Kapitel 36

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Miles

2 Stunden sind seit Sezers Hilferuf vergangen.  2 ganze Stunden rannten wir wie gehetzte Tiere durch den Wald um zurück zu unserem Rudel zu gelangen. Wir wussten nicht was genau los war, aber Sezers Hilferuf war Markerschütternd, weshalb wir davon ausgehen konnten, dass es etwas schlimmes sein musste. Mein Trupp war Richtung Westen unterwegs, seit 10 km, konnten wir wieder mit den Gruppen die Richtung Norden und Süden gelaufen sind kommunizieren. Viele Stimmen drangen in meinen Kopf, von anderen Kriegern. Fragen die ich ihnen nicht beantworten konnte, da ich genau so wenig wusste. Es war dumm nur 5 Krieger bei einem Rudel von 150 Werwölfen zurück zu lassen. Nur 5!! Im Nachhinein ist man immer schlauer. Schuldgefühle halfen mir jetzt auch nicht weiter. Seit 2 km hörte ich wieder den Trupp aus dem Osten. Wieder die selben Fragen, welche an mich gerichtet waren.  Ich kann euch nicht sagen, was vorgefallen ist. Wenn wir in einer Minute da sind, seid auf der Hut. Achtet aufeinander. Löst am besten eure Truppformation auf, wenn wir viele Angreifer haben.  Bleibt jedoch nicht allein. Denkt an meine Grundregeln, die ich euch die letzten Wochen schon gepredigt habe. Auf einmal war komplette Stille. Niemand schien noch mit irgendwem zu reden und alle ließen sich meine Worte durch ihren Kopf sacken. Was meinst du was da uns erwarten wird Miles? Steven, der den Osttrupp anführte fragte ruhig nach.  Du wirst es bald riechen können. Egal was da auf uns lauert.  Vampire haben auf jedenfall ihre Finger im Spiel. Ich rieche sie schon. Unwohlsein verbreitete sich in meinem gesamten Körper aus. Unwohlsein und Wut.  Die ersten Häuser und die Waldlichtung waren endlich zu sehen. Wir kommen haltet durch! Rief ich. Andere taten es mir nach. Vor mir breitete sich in der Dorfmitte ein einziges Schlachtfeld aus.  Leichen lagen auf dem Boden. Ich sah erst gar nicht zu den Gesichtern, den Schmerz sollte ich mir für später aufheben. Schätzungsweise waren um die 30 -40 Vampire zu sehen. Nun seid ihr in der Unterzahl! Auf geht's Krieger. Ich schnappte mir den erst besten Vampir der sich dummerweise ausgerechnet mir in den Weg stellen wollte und zerfetzte ihn binnen Sekunden ohne Anstrengung. So verlief es mit den nächsten Beiden auch. Alles was mich antrieb war meine Wut. Ryan wurde angefallen und jaulte schmerzerfüllt auf. Ich machte einen Satz über den zweiten Vampir,welchen ich mit meinen Hinterbeinen wegtrat und ließ mich auf den Vampir fallen, der Ryan schwer verletzte. Ryan hatte ihm schon gut zugesetzt, weshalb ich auch bei diesem eigentlich nicht lang brauchte. Um die 15 Vampire hatten meine Krieger in so kurzer Zeit erledigt. Bloßes Gemetzel herrschte vor mir. Laut war es allemal. Doch da hörte ich etwas was mein Herz schneller schlagen ließ. Ein zarter Herzschlag hörte ich aus der ganzen Geräuschkulisse heraus. Loki. Sie war hier. Noch stand ich bei Ryan und Verteidigte ihn bis er sich aufrichten konnte vor den Vampiren. Doch mein Blick glitt schon durch die Menge. Sie war schwer zu übersehen. Ihre weiße Aura war leicht ergraut. Und ihre Flügel strahlten nur vor Schönheit. Sie stand da wie eine geborene Kämpferin und ich empfand  puren Stolz. Dann sah ich das Blut und ihren verletzten Arm. Und dann die 12 Vampire die um sie herum standen. Mein Beschützerinstinkt nahm von mir Besitz ein und ich schwörte mir, ich würde jeden Vampiren eigenhändig umbringen, der sie nur berühren würde. Ich wollte zu ihr laufen, jedoch konnte ich Ryan nicht allein lassen. Steven kam zu uns gerannt.  Der Beta hatte meinen Gefühlsausbruch offensichtlich bemerkt. Lass dich nicht von deinen Gefühlen leiten Miles, deine Worte.
