41. Kapitel

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-Jan-

Ich konnte das nicht!

Ich konnte doch nicht meiner eigenen Schwester ins Gesicht lügen.

Außerdem hatte ich kein Bock, jede einzelne Information über sie noch einmal zu hören - ich wusste doch schon so viel!

Allein, als sie mit mir über's Studieren geredet hatte, hatte ich schon keinen Nerv mehr gehabt. Ich wusste, dass sie Lehramt studierte, ich wusste, in welchem Semester sie war, ich wusste, welchen Dozenten sie hasste und welchen sie mochte.

Aber als sie dann fragte, was für ein Studium ‚ich' - also Sam - hatte und wie es denn lief, wurde mir schon extrem heiß. Ich hatte überhaupt keine Ahnung, was Sam bei ihrem Studium machen musste. Ich wusste nicht mal, in welchem Semester sie sich befand!

Also improvisierte ich und sponn ihr einfach irgendwas vor.

„Und wie kam es, dass du dich jetzt hier eingenistest hast?" Anne lächelte mich an.

Ich schaute mich suchend um.

Aber hier an der Küche, wo sie sich einen Kaffee gemacht hatte, lief natürlich niemand zufällig vorbei, der mir helfen konnte. Wir saßen alleine hier.

Und ich hatte keinen blassen Schimmer, was ich jetzt antworten sollte.

Sam schlief ja hier, weil alle dachten, sie sei ich. Und ich schlief hier, weil ich keine Ahnung von ihrem Alltag bei ihr Zuhause hatte und weil ich Sam mit den beiden Affen hier nicht alleine lassen konnte!

Aber das konnte ich Anne ja wohl kaum sagen!

„Tja also..."

„Hey Anne, was machst du denn schon hier?"

Gott sei Dank! schrie mein Unterbewusstsein, als ich Andres Stimme vernahm.

Ich drehte mich um und sah Andre an, als er in die Küche kam.

„Hey Andre! Der Zug kam früher. Also war ich nicht um halb drei in Köln, sondern um viertel nach elf." antwortete meine Schwester.

Mein Kopf schwenkte automatisch zu ihr.

„Was? Er wusste, dass du kommst?"

„Ja, ist das ein Problem?"

Ich biss mir auf die Zunge und suchte vergebens nach einer Antwort. Ich war immer wieder kurz davor zu antworten, aber dann verwarf ich den Versuch wieder und suchte nach einer anderen Antwort. Ich wusste nicht, was ich jetzt darauf sagen sollte.

„Ich wusste ja auch nicht, dass du hier pennst." Sie zwinkerte mir zu.

„Haha ... äh ja." Ich versuchte mein Lachen real klingen zu lassen.

„Über was habt ihr gerade geschnackt?" Andre setzte sich zu uns an den Tisch.

„Wie es kam, dass sie sich hier eingenistet hatte." wiederholte Anne.

„Ach, war das nicht wegen deinem Scheiß Exfreund?" Andre zeigte mit dem Finger auf mich.

Man war ich gerade froh, dass sich Andre zu uns dazugesellt hatte! Denn ich hätte nicht mehr gewusst, was Sams und mein Vorwand war, dass ich hier nun schlief.

„Ja, genau. Der hat mich aus der Wohnung geworfen und ja....jetzt bin ich hier!" Ich versuchte meine Schwester anzulächeln - aber ich glaube, das gelang mir nicht wirklich.

„Wieso bist du nicht einfach bei deinen Eltern untergekommen?"

„Tja...ähm...Jan hat mich auf dem Weg gefunden und hat mir angeboten, hier unterzukommen."

„Du...Sam?"

Mein Blick huschte zu Andre neben mir.

„Willst du eigentlich heute mit zum Dreh?"

„Ähm ja...klar..." stotterte ich, etwas überrumpelt von dem plötzlichen Themenwechsel.

„Willst du auch mit, Anne? Wir wollen nämlich gleich los."

„Och ne du..ich bleib mal hier. Ich bin noch etwas erschöpft von der Zugfahrt." Antwortete Anne und ich war so erleichtert, dass sie hier blieb!

„Wie du meinst. Ich wollte euch eigentlich auch nur kurz Bescheid geben." Andre stand auf und begab sich zur Tür. „Kommst du denn gleich, Sam?"

„Ja, ich komme gleich."

Als Andre aus dem Raum war, beugte sich meine Schwester über den Tisch und raunte mir zu:

„Läuft da eigentlich was zwischen dir und Andre?"

Ich zuckte leicht zurück.

Ich hätte wirklich nie auch nur ansatzweise gedacht, dass ich mal ein so derartiges Gespräch mit meiner Schwester haben würde. Niemals.

„Ehm...eigentlich nicht. Nein." antwortete ich ihr.

Nein niemals! Zwischen Andre und mir? Nicht mal im Traum!

„Sam?" hörte ich meine eigene Stimme aus dem Flur. Was nur hieß, dass Sam mich rief, weil wir los wollten.

„Naja, wir sehen uns nachher. Bis dann, Anne!" Ich lächelte ihr zu.

„Bis dann, viel Spaß!"

Mit nur einem „Danke" lief ich aus der Küche.

Man, dieser Moment war ja echt mehr als unangenehm gewesen.

Und heute Abend sollte es noch unangenehmer werden!

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Okee...dieses Kapitel ist jetzt nicht sooo gut, aber nächstes wird besser :)

(γεγ 😁💕) <- hab ich von Hannah aka Hannah51101 'gelernt' :3 hihi danke ^^

Frohe Ostern euch <3 🐣

Ach wie gut, dass niemand weiß... (Apecrime FF)Where stories live. Discover now