Poesie: Black Depression

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Eine schwarze Wolke hängt über meinem Kopf und es schüttet. Es ist meine eigene, ganz persönliche Gewitterwolke.

Sie folgt mir überall hin. Selbst in Gebäude.

Der Regen durchnässt meine Kleidung, bis sie an meiner Haut klebt. Eklig feucht und kalt legt sie sich um mich.

Ich friere, klappere mit den Zähnen und versuche meine Arme mit meinen zitternden Händen warm zu rubbeln. Es gelingt mir nicht.

Das Wasser läuft mir weiter am Körper hinunter und sammelt sich in meinen Schuhen.

Jetzt schwappt bei jedem Schritt, den ich gehe, das lauwarme Wasser gegen meine Knöchel. Meine Stimmung ist genauso eisig wie mein Körper. Immer.

Ich bin die mit der Gewitterwolke.

Aber andere können meine Wolke nicht sehen, nur wie ich auf sie reagiere. Wie ich zittere und zetere. Wie ich am liebsten alles demolieren würde, was mir in die Quere kommt. Jeden zusammenschlagen möchte, der mir über den Weg läuft.

Und wie ich im nächsten Moment zusammenbreche. Wie sich meine Tränen mit dem Regen vermischen.

Aber mein ganzes Verhalten hat einen Grund. Die ewige Gewitterwolke über meinem Kopf, so schwarz wie meine Gedanken. So depressiv wie ich es bin.

Ich weiß nicht, ob meine Gefühle sie schwarz machen oder ob sie meine Emotionen beeinflusst.

Jede Wolke war mal weiß. Weiß und unschuldig wie ein Schäfchen. Doch wenn sich zu viel anstaut, wenn zu viel Wut, zu viel Trauer, zu viele einzelne Tropfen die Wolke zu schwer machen, wird sie schwarz.

Es ist ihr zu viel. Sie kann es nicht mehr halten und alles entlädt sich auf einmal. Die Spannung, die die ganzen Tage lang herrschte, wird schlagartig freigesetzt und verschreckt die Umgebung.

So wie ich es tue.

Ich bin nicht die mit der Gewitterwolke, ich bin die Gewitterwolke. Eine Wolke, so schwarz wie meine Depressionen.

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Das Lied oben hat mich zu dem Text inspiriert, auf den ich mittlerweile nicht mehr ganz so stolz bin, wie zu Anfang. Er klingt einfach über die Maßen pathetisch, aufgesetzt. Na ja, dafür mag ich das Lied.

Ich weiß, es ist nicht unbedingt ein fröhlicher Text, aber Ostern ist vorbei, also ist das okay. Hoffe, ihr hattet schöne Feiertage und eure Verwandschaft hat euch nicht allzu sehr genervt, die Schokolade hat geschmeckt und die Geschenke waren zufriedenstellend.

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