Kapitel 13

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2 Wochen vergingen und ich war immer noch am Leben. Thomson war wieder völlig gesund und seit dem nächtlichen Vorfall durfte ich abends nirgends mehr hin, selbst wenn ich mir Tampons kaufen wollte ging Oma mit. Ich saß also mal wieder in meinem Zimmer und schaute mit Thomson ein Bilderbuch an. Ich müsste ihm mal ein Buch kaufen wo leichte Texte drin standen. Schließlich kannte er schon das ABC und ein paar Wörter. Da wurde ich angerufen. Vanessa. Ja sie war noch weiterhin meine beste Freundin. Ich brauchte etwas um das alles zu verdauen, doch es gelang mir ganz gut. Simon wusste von all dem nichts, doch es schien auch als würde ihm nie etwas komisches auffallen wie mir. Vanessa ging es besser, jetzt wo sie ehrlich mit mir darüber reden konnte. Mit Miles hingegen hatte ich wenig Kontakt und auch wenn ich mit ihm nicht wirklich eng befreundet war, vermisste ich ihn. Ich fühlte mich bei ihm wohl. Er ging mir aus dem Weg ganz offensichtlich. In der Pause saß er bei seinem Rudel, wie immer. Aber er verließ immer blitzschnell die Räume in denen wir gemeinsam Unterricht hatten. Wenn ich deren Haus betrat, verließ er es kurz darauf. Wenn ich ihm im Flur begegnete war ich für ihn Luft. Und mit Celine, die übrigens von einem anderen Rudel stammte, lief es scheinbar super. Find ich richtig toll! Nicht. Und diese Eifersucht konnte ich nicht verdrängen genauso wenig wie den Kuss, er ging mir so unter die Haut und mich selbst zu belügen wäre Schwachsinn. Jedenfalls war Alles was zwischen uns war, wenn man das so sagen mag, vorbei. Außer vielleicht die Träume die ich von ihm hatte, aber das war eher traurig. Ich riss mich selbst aus meinen Gedanken und rief Vanessa zurück. "Hi Loki hör mal, ich hab mich ja schon damit abgefunden, dass du nicht mehr abends raus darfst bis an dein Lebensende. Aaaaaber heute Abend ist ja Late-Night-Shopping und ich werde nächste Woche 21. Ein Grund zu feiern und sich ein schönes Outfit zu besorgen. Tabea und ich sind schon auf dem Weg zu dir. Sie bekommt bestimmt deine Oma überredet. Also genau genommen sind wir jetzt auf deiner Einfahrt. Also komm schon mal runter." Ohne auf eine Antwort abzuwarten legte sie auf. Das war ja typisch. Aber komischer Weise hatte ich Lust mit shoppen zu gehen. "Thomson Tabea ist unten sollen wir runter gehen und ihr Hallo sagen?" Fragte ich ihn. "Ja aber nur wenn ich auf deinen Rücken darf." Rief er lachend. Daraufhin sprang er auf mich und so liefen wir die 2 Etagen runter. Lachend kamen wir im Flur zum stehen. Tabea,Vanessa und Miles standen im Eingangbereich und begrüßten meine Oma. "Hallo Miles. Schau mal Loki ist meine Ziege." Miles sah freudig zu meinem kleinen Bruder. "Ohja eine wahrhaftige Ziege ich seh's. Ist sie denn auch so launisch wie bei mir?" Böse sah ich ihn an, doch er beachtete mich gar nicht. "Ja, aber man muss einfach härter mit ihr umgehen und ihr zeigen wer der Chef ist." Stellte Thomson nichtsahnend klar und klopfte auf meinen Kopf. Schelmisch schaute Miles zu mir. "Dann kaufe ich mir doch besser eine Ziege die zahm ist. Das ist weniger Arbeit." Mit offenem Mund stand ich nun da. "Wisst ihr was, das ist der Ziege zu blöd." Ich setzte Thomson vor mir ab. "Weißt du Thomson deine Ziege ist dennoch besser als Miles seine. Sie kann zwar nicht ihre Beine um 180° verdrehen wie Miles Ziege Celine, dafür hat hat deine aber einen wesentlich höheren IQ." Das schien Thomson leider nicht zu verstehen, aber an den es eigentlich gerichtet war durchaus. Miles fing an zu lachen und ich verschwand zu den anderen die mittlerweile in der Küche waren. "Trina sie weiß es." Hörte ich gerade Tabea sagen. Meine Oma setzte sich hin und hielt die Hand vor den Mund. "Ich wollte sie doch nicht mit dem Wissen erziehen. Und ihre Eltern wollten das auch nicht." Traurig sah sie auf ihre Hände. Ich wusste sofort worum es ging. "Du weißt darüber Bescheid? Und Mama und Papa auch?" Irritiert sah ich zu ihr. Doch sie antwortete nicht. "Ja Sie weiß, dass wir Werwölfe sind. Wir erzählten uns Alles, schon von Kindesalter an." Dankbar sah meine Oma hoch zu Trina. Moment mal, warum dankbar? "Gut dann geht ihr mal die Kleider besorgen. Tabea und ich haben viel zu bereden. Ihr habt ja Miles dabei." Meine Oma scheuchte uns förmlich aus der Haustür. Als wir dann auf der Veranda vor verschlossener Tür standen sah ich zu Nessi. "Das war komisch oder?" "Ohja." Stimmte sie zu. Damit beließen wir es. Miles hatte einen schwarzen BMW. Ein wirklich schönes Auto. Während der ganzen Fahrt starrte Miles stur über dem Lenkrad raus und sagte nichts. Zunächst fuhren wir kurz zum Schuhgeschäft ins Zentrum. "Wartet kurz. Die Schuhe hab ich schon raus gesucht. Ich hatte nur kein Geld dabei." Ich nickte. Doch sobald die Tür zu fiel hatte ich es bereut. Durch den Rückspiegel wurde ich von 2 grauen Augen beobachtet. "Bereust du es mich vor deinem Vater beschützt zu haben?" Ich hab nicht nachgedacht, da waren die Worte schon draußen. Seine Augenbrauen schnellten nach oben. "Denkst du ernsthaft ich würde es bereuen, dass ich verhindern konnte, dass du getötet wirst?" Achselzuckend saß ich da und sah ihm durch den Spiegel an. Er schnallte sich ab und drehte sich um. "Nein ich bereue es mit Sicherheit nicht." "Warum bist du dann so abweisend mir gegenüber?" Fragte ich unsicher. Er fuhr sich mit beiden Händen durchs Gesicht. "Weil du mich interessierst." Kam gedämpft durch seine Hände hindurch. "Was?" Fragte ich ungläubig. "Du läufst doch nur noch mit Celine rum. Seit Wochen. Und hältst dich von mir fern!" Mit geballten Händen schlug er auf das Armaturenbrett. "Ja weil das von mir erwartet wird. Mein Vater hat Recht, ich muss mehr Denken wie ein Alpha. Weil das werde ich sehr bald sein. Und du stellst in der ganzen Sache das Problem dar." Wütend über die Aussage funkelte ich ihn böse an. "Ich bin aber nicht dein Problem, weil ich mich euch nicht in den Weg stellen werde." Entgegnete ich schnippisch. "Deine Anwesenheit reicht schon und ich kann mich auf nichts anderes mehr konzentrieren. Das macht mich noch wahnsinnig." Die Tür wurde aufgezogen und eine strahlende Vanessa ließ sich wieder auf den Beifahrersitz sinken. Meine Gedanken waren noch bei der Aussage von Miles, doch so wie es schien hat er mit dem Thema abgeschlossen, sobald seine Schwester ins Auto stieg. "Schaut euch diese tollen Schuhe an." Triumphierend hielt sie pinke High Heels in die Höhe.

MAC TÍREWo Geschichten leben. Entdecke jetzt