Kapitel 12

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Sonnenstrahlen kitzelten mich wach und ich fing an mich zu strecken. Stop ich hab doch Schule. Hastig sprang ich auf und lief zur Tür. In Tabeas Küche stand sie selbst und war schon am kochen. "Wie viel Uhr haben wir?" Quitschte ich. Tabea sah zu mir auf und lächelte beruhigend. "Wir haben so um die 2 Uhr.  Alle kommen gleich von der Schule heim und dann wird erst mal gut gegessen." "Wieso hast du mich denn nicht geweckt, jetzt war ich nicht in der Schule." Sagte ich etwas vorwurfsvoll. Sie hob die Hand in die Hüfte und sah zu mir. "Na hör mal,  du hast bis jetzt geschlafen, da war der Schlaf wohl nötig. Außerdem hab ich gedacht, dass du viele Fragen hast und Antworten haben möchtest." Ich ließ mich wieder auf die Holzbank  gleiten und mein Gesicht auf den Tisch fallen.  Immer und immer wieder ließ ich ihn mit einem kleinen dumpfen Schlag drauf fallen. Was war gestern alles nur passiert? Ich hatte ein völlig neues Weltbild. Wenn es tatsächlich Werwölfe und Vampire gab,  was gab's denn dann noch? Wie lebte deren Gesellschaft? Wie geht das Verwandeln? Aber auch wenn auf einmal alles neu für mich ist,  hatte es eine gute Sache. Ich war nicht verrückt! "Wundert euch nicht zu sehr,  daß macht sie ca. schon seit 2 Minuten." Redete Tabea. Schnell hechtete ich mit meinem Oberkörper hoch und hatte vor mir mehrere Männer verschiedenen Alters stehen, aber auch Vanessa war da, die mich mitfühlend ansah.  Miles stand neben ihr und hielt angestrengt eine Hand vor dem Mund um nicht zu lachen. Vanessa!! "Bist du auch ein Werwolf? " Fragte ich sie direkt. "Was meinst du denn, wenn mein Bruder einer ist." Sie sah zu Boden und scharrte mit ihrem Fuß. "Wenigstens war das nicht gelogen. Warum hast du mir nichts erzählt. Ich dachte ich sei deine beste Freundin." Motzte ich wütend. "Man erzählt aber nicht jeden Tag seiner besten Freundin, welche ein Mensch ist und von all dem nichts weiß,  dass man ein Werwolf ist." Keifte sie zurück. "Schön." Zickte ich. "Fein." Kommentierte sie. "Seht ihr genau das meine ich, sie hat von heute auf morgen erfahren, dass es Werwölfe gibt, ihre beste Freundin einer ist und das Einzige worüber sie sich aufregt ist, dass man es ihr nicht früher gesagt hat." Erzählte Miles es lachend  den Anderen. Diese fingen ebenfalls an zu lachen. Mein Mund stand offen, als ich sowohl den Polizisten als auch mein mich behandelnder Arzt unter der Menge entdeckte. "Was ist denn daran so witzig? Und was starrt ihr mich alle an? Sie wussten die ganze Zeit darüber Bescheid Doktor?" Irritiert sah ich zu ihm. Er schmunzelte und ließ dabei 2 lange Eckzähne hervorscheinen. "Ich wusste nicht nur Bescheid, ich bin selbst einer. Nicht nur das. Ich bin der Alpha dieses Rudels, zudem Miles und Vanessas Vater und somit muss ich mich um die Sicherheit und Leitung kümmern. Du stellst eine Gefahr dar." Er kam zu mir und setzte sich auf den Stuhl gegenüber von mir.  Unfassbar, dass ich die Ähnlichkeit mit Miles nicht gesehen habe, abgesehen von seinen braunen Augen und den Falten ähnelte er ihm ungemein. "Eine Gefahr? Ich?" Nervös sah ich kurz zu Vanessa. Doch sie mied meinen Blick. "Ja. Niemand weiß von unserer Existenz und das sollte so bleiben. Aber jetzt weiß es eine Nichtbetroffene.." "Papa hör auf es ist doch nur Loki.." stammelte Nessi. "Schweig." Brüllte mein Doktor. Und das gesamte Haus wurde stiller als still. Seine Autorität stellte wohl niemand in Frage. "Was wollt ihr machen. Mich abschieben oder töten?" Nervös lachte ich auf. "Ich würde das gerne tun, ja." Er sah direkt in meine Augen und ich wusste, dass er es Ernst meinte. "Du hast nicht das Recht dazu sie liegt dir nicht unter Gehorsam." rief Omas beste Freundin. "Tabea auch wenn du durch dein Alter weise bist, hast du nicht das Recht meine Entscheidung anzuzweifeln." Sagte er leise aber bedrohlich.  Mein Atem beschleunigte sich und Tränen füllten meine Augen. Doch dann knallten zwei Hände stramm gegen die Tischplatte, welche sofort nachgab und kaputt auf den Boden zusammenklappte. "Es reicht.  Ich habe das Recht zu widersprechen und das war nicht abgemacht. Steh zu deinem Wort." Mit bebenden Nasenflügeln und leuchtenden Augen stand Miles neben seinem Vater und sah ihn verhasst an. Vanessa weinte. "Denk doch mal wie der zukünftige Alpha Junge. Eine Person gefährdet dein ganzes Rudel. Sie laufen zu lassen, wäre töricht." Auch der Alpha stand auf und so standen sie sich gegenüber. Aufbrausend und gefährlich.  "Wenn du sie umbringen willst, werde ich dich zuerst zu einem Duell herausfordern." Alle blickten geschockt zu Miles nach dieser Aussage. Dann warteten gespannt alle auf die Antwort des Alphas. "Nun gut sie bleibt am Leben. Doch wenn ich mitbekomme, dass sie uns verrät. Bringe ich sie eigenhändig um." Ohne auf eine Antwort abzuwarten verließ er Tabeas Küche und nach ihm die Männer.  Miles ließ die Schultern fallen und sah zu Boden. Nach und nach kamen Frauen und Männer in unterschiedlichen Altersklassen in die Küche um sich ihre Schüssel mit essen abzuholen und dabei ein Blick auf mich zu werfen. Vanessa kam zu mir geeilt und warf sich in meine Arme.  "Es tut mir so leid, wirklich.  Kann ich das irgendwie wieder gut machen? Vorausgesetzt du willst noch was mit mir zu tun haben?" Verheult sah sie auf und ich konnte nicht anders als sie wieder in den Arm zu nehmen. Tabea ging zu Miles, der immer noch starr auf den Boden schaute. Leise schien sie auf ihn einzureden. "Das hast du gut gemacht, ich weiß es ist schwer mit deinem Vater. Du wirst bald ein guter Alpha sein. Denn das was deinem Vater fehlt, Vertrauen und Geduld hast du. Du bist stärker als er und das weiß er auch." "Danke Miles." Anscheinend war es eine große Sache seinem Vater, dem Chef des Rudels, zu widersprechen. Er sah kurz zu mir. "Klar. Macht dein Schoßhündchen doch gerne." Mit diesen Worten ließ er mich mit einer irritierten Tabea und Vanessa zurück.  Er war verletzt und das konnte ich ihm nicht verübeln.

MAC TÍREWo Geschichten leben. Entdecke jetzt