Ich blickte in seine treuen Augen und wusste, dass er es nur gut meinte. Die Vampire sind wegen den Engeln hier, das Ganze hier war ein Boykott. Und wir dienen den Engeln. Ich muss ihr helfen. Ryan versuchte aufzustehen.  Ließ sich aber wieder fallen. Ich weiß. Du sollst auch hin gehen und ihr helfen. Aber bleib rational. Kurzerhand erledigte er einen Vampiren, welcher sich von hinten an mich anschlich. Er hatte Recht. Ich blieb besser auf Abstand und hielt Ausschau nach ihr. Du hast Recht Steven. Lauf du hin und hilf ihr. Ich schaffe Ryan hier weg. Danach komme ich sofort wieder. Seine Ohren stellten sich gerade, als würde er sich fragen ob er sich verhört hätte. Okay Miles. Er wollte gerade los sprinten, als ich ein Schritt auf ihn zu machte.  Pass bitte auf sie auf sie ist... Steven Unterbrach mich. Ein Engel ich weiß.  Er wollte wieder los. Ja ein Engel und... Meine Mate Steven. Also.. Mit einem undefinierbaren Blick starrte er mich an. Fuck. .. Ja ich pass auf. Und schon war er davon. Während dessen verwandelte sich Ryan zurück in seine Menschengestalt.  Er hievte sich auf meinen Rücken und sackte darauf zusammen. Scheiße ihm geht's verdammt schlecht. Halt durch Ryan. Nur ein Stöhnen bekam ich als Antwort.  Ohne länger zu warten lief ich, so schnell es mit Ryan auf dem Rücken ging, Richtung Tabeas Haus. Dort stand sie und ruhte auf dem Boden. Bei Notfallsituationen hatten wir abgemacht, dass sie in ihrem Haus auf die Kinder aufpasst, die man ihr brachte. Ich ließ Ryan auf den Küchenboden runtergleiten. Tabea hilf ihm bitte. Schnell verschwand sie im Nebenzimmer und kam zurück als die alte Frau die man kannte und hatte ein langes Nachthemd an. "Ohje Ryan.  Mein Schatz.  Ich bin ja da.." Keine Zeit zu verlieren. Schnellen Schrittes befand ich mich wieder draußen in der Dorfmitte. "Miles hilf mir." Hinter mir am Rand des Geschehens befand sich Trina. Mit zwei großen Schritten befand ich mich bei mir und beugte mich zu ihr. "Ich hab ein paar Zeichen  an die Häuser mit Engelsblut gezeichnet. Jetzt muss ich in die Mitte.  Bringst du mich hin ohne, dass ich mich verletze?" Ich nickte sofort.  Trina war zwar eine alte Frau, hatte aber verdammt viel im Köpfchen. Sie wollte einen Engelsspruch erheben. Wir würden zwar auch ohne fertig werden, aber so wahrscheinlich mit weniger Verletzten und Toten. Langsam kämpften wir uns einen Weg voran. Ich sah ständig zu Steven und Loki, welche mitlerweile Rücken an Rücken kämpften. Ihre Aura war jedoch immer schwerer erkennbar irgendwas stimmte da nicht. Trina was ist mit Lokis Aura. Ich merke das es ihr schlecht geht und das macht mich wahnsinnig. Langsam strich sie mir über meinen Rücken, hielt sich dann krampfhaft fest als ich über einen Vampir hinweg sprang und beugte sich dann vor. "Meine Enkelin hat noch nicht all zu lang ihre Engelskraft. Wenn Sie noch länger kämpft, hält ihr Körper ihrer starken Engelsseele nicht mehr stand und dann wird sie sterben. Dieser Prozess wird leider beschleunigt, da sie sich aus einem negativen Gedanken ihre Kraft schöpft.  Ich habe versucht es ihr irgendwie auszureden, aber sie hatte sofort abgeblockt. Bitte beeil dich." Ich stauchelte kurz. Und dann rannte ich so schnell wie ich konnte zur Mitte des Dorfes.  Ich konnte sie nicht verlieren. Warum ist diese Frau auch immer so stur! Ein jeden rannte ich um. Nur mit dem einen Gedanken angespornt: Loki
Und dann kamen wir an.  Sofort sprang Tabea, ziemlich jugendlich für ihr Alter, von mir ab, faltete ihre Hände, schloss die Augen und sprach ganz leise. Blut quoll an ihren Händen hervor und lief ihren Arm herunter. Und als der erste Tropfen den Boden erreichte, traute ich meinen eigenen Augen nicht. Was geschieht hier?

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jun 11, 2018 ⏰

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MAC TÍREWo Geschichten leben. Entdecke jetzt