-Sam-
Ich saß mal wieder in Jans Zimmer - alleine. Wie denn auch sonst? Ich war doch so oder so alleine, egal wer ich war! Ob ich Sam war oder Jan, allein war ich immer.
Jan saß wahrscheinlich oben auf der Couch, machte, was Jans eben so machten. Wo Andre und Cengiz waren, wusste ich nicht.
Ich saß da also. Meine Arme um meine Beine, die mir immer noch so fremd waren, geschlungen, vollkommen still in der Ecke sitzend.
Plötzlich vernahm mein Ohr ein lautes, schrilles Klingeln. Die Tür? Das Telefon? Ich wusste es nicht.
Dennoch war es meine Aufgabe - als Jan - nachzuschauen, was es denn nun war.
Also verließ ich Jans Zimmer und tendierte eher zu der Überlegung, dass es die Tür gewesen war, da sich das Klingeln nicht regelmäßig wiederholte.
Ich schlurfte zur Gegensprechanlage, dachte nicht nach und drückte einfach den Türöffner für unten. Sollte derjenige doch reinkommen, es konnte doch nichts schlimmeres passieren, als schon passiert war, oder?
Ich hörte hallende, schnelle Schritte im Treppenhaus, als hätte es der Jemand, der geklingelt hatte, verdammt eilig.
Hm, okee…vielleicht hätte ich mal lieber vorher an der Gegensprechanlage fragen sollen, wer denn da überhaupt war. Ich meine, Jan, Cengiz und Andre waren YouTuber…da könnte auch ein verrückter Fan kommen können. Ich wusste ja noch nicht, wozu diese verrückten Fangirls alles imstande waren!
‚Sehr gut, Sam! Mach weiter so und Jan ist bald tot.‘ knurrte mein Gewissen mich bissig an.
Man, das sollte mal sein Maul halten! Es half mir gerade nicht wirklich weiter!
Na gut, das nächste Mal dachte ich eben etwas mehr nach und handelte dann erst.
Trotzdem wollte ich nachschauen, wer dort die Treppen so stürmisch hochgerast kam.
Ich öffnete die Wohnungstür einen Spalt und wagte vorsichtig einen Blick ins triste Treppenhaus.
Erst sah ich niemanden, hörte nur die panischen Schritte.
Doch dann wünschte ich mir, niemals die Tür aufgemacht zu haben, niemals diese Person hinein gelassen zu haben, niemals nachgeschaut zu haben.
Mein Atem stockte sofort. Mir wurde extrem heiß.
‚Nein! Nicht jetzt! Bitte, ich hatte schon genug Probleme!‘ Jammerte ich innerlich. Ich spielte wirklich mit dem Gedanken, die Tür einfach wieder zu zuknallen um ihr nicht einmal die Chance zu geben, mich überhaupt zu sehen.
Weswegen war sie überhaupt hier? Woher wusste sie, wo Jan wohnte? Ich hatte ihr gegenüber niemals etwas wegen seiner Adresse erwähnt - und Jan auch nicht.
Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Ich stand einfach, wie eingefroren da.
Was zum Teufel machte meine Mutter hier?
„Samantha!“ schrie sie durchs ganze, hellhörige Treppenhaus, als sie mich erblickte. Ihre Schritte vergrößerten sich sofort und in Null Komma nichts stand sie auch schon vor mir und schlang ihre Arme so fest um mich, dass ich fast keine Luft mehr bekam. Ihre Berührung war vertraut und warm, aber seltsam. Ihren Kopf lehnte sie an mich, ihre Arme schienen mich nie wieder loslassen zu wollen. Sie drückte mich so fest an sie, dass ich nicht wusste, was ich machen sollte.
„Oh Sam, mein Schatz!“
Ich stand einfach wie versteinert dort, verstand die ganze Situation nicht. In meinem Kopf ratterte es wie verrückt.
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Ach wie gut, dass niemand weiß... (Apecrime FF)
FanfictionWie ist es, wenn du, dir unbekannte, YouTuber beim Dom siehst und deine Fangirl-Freundinnen dich mit zu ihnen schleppen? Wie ist es, wenn du dich mit dem Einen super gut verstehst? Er unheimlich gut aussieht und dabei noch extrem sympathisch ist? Wi...