53. Kapitel

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-Anne-

Ich war mit Jan in die Stadt gegangen und hatte noch weiter mit ihm geredet.

Es war schön wieder mit meinem Bruder zu reden, auch wenn mich diese ganze ‚Sam-Jan' Sache extrem störte.

Ich wusste nicht mal, wie mein Kopf das so einfach hinnahm! Denn eigentlich kam ich mit der ganzen Situation nicht klar.

Aber immer wenn ich Jan ansah, schien mein Hinterkopf Sams Erscheinungsbild in Jans umzuwandeln.

Nachdem wir milchshakeschlürfend zurück zur WG liefen, merkte ich, wie Jan auf einmal langsamer lief.

Ich schaute zurück zu ihm.

„Was ist?"

Jan sah mich an. „Nichts, nichts!" Er versuchte wieder mit mir Schritt zu halten.

Aber dieses ‚Nichts, nichts' war mir zu schnell gesagt.

„Hatten wir das nicht gerade geklärt, dass wir uns alles sagen können?"

Mein Bruder seufzte.

„Mir ist gerade irgendwie extrem schlecht. Ich weiß auch nicht..."

„Wegen dem Milchshake oder was?" fragte ich ihn.

„Hm...denk' nicht. Ich glaub' nicht, dass Michshakes auch Schmerzen in den Beinen verursachen!"

„Was? Schmerzen in den Beinen?" Ich sah wieder zurück zu Jan, der wieder etwas zurückfiel.

„Ja, ist nicht so schlimm. Komm, wir sind ja auch schon fast Zuhause... Da leg' ich mich einfach mal hin oder so."

„Hm...okay." machte ich nur.

Wir bogen in die letzte Straße ein und ich begann zu überlegen, ob ich mir jetzt Sorgen machen sollte oder nicht. Ich meine, Jan war früher echt oft krank gewesen, aber das ihm schlecht war und er Schmerzen hatte, war mir noch nicht bewusst gewesen.

Natürlich hatten wir keinen Schlüssel dabei und so mussten wir zuhause klingeln.

„Hallo?" kam Andres Stimme aus der Gegensprechanlage.

„Hey Andre! Ich bin's! Jan und ich haben keinen Schlüssel mitgenommen, kannste uns aufmachen?" sagte ich in das mikrophonartige Ding neben der Tür.

„Jan liegt doch in seinem Bett?!" kam es von oben.

„Ja, ich meine auch Sam!" verbesserte ich mich peinlich berührt. Jetzt war's mir auch noch selber passiert! Aber zum Glück war Andre jetzt nicht so auf dem Entdeckungstrip.

„Ja, warte." Andre legte auf.

„Ist doch gar nicht so leicht, oder?" Jan grinste ich breit an. Aber trotz seines Grinsens, sah ich, dass er versuchte sein Gesicht nicht zu verziehen. Hatte er solche Schmerzen?

„Jaja, du hast ja recht." seufzte ich und drückte die Tür auf, als sie surrte.

Den Weg hoch zur Wohnung schwiegen wir beide. Aber ich glaube, Jan schwieg nur, weil es ihm echt nicht gut ging. Immer, wenn ich einen Blick nach hinten zu ihm warf, sah er blasser aus.

Oben an der Tür erwartete Andre uns schon. Anscheinend waren sie fertig mit dem Let's Draw Dreh.

„Hi, wie war's in...- Sam, alles okay?" Andre sah sofort sorgend zu Jan.

„Ja...nur etwas schlecht....alles gut."

„Willst du dich hinlegen? Du siehst echt richtig scheiße aus!"

Jan lächelte gequält. „Na danke."

„Komm, du kannst dich in meinem Zimmer hinlegen...ich stör' dich auch nicht!" Andre nahm Jans Hand und zog ihn langsam zu seinem Zimmer. Ich war schon erst etwas verärgert, dass Andre mich hier so stehen hatte lassen, aber dann hörte ich seine Stimme noch rufen: „Die Anderen sitzen mit Eis oben. Steht in der Küche, kannst dir auch was nehmen!"

Ach wie gut, dass niemand weiß... (Apecrime FF)Where stories live. Discover now