19. Kapitel

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-Sam-

„Was ist passiert?“ fragte mich Jan und setzte sich auf sein Bett.

Ich schlang die Arme um meinen zitternden Körper. Der Alptraum hatte mich wirklich fertig gemacht. Vor allem fragte ich mich, ob das alles wirklich werden könnte? Würde Cengiz wirklich so sauer werden? Würde Andre wirklich so ausflippen? Sah Sarah wirklich so aus, wie sie es in meinem Traum tat? Würde sie mir dann auch beistehen?

Ich schüttelte meinen kranken Kopf.

„Ich hab was Schlechtes geträumt.“ murmelte ich und merkte, wie meine Stimme im Hals rasselte.

„Ich weiß. Aber was?“ fragte Jan und sah mir genau in die Augen.

Ich wischte mir die Nässe aus dem Gesicht. Die Wassertropfen, die an meinem vermeintlichen Augenbrauen, kurzen Haaren und an meinem vermeintlichen Bart hängen geblieben waren und immer wieder über mein glühendes Gesicht rannen und von meinem Kinn tropften.

Ich wollte mich nicht wieder an den Traum erinnern! Ich wollte ihn einfach vergessen!

Aber erst einmal erzählte ich ihm von dem ersten Teil meines Traumes - den mit meiner Mutter.

Der war echt extrem verwirrend gewesen. Vor allem war bei der ganzen Sache nicht klar, woher meine Mutter das mit Jan und mir gewusst hatte. Und woher Sarah, Cengiz und Andre es erfahren hatten.

Was mich dann wieder auf den Traum von Andre und Cengiz brachte.

Plötzlich verfiel alles kurz in vollkommender Schwärze und es schien, als würde ich einen Blackout haben.

Man, ganz ruhig Sam! Es war nur ein Traum. Ein ganz normaler Traum.

Okay, normal vielleicht nicht. Aber eben nur ein Traum!

Ich schüttelte den Kopf.

Es war nur ein beschissener Traum, okay? Alles ist gut! Du hast doch gesehen, wie Andre sich um dich gekümmert hat! Der würde dich doch nie schlagen!

Da hatte mein Unterbewusstsein wohl Recht. Er würde mich nie zusammenschlagen!

Auf einmal merkte ich, wie sich Jans Hände sich an meine Arme verirrt hatten.

Er hatte sich neben mich gesetzt und lehnte mich gerade an sich.

Und seine Berührung beruhigten mich. Sie machte mir klar, wie sehr mich mein Unterbewusstsein mich gerade auslachte, dass ich so fertig war wegen nur einem Traum!

„Es hat mit Andre zu tun, oder? Du hast ihn so seltsam angeschaut.“ murmelte Jan mir zu.

Ich nickte schweigend, wusste gar nicht, ob er das überhaupt mitbekam.

„Er wusste es auch und Cengiz auch. Die sind mega sauer geworden und haben dich sogar schon auf die Straße gesetzt. Was sie sonst noch mit dir gemacht haben, weiß ich nicht. Aber Andre wollte mich auch rausschmeißen. Und als ich das alles nicht so gecheckt hab, hat er mich an eine Wand gedrückt und mich zusammengeschlagen.“

Ich schluckte.

Ich hätte nie gedacht, dass mir das so schnell über die Lippen kommen würde. Wahrscheinlich wollte ich es nur los werden, es dann verdrängen.

Jan schien anscheinend gemerkt zu haben, wie ich bei meinen Worten gerade Gänsehaut bekommen habe. Denn er strich mit der Hand einmal über meinen Arm, den er nur allzu gut kannte.

Wie nahm er es gerade auf, dass Andre und Cengiz auch ihn herausgeworfen hatten?

Wie nahm er es generell auf, dass Andre mich in meinem Traum verdroschen hatte?

Ich wusste es nicht.

Ich wusste auch nicht, was gerade durch seinen Kopf ging. Wir saßen beide gerade einfach nur schweigend auf Jans Bett. Er starrte auf unsere Beine und ich schaute durch den ganzen Raum; mal auf unsere Füße, mal auf Jan, mal auf seine Hände, mal an die Wand, wo mich Andre gegen gedrückt hatte, mal auf die Tür, aus der er gegangen war.

Meine Haut kribbelte plötzlich.

Vor meinem inneren Auge sah ich Andre, wie er besorgt über mir hing, mich rüttelte und versuchte meine Arme und Beine gleichzeitig im Schacht zu halten. Wie er versucht hatte, sich zu schützen, aber auch mich. Wie er mich angebrüllt hatte, dass alles gut werden würde. Wie er sich am Ende noch einmal vergewissert hatte, ob wirklich alles okee war. Auch wenn es das nicht war.

Plötzlich hatte ich das Bedürfnis ihm alles zu erzählen. Ich wollte ihm einfach vertrauen, wollte ihn nicht mit Lügen verletzten - obwohl ich ihn ja noch nicht einmal so lange kannte!

Ich hörte Jan neben mir laut ausatmen.

„Jan?“ Ich drehte mich etwas, legte mein Bein auf mein anderes, obwohl das nicht so gut klappte, wie bei mir früher, durch Jans tiefsitzender Hose.

Und die Erinnerungen an den Traum waren auf einmal in die letzte Ecke meines Hirns geschoben. Das Betrauen in Andre war größer als die unbegründete Angst.

„Hm?“ Jan sah mich neugierig an. In seinem Blick konnte man sehen, wie es in seinem Kopf gerattert hatte, dass er über meine Traum nachgedacht hatte.

„Wir müssen es Andre erzählen.“

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Ich kann bis Mittwoch leider nichts hochladen...ich bin auf dem Festland und habe kein Internet auf dem Laptop - da wo die Kapitel gespeichert sind :(

D.h. antworten und kommentieren usw kann ich, aber eben nicht hochladen :/

Aber dafür kommt Mittwoch dad nächste Kapitel :)

Schönes Wochenende, euch allen! :*

Ach wie gut, dass niemand weiß... (Apecrime FF)Where stories live. Discover now