondern .. ich weiß nicht unter ihrem Niveau liegen." Simon klatschte nach meinen Worten weil er sich durch meine Aussage bestätigt fühlte. Hörte aber dann sofort auf als er Vanessas traurigen Blick sah. "Vanessa du bist doch nicht so, sonst würde ich nicht hier bei dir sitzen. Dein Bruder ok, er ist so aber nicht du." Sagte Simon. "Wer von denen ist es denn?" Fragte ich neugierig und ließ meine Blicke wandern. Irgendwas liebes konnte ich bestimmt über ihn sagen. "Mit ihm hatten wir Geschichte. Miles Lewin heißt er. Er ist mein Zwillingsbruder." Lächelte sie mich an und zeigte zu ihm. Doch ich wusste längst wer er war. Mein Mund blieb offen stehen. Niemals hätte ich gedacht, dass so ein liebes Mädchen wie Vanessa solch einen Bruder haben konnte. Mir fiel nichts Nettes ein. "Er ähnelt dir überhaupt nicht. Aber er muss auf jedenfall ein gutes Herz haben, denn er hat meinem kleinen Bruder und mir aus dem Wald geholfen und somit das Leben gerettet nach unserem Unfall." Und das stimmte, er konnte nicht so kalt sein wie es den Anschein hatte, wenn er mir geholfen hat. "Mein Bruder ist der Beste. Wenn ihm jemand wichtig ist, würde er Alles für die Person machen. Auf ihn ist immer Verlass." Lächelnd sah sie zu ihrem Bruder, der ihren Blick spürte und es schien als könnten sie sich ohne Worte verstehen, denn er fing ebenfalls an zu Grinsen. Und dieser Ausdruck in seinem Gesicht war unglaublich schön. Zum Dahinschnelzen. "Wobei ich seine Freundin nicht sonderlich mag." Mit einer Schnute wandte sie sich von ihm ab. "Mach dir nichts daraus, in einer Woche hat er sicher wieder eine Neue." Sowohl Vanessa als auch ich schauten ihn mit einem bösen Blick an. War ja klar, dass Miles ein Frauenmagnet ist. "Er hat einfach noch nicht die Richtige gefunden." Verteidigte sie ihren Bruder. "Was natürlich sein ungezügeltes Sexleben entschuldigt. Klar" lachte Simon auf. "Simon, bist du etwa eifersüchtig, da du mit deinem nicht existenziellen Sexleben nicht mithalten kannst?" Ruhe trat an unserem Tisch ein, als sich zwei riesige Pranken auf Simons Schultern legten und diese kurz drückten. Verstohlen sah ich hoch und blickte in mir vertraute graue Augen. Da Simon nichts erwiderte und nur rot anlief, richtete er sich jetzt an mich. "Warum schaust du mich gerade so angewidert an? Vielleicht weil du uns arrogant findest?" Mit einem schmallippigen Lächeln sah er zu mir triumphierend herunter. Obwohl ich mich richtig unwohl fühlte, fragte ich mich wie er das hatte hören können. Schließlich waren unsere Tische gute 50 Meter voneinander entfernt. Dann hob ich das Kinn an und antwortete trotzig. "Weißt du Miles, nicht jede steht darauf wenn Männer ihren Schwanz in jede mögliche Öffnung stecken. Und ich bin eine von denen." Mein Herz schlug wie verrückt als mich alle anstarrten. Dann fingen Vanessa und Miles an zu lachen und auch Simon grinste. "Super Loki, sonst traut sich nie jemand so mit meinem Bruder zu reden." Krampfhaft hielt Vanessa sich ihren Bauch. Dann merkte ich einen heißen Atem an meinem Hals und ein wohlig herber Geruch stieg mir in die Nase. "Wir werden schon noch sehen auf was du genau stehst. Dass du von meinem Aussehen nicht genug bekommen kannst, sieht man ja schon an deinen Blicken." Nach diesen Worten starrte ich nur Vanessa an, während er sich mein Getränk und den Apfel nahm und verschwand. Seine Schwester lachte noch immer. Was ein selbstverliebter Idiot! "Keine Sorge Loki, das macht mir nichts aus, ich bekomme oft genug mit, was für eine Wirkung er auf Frauen hat. Er leider auch." Langsam schien sie sich zu beruhigen. "Das steigt ihm scheinbar zu Kopf, ich habe nämlich kein Interesse!" Motzte ich. "Ich fand deine Antwort klasse, das hatte ihn wirklich kurz aus seiner coolen Fassade gebracht. Wirklich Hammer!" Simon war total begeistert. "Ey am Wochenende ist doch wieder die Seniorparty. Sollen wir zusammen hin gehen?" "Was ist das denn?" Fragte ich sie. "Da wir ja die Senioren unserer Schule sind, veranstalten wir eine kleine Party unabhängig von der Schule. Die wird dieses Jahr bei uns in der Nähe vom Wald gemacht. Ich bin bei der Planung dabei und glaubt mir es wird so schön. Lichterketten, richtig viel Trinken, Essen und gute Musik wer kann dazu schon Nein sagen? Ihr könnt auch bei mir schlafen." Eifrig ratterte sie ihre Pläne für abends herunter. Jedoch klinkte ich mich raus. Ich wollte nicht feiern gehen, erst recht nicht, wenn ich da nicht wirklich jemanden kannte. "Also ich gehe hin, aber mit ein paar Kumpels aus dem Spanisch-Kurs. Wir sehen uns aber sicher da." Sagte Simon. Kurz verzog Vanessa ihren Mund dann sah sie mit ihren braunen Rehaugen zu mir. "Sag du mir bitte auch nicht ab. Bitte, bitte, bitte, wir können uns auch bei dir fertig machen und spontan entscheiden." Wenn man so süß gefragt wird, kann man einfach nicht verneinen und so stimmte ich zu.

MAC TÍREWo Geschichten leben. Entdecke jetzt