62. Kapitel

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-Jan-

„Jan?"

Wer auch immer da versuchte, mich zu wecken, sollte am besten noch leiser flüstern, damit ich auch ja nichts mitbekam.

„Jan, wach auf!"

Es war ein leichtes Spiel, mich einfach auf die Seite zu drehen und so zu tun, als würde ich denjenigen oder diejenige nicht hören.

Obwohl, es konnte ja nur Sam oder Anne oder Sarah sein... aber darauf kam mein Hirn in diesem Moment gar nicht.

Ich spürte, wie ich meine Augen zusammenkniff, obwohl ich es gar nicht selber tat. Und obwohl ich lag, schien sich alles um mich zu drehen. Es fühlte sich an, als würde ich langsam aber sicher auf die Seite kippen. Es war vielleicht doch gar nicht so eine gute Idee gewesen, mir gestern noch eine Alkoholbombe nach der Anderen rein zu pfeifen. Aber ich hatte keine andere Wahl gehabt. Ich war einfach so fertig gewesen, dass ich etwas brauchte, um mich abzulenken. Das Andre gestern rausgehauen hatte, dass Sam und er rumgemacht hätten, hatte mich niedergeschlagen. Sam hatte gesagt, dass es nur ein Kuss gewesen war - aber nicht, dass sie rumgemacht hatten. Und das hatte ich ihr auch noch abgekauft! Wie dumm war ich denn?

Also hatte ich mir einen Drink nach dem Anderen bestellt und musste im Nachhinein von Sam nach Hause gebracht werden. Obwohl sie selber schon fertig war von dem Alkohol, den sie sich rein gepfiffen hatte.

„Jetzt wach auf man!" Jetzt war die Stimme lauter und ich konnte sie auch identifizieren: Es war Anne.

Und jetzt hatte sie mich auch schon so weit aufgeweckt, dass ich erfassen konnte, dass sie die ganze Zeit geflüstert hatte, damit niemand meinen Namen mitbekam.

„Nein, lass mich noch ein bisschen schlafen...!" versuchte ich zu sagen, aber ich glaube, es war nur als unverständliches Gemurmel zu hören.

Ich merkte, wie sie mich an meinem Arm packte und mich ruckartig umdrehte. Aber ich kniff die Augen krampfhaft zusammen, um mich gegen den Reflex zu wehren, sie zu öffnen. Eine kleine Hoffnung, dass sie mich in Ruhe weiter schlafen ließ, bestand immer noch.

„Jan!" zischte sie mich an.

„Nein..." murmelte ich.

„Jetzt steh auf! Wir müssen ins Krankenhaus!"

Meine Ohren schmerzten und Annes Stimme hallte immer wider und wider in meinem Kopf, was mir unheimlich Kopfschmerzen bereitete. Ich war so fertig, dass ich erst nicht mal nachfragte, wieso wir denn ins Krankenhaus mussten.

Ich spürte, wie sie mich an meinem Arm hoch zog und mich aus dem Bett hievte.

„Anne...nein!" maulte ich und ließ mich unwillkürlich auf sie fallen. Aber sie hielt mein Gewicht stand, was früher nicht so leicht für sie gewesen wäre.

„Wenigstens ein Gutes hat dein und Sams Chaos: Es ist einfacher dich mit zu ziehen."

Toll, das war aber auch nur ein Vorteil für sie - nicht für mich.

Anne zog mich aus meinem Zimmer, da ich mich in mein Zimmer gelegt hatte, wie ich merkte, als ich meine Augen öffnete. Die Chance, dass sie mich doch noch schlafen ließ, war vergeben.

Ich blickte ganz langsam an mir herunter. Meine Sachen von gestern hatte ich auch noch an. Ich hatte mich mit meinen Sachen schlafen gelegt.

Naja, besser so, als dass ich mich noch umziehen hätte müssen.

„Jan, wir müssen jetzt echt los! Also reiß dich mal zusammen!" zischte mich Anne an.

Ich stöhnte.

Ach wie gut, dass niemand weiß... (Apecrime FF)Where stories live. Discover